Pascal Studer
Gute Nachrichten für den Turmfalken: Wie in einer Mitteilung der Vogelwarte Sempach steht, geht es der Vogelart wieder besser. Seit 1960 sei der Raubvogel in den Niederungen der Schweiz nämlich nicht mehr so oft gesehen worden.
Grund für den Rückgang des sogenannten «Rüttelfalkens» ist vor allem die Ausräumung der Kulturlandschaft, welche folglich zum Verlust geeigneter Brutplätze geführt hatte. Vogelschützerinnen und Vogelschützer haben daher schon früh Nistkästen an landwirtschaftlichen Gebäuden angebracht. Martina Schybli von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach sagt:
«Die ersten Nistkästen wurden bereits in den 50er-Jahren installiert. Ab den späten 90ern hat man das Engagement dann stark intensiviert.»
Das Resultat: Über 3000 Nistkästen für Turmfalken hängen mittlerweile im Schweizer Mittelland. Die Zählungen der geschlüpften Jungen, welche in den letzten 15 Jahren durchgeführt wurden zeigen nun: Die zusätzlichen Brutkästen haben zu einem Anstieg der Schweizer Turmfalkenbestände geführt. Gemäss dem neuen Schweizer Brutvogelatlas gibt es zurzeit zwischen 5000 und 7500 Brutpaare in der gesamten Schweiz.
Die positiven Effekte von Nistkästen sind weitreichender als bisher angenommen. Nistkästen erhöhen den Bruterfolg, denn sie sind sicherer als natürliche Brutplätze wie Krähennester oder Felsnischen. Der höhere Bruterfolg hat ausserdem nicht nur eine Zunahme der lokalen Turmfalken-Populationen zur Folge, sondern führt auch dazu, dass Jungvögel abwandern und neue Gebiete besiedeln. Dadurch können sich andere Populationen ebenfalls vergrössern und stärken. Zudem wird der Turmfalke in der Landwirtschaft als Mäusejäger geschätzt. Die Installation von Nistkästen wirkt sich folglich weiträumig positiv aus.
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