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Zug

Zu wenig Bewegungsfreiheit in der Altstadt

In einer Interpellation kritisiert Martin Eisenring die Abriegelung der Altstadt für Anlässe wie die Jazz Night. Ebenfalls negativ äussert er sich über die Helikopterflüge des Zug Sports Festivals.
An der Jazz Night wird die Zuger Altstadt abgeriegelt. (Bild: Werner Schelbert (Zug, 24. August 2018))

Eine am 24. August beim Grossen Gemeinderat der Stadt Zug eingereichte Interpellation von Martin Eisenring befasst sich mit der Sondernutzung der Altstadt durch Anlässe wie die Jazz Night. Der Interpellant gibt seinem Unmut darüber Ausdruck, dass ein Grossteil der Altstadt von Zug im Rahmen von Anlässen, für die Eintritt bezahlt werden muss, für die Stadtbevölkerung und besonders die angrenzenden Altstadtbewohner abgeschlossen wird.

Die Altstadt kann dann lediglich gegen Eintrittsgeld betreten werden. Die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung werde dadurch stark eingeschränkt, argumentiert der Interpellant.

«Dabei liegt der Grund für die Absperrung nicht in der Sicherheit der Besucher oder der Bevölkerung, sondern es sind die monetären Interessen der Veranstalter und Sponsoren, die gefördert werden.» Martin Eisenring stellt folgende Fragen an den Grossen Gemeinderat: «Weshalb bewilligt der Stadtrat von Zug ein grossflächiges Absperren der Altstadt, damit ein privater Verein kommerzielle Interessen verfolgen kann? Wie beurteilt der Stadtrat die Situation, dass die Sponsoringpartner der Jazz Night in der abgesperrten Zone grossflächig werben? Soll die Jazz Night Zug zu einem hochpreisigen und exklusiven Anlass werden? Soll das Festival lediglich bezahlenden Gästen vorbehalten werden oder auch einen Mehrwert für die Anwohner und die lokale Bevölkerung bieten? Soll das Beispiel der Jazz Night Schule machen und die Altstadt von Zug auch anderen Veranstaltern gegen Entgelt und exklusive zur Verfügung gestellt werden? Wurden bereits andere Bewilligungsanträge gestellt und allenfalls bewilligt?»

Nicht nur Kulisse, sondern auch Wohnraum

Der Interpellant betont in seinem Schreiben, dass die Altstadt von Zug nicht nur eine schöne Kulisse im Sinne eines Ballenbergmuseums sei, sondern auch eine lebendige Stadt, in der Menschen lebten. Dies dürfe nicht vergessen werden. «Ich war immer stolz darauf, dass wir in Zug eine offene Gesellschaft fördern», so Eisenring weiter. «Dass nun die Zuger Altstadt nur noch gegen Eintritt betreten werden kann, widerspricht dieser Offenheit meines Erachtens in krasser Weise.»

Ebenfalls kritisiert der Interpellant die Helikopterflüge anlässlich des Zug Sports Festivals. «Wäre es nicht besser, wenn sich das Sports Festival dem nachhaltigen Sport verschreiben würde?», schlägt er vor.

«Wie passen die zahlreichen Helikopterflüge zum Konzept der 2000-Watt-Gesellschaft, dem sich die Stadt Zug verpflichtet hat?» (red)

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