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Zug

Literatur: Wenn der Tod einen Arzt besucht

Das neue Buch des Oberägerers Anton Styger handelt von einem Arzt, der sich in einer surrealen Lage befindet.
Buchautor Anton Styger (74). (Bild: Stefan Kaiser (Oberägeri, 27. Februar 2021))

Monika Wegmann

Wer befasst sich schon gerne mit dem Tod, wenn er noch aktiv mitten im Leben steht? So wie Rolf, der mit 57 Jahren ein erfolgreicher Chefarzt ist und eine jüngere, schwangere Freundin hat. Dennoch erlebt Rolf in dieser Geschichte von Anton Styger mit dem Titel «Der Fremde in der falschen Haut» plötzlich Surreales, was ihn enorm verwirrt und tiefe Ängste auslöst: Alles beginnt mit einem komischen Traum, aus dem er aufschreckt, weil er mysteriöse Geräusche wahrnimmt, dunkles Stöhnen, und ein Geist ruft ihn an. Er sei der Tod. Dieser droht ihm, ihn abzuholen.

Dabei liebt Rolf seinen Beruf, den er aber zunehmend als stressig empfindet. Darum erhofft er sich von den anstehenden Ferien die nötige Erholung. Doch auch dort passieren unerklärliche Dinge, und er spürt, dass der Geist ihm keine Ruhe lässt. Der Ton wird immer aggressiver, sodass Rolf an die Grenzen seiner Kraft stösst und glaubt, den Verstand zu verlieren. Es passieren sogar schreckliche Unfälle, welche alle betroffen machen. Da einige der Freunde und Angehörigen ebenfalls im medizinischen Bereich tätig sind, lösen die Ereignisse intensive Diskussionen sowie tiefgründige Fragen aus, über Gott und die Welt und den Sinn des Lebens.

Auch ein Hauch Krimi ist vorhanden

Bei der Rückkehr im Beruf wird Rolf weiterhin von dem Geist bedrängt, und so versucht er, mit diesem zu verhandeln. Denn er findet, dass seine Arbeit auf der Erde sehr wichtig sei, weil er ja jeden Tag mit Kranken und Verletzten oder Sterbenden zu tun habe und ihnen helfe. Wider Erwarten geht der Geist darauf ein und gewährt Rolf noch Zeit. Der Geist nimmt sogar eine menschliche Gestalt an, die Rolf fast sympathisch wird. Wie ein Schatten folgt er nun dem Arzt, sogar bei seiner Arbeit im Spital. Und er bemerkt, dass die übersinnlichen Fähigkeiten seines Begleiters ihm sogar helfen, kriminelle Vorkommnisse im Spital aufzudecken.

So ist in dem Roman für viel Spannung gesorgt. Auch die Liebe spielt eine Rolle. Warum der Titel des Buches «Der Fremde in der falschen Haut» heisst, soll hier aber nicht verraten werden, denn das wird jedem Leser bald einmal klar.

Der Roman habe wahre Elemente

Der inzwischen neunte Band von Anton Styger (74) ist etwas anders konzipiert als seine früheren Werke. Er ist im letzten Jahr als Roman entstanden und von der Handlung her ein Mysterythriller geworden. Der Oberägerer Baubiologe, der sich schon lange mit übersinnlichen Kräften und den unsichtbaren Zwischenwelten befasst, behauptet, dass die im Roman erzählte Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht. Sie seien ihm vor ein paar Jahren von der Familie des Arztes nach dessen Tod zugetragen worden. «Die Familie kam mehrmals zu mir, weil das Testament so geheimnisvoll verfasst war und sich viele Fragen stellten, was das alles zu bedeuten habe. Sie hatten ja die erschreckenden Ereignisse in den Ferien und später auch zu Hause miterlebt.»

Anton Styger ist überzeugt, dass der atheistische Arzt ein guter Mensch war, der zwar nicht an ein Weiterleben glaubte, aber in seinen letzten Tagen grosse Ängste ausgestanden haben müsse.

«Ich habe in dieser Form so etwas
noch nie erlebt. Aber es ist möglich,
dass es Todesengel gibt.»

Das Ganze habe auch ihn sehr berührt und überrascht. Dass es übersinnliche Phänomene gibt, davon ist der Autor ganz fest überzeugt. Er hat bereits ein neues Werk über ein berührendes Schicksal vorbereitet und vor kurzem zwei Drehbücher verfasst.

Anton Styger, «Der Fremde in der falschen Haut», Styger-Verlag, ISBN: 978-3-9524936-9-4.

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