notifications
Zug

Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg

Im Auftrag des Kantons bietet das Bildungsnetz Zug Jugendlichen während ihrer Lehre Unterstützung im schulischen Bereich an. Im Einführungsseminar musste sich die Gruppe auch aus einem Escape Room befreien.
Referent Zohaib Burney (rechts) vom Inside-Breakout-Escape-Room in Zug erläutert den Lernenden die Spielregeln. (Bild: Christian H. Hildebrand (Zug, 16. August 2018))

Nils Rogenmoser

Die Ungewissheit vor der beruflichen Zukunft kann belastend sein. Auf dem Weg zur Selbstständigkeit ist es daher hilfreich, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wer beispielsweise bis Ende Dezember noch keine Lehrstelle gefunden hat, kann sich beim Bildungsnetz Zug (BNZ) bewerben und hat so die Möglichkeit, eine Lehrstelle zu finden. Das BNZ begleitet Lernende im schulischen Bereich während der gesamten Lehrzeit und entlastet den jeweiligen Ausbildungsbetrieb in sämtlichen administrativen Arbeiten, welche für einen geregelten und einwandfreien Ablauf eines Lehrverhältnisses unerlässlich sind. Der Ausbildungsbetrieb fokussiert sich auf die praktische Ausbildung.

Durch einen Zusammenarbeitsvertrag ist der 2001 gegründete gemeinnützige Verein mit dem jeweiligen Ausbildungsbetrieb gekoppelt – alle zwei ­Wochen bieten die drei Coaches vom BNZ den Lernenden während eines Halbtages schulische Unterstützung und die Möglichkeit zum individuellen Gespräch an.

Heuer hat das BNZ die Zusammenarbeit mit 36 neuen Lernenden begonnen, die Anfang ­August ins Abenteuer Grundbildung gestartet sind. Es ist eine spannende Truppe, wie Reto Schnider, Leiter Lehrbetriebsverbund, erfreut feststellt: «Diese Lernenden kommen aus total 24 Berufen in 13 Berufsfeldern, vom Bau bis zur Verwaltung, wobei einige im Verkaufsbereich arbeiten. Auch gehören die Lernenden verschiedenen Nationalitäten an und unterscheiden sich in ihren Biografien.» Diese Tatsachen würden die Herausfor­derung besonders spannend ­machen, so Schnider, der in ­seiner Jugend auch eine Lehre abgeschlossen hat und daher selbst einmal in der Situation der Jugendlichen gewesen ist.

Ängste, Erwartungen, Rechte, Pflichten

Während dreier Tage haben die Lernenden in der Woche vom 13. August am Einführungsseminar teilgenommen und dabei die zentralen Themen für die Lehre behandelt und besprochen. Im Fokus stehe das Trainieren verschiedener Kernkompetenzen des Berufsalltags, erläutert Schnider: «Beim Zusammenstellen des Programms stützten wir uns auf unsere Erfahrungen vergangener Jahre, da die Rückmeldungen und die Wirkung stets positiv ausgefallen sind.»

Mit den Lernenden spreche man über Ängste und Erwartungen, Rechte und Pflichten. «Wir bringen ihnen Lerntechniken bei und führen einen Workshop zur Budgetberatung durch. Im Zentrum steht jedoch das Trainieren der Kommunikation», so Schnider weiter. Dazu würden einige Techniken vermittelt: «Ob in Gruppen zu zweit oder beim Auftreten in Präsentationen, die Jugendlichen machen mit und sind im abwechslungsreichen Programm gefordert. Auch besucht die Zuger Polizei das Seminar, um präventiv zu informieren.»

Erste Eindrücke sind rundum positiv

Die Stimmung ist gut, die Jugendlichen werden gefordert und sind lernhungrig. Eine Beobachtung, die die 16-jährige Michelle Cordone teilt: «Der Austausch funktioniert mit allen hervorragend. Der persönliche Aspekt hat mir früher gefehlt, was unter anderem dazu geführt hat, dass ich eine Lehre abgebrochen habe. Die erste Woche bei meiner neuen Lehre als Büroassistentin EBA bei der Strafanstalt Bostadel stimmt mich sehr positiv – ich freue mich auch auf die weitere Zusammenarbeit mit dem BNZ.»

Ähnlich begeistert zeigt sich der 15-jährige Luka Marinkovic, der frisch aus der Oberstufe kommt und bei der Amag Zug eine Lehre begonnen hat: «Auf direktem Weg habe ich mich beim BNZ ­beworben. Ich bin mir sicher, dass die Unterstützung auf dem Weg zu meinem Ziel, neben dem EBA (Eidgenössisches Berufsattest) ein EFZ (Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis) als Weiterbildung zu absolvieren, sehr wertvoll sein wird. Ich finde es spannend, mit fremden Jugendlichen hier im gleichen Boot zu sein.» Die Stimmung sei angenehm und lustig, meint er mit einem Schmunzeln.

Einig sind sich alle Jugendlichen, dass der Besuch des Escape Rooms in Zug ein Highlight gewesen sei. Dabei findet sich eine Gruppe in einem Raum wieder und muss durch Hinweise den Weg hinaus finden. Eine Aufgabe mit Spasscharakter, die durchaus ins Programm des Seminars passt – nur durch Teamwork und Kommunikation ist man erfolgreich.

Insgesamt profitieren momentan 83 Lernende vom Angebot des BNZ. Die grosse Zahl unterstreicht die Nachfrage des Formats – jedes Jahr schliessen Lernende erfolgreich ihre Grundausbildung ab und finden ihren Platz in der Arbeitswelt.

Weitere Informationen unter: www.bildungsnetzzug.ch.

Kommentare (0)