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Zug

Oberwil: Vom Gleichgewicht zwischen Körper und Geist

In der Romandie ist die Sophrologie bereits etabliert, in der Deutschschweiz noch weitgehend unbekannt. Am 28. Oktober findet im Rahmen der Oberwiler Kurse eine vierstündige Einführung in die Methode statt.
Die Methode hat Jörg Schneider bereits nach dem ersten Kontakt begeistert. (Bild PD)

Nach einem Berufsunfall konnte Jörg Schneider nicht mehr Trompete spielen. Als leidenschaftlicher Musiker war dies ein herber Schlag. Durch ein Familienmitglied ist er auf die Sophrologie gestossen und war schnell begeistert. Mit dieser Methode solle einerseits das Bewusstsein geschult werden und sie helfe andererseits beispielsweise dem Phänomen «Schmerz» anders zu begegnen, wie Jörg Schneider in einem Bericht der «Schweizerischen Ärztezeitung» schreibt.

Mit zwölf dynamischen Entspannungsübungen in drei Zyklen erlernen die Teilnehmer verschiedene Techniken. Dabei werden Atmung, Körperbewusstsein, spezielle Körperhaltung und Bewegungen mit einbezogen. Die Person lerne dabei, anders mit Stress und Ängsten umzugehen. «Die Methode hat mich bereits nach dem ersten Kontakt begeistert, weshalb ich mich anschliessend näher damit befasst habe», erklärt der Berufsmusiker. In Lausanne und Andorra liess er sich zum Sophrologen ausbilden. Nun betreibt er Praxen in Lausanne und Biel und konzentriert sich speziell auf die Begleitung von Künstlern und Sportlern.

Vielerorts noch unbekannt

Am 28. Oktober will er in einem vierstündigen, praxisorientieren Kurs die Grundlagen der Sophrologie vorstellen. «Voraussetzung, dass die Methode funktioniert, ist das Engagement der Teilnehmer», erklärt Schneider. Denn so sei die Sophrologie keine Therapie, sondern eine Technik. Einerseits zur Entspannung und andererseits zur Vitalitätssteigerung. Einsetzbar sei Sophrologie in vielen gesundheitlichen Bereichen. Ziel der Übungen sei das Erlangen einer dynamischen Ausgewogenheit zwischen Körper und Geist und aufgrund vielerlei Stresssituationen im Alltag hilfreich. In der Schweiz sei die Methode vor allem in der Romandie bekannt, in der Deutschschweiz sei sie wenig verbreitet. «Das liegt vermutlich in erster Linie daran, dass wenig Literatur übersetzt worden ist», berichtet der Sophrologe.

Aus dieser Unbekanntheit der Methode rührt auch die Intention, einen Einführungskurs zu veranstalten. «Durch Veranstaltungen wird die Sophrologie bekannter und fasst Fuss», so Schneider, welcher viele Jahre im Kanton Zug gelebt hat. Denn nach seiner Information gäbe es noch keinen Deutschschweizer Arzt, welcher Sophrologie praktiziere, obgleich sie bereits in den 1960er-Jahren entwickelt worden sei.

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