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Zug

In der Lorze entstehen neue Lebensräume dank Totholz

Für Fische soll die Lorze bei den Aufweitungen Jöchler und Blickensdorf zukünftig wieder attraktiver werden durch natürliche Strukturen. Diese sollen durch Totholz und einige grössere Steine entstehen.
In der Lorze beim Jöchler in Baar werden gefällte Bäume in die Uferböschung verbaut. Dadurch soll eine Buhne entstehen. (Bild: Stefan Kaiser (Baar, 8. August 2018))

Vanessa Varisco

Ab Ende August wird zwei Wochen lang an der Lorze gebaut: Die Aufweitungen Jöchler und Blickensdorf sollen wieder attraktivere Lebensräume für Fische und Kleinstlebewesen durch Totholz werden. An den Arbeiten beteiligt sind rund zehn Leute.

Die Idee für eine solche Aufwertung des Flussbetts hatten Andreas Nagel und Jens Schaefer vom Zuger Umweltbüro «rundumNatur», als im April 2017 einige Uferbäume ins Wasser geknickt waren. Damals wurden die Bäume entfernt. Rund anderthalb Jahre später soll die Idee, Totholz in der Lorze zu befestigen, umgesetzt werden. So werden gefällte Bäume in die Uferböschung verbaut. Daraus soll eine Buhne entstehen: Ein Hindernis im Wasser, welches für unterschiedliche Strömungen sorgt und gleichzeitig Schutz davor bieten soll.

Bauherrschaft liegt beim WWF Zug

Auch werden Weidebündel, Gräser und Buschwerk befestigt, um kleine Landzungen zu schaffen. «Der Lorzenlauf ist wunderschön, über weite Strecken fehlen ihm aber Strukturen im Wasser», weiss Jean-Luc Wilhelm vom Vorstand des WWF Zug. Bei der Aufweitung Jöchler sollen drei gefällte Bäume als Raubäume verbaut werden, bei Blickensdorf sechs. «Die Renaturierung des Gebietes vor knapp zehn Jahren wird damit um ökologisch wertvolle Massnahmen im Wasser ergänzt», schreibt Jean-Luc Wilhelm in einer Mitteilung. Die Bauherrschaft liegt beim WWF Zug.

Die geplante Aufwertung soll Lebensräume schaffen, erklärt Barbara Gysel, Präsidentin des WWF Zug, in einer Mitteilung: «In diesen neuen Strukturen finden Fische wie die stark gefährdete Seeforelle wieder vermehrt Unterstände und Rückzugsorte. Kleinstlebewesen im Wasser finden im Totholz Nahrung. Auch für Insekten und Vögel sind die Neustrukturen eine willkommene Aufwertung.» Durch die Fliessdynamik, welche durch die Buhnen erzeugt wird, entstehen vertiefte Rinnen. Jene bieten den Fischen bei tiefem Wasserstand und hoher Temperatur, wie zurzeit aktuell, überlebenswichtige Rückzugsorte. «Nach der Renaturierung der Aufweitung bei der Spinnerei Baar 2011 erfährt die Lorze damit eine weitere Aufwertung und erhält zwei weitere Gebiete, welche die Biodiversität fördern», so Jean-Luc Wilhelm.

Kosten für das Projekt betragen 40 000 Franken

Die Kosten belaufen sich auf 40 000 Franken. Der «naturemade star»-Fonds des Vereins Naturemade für umweltgerechte Energie sowie das Bundesamt für Umwelt, das kantonale Amt für Wald und Wild und der WWF Schweiz tragen die Kosten für die Aufwertung des Flussbetts zum Wohl der Fische.

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