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Nidwalden

«Wir müssen den Wald bereit machen für den Klimawandel»: Erwärmung bereitet Verband Wald Nidwalden Sorgen

Der Verband Wald Nidwalden hat in Ennetmoos getagt. Der Wald ist gesünder, Sorgen bereiten aber nach wie vor die Holzpreise.

Der Verband Wald Nidwalden, der vor kurzem im Restaurant St.Jakob in Ennetmoos tagte, fühlte sich wie in einer gemütlichen Waldhütte. Der Aussenbereich – eine Art Wintergarten – war für Fussballübertragungen eingerichtet und der Boden mit Holzschnitzel belegt. Die prächtige Tischdekoration erinnerte an die Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen. Insgesamt 38 Waldbesitzer sowie einige Gäste erlebten eine informative Versammlung.

Präsident Richi Barmettler (hinten rechts) führte speditiv durch die Generalversammlung. 
Bild: Bild: Richard Greuter (Ennetmoos, 24. November 2022)

Lobende Worte für den Nidwaldner Wald äusserte Beat Ettlin, stellvertretender Oberförster vom Amt für Wald und Energie. «Der Wald wurde stabiler. Die Wetterereignisse verursachen eher weniger Schäden als früher», sagte Ettlin. Die aktuelle Lage des Nidwaldner Waldes schaue gut aus: Das vergangene Jahr brachte weniger Stürme. Somit wurde der Nidwaldner Wald von Naturereignissen verschont und auch die Versorgung des Waldes mit Wasser war gut.

Grosse Nachfrage nach Energieholz

Sorgen bereitet weiterhin der Borkenkäfer, aber auch die globale Erwärmung. Ettlin sagt: «Wir müssen den Wald bereit machen für den Klimawandel.» Eine weitere Herausforderung ist die vermehrte Nutzung des Waldes durch Freizeitaktivitäten von Bikern.

Ein wichtiges Thema der Waldbesitzer ist auch der Holzmarkt. «Trotz tieferer Importpreise ist die Nachfrage nach Schweizer Holz gross», schreibt Richi Barmettler, seit einem Jahr Verbandspräsident, in seinem Jahresbericht. Und weiter:

«Es ist spürbar, dass der Rohstoff Holz Mangelware ist und in Zukunft bleiben könnte.»

Rund 60 Prozent des Nidwaldner Holzes wird für Energie verwendet. Der Rest geht als Rundholz in die Sägereien. Vorstandsmitglied Sepp Odermatt, der die Holzvermarktung betreut, sprach von einer hohen Nachfrage nach Energieholz und etwas besseren Preisen. Je nach Sortiment empfiehlt er den Waldbesitzern, den Preis für ein Kubik Laubbrennholz um elf Franken auf 88 Franken zu erhöhen.

Leicht gestiegene Erträge beim Rundholz

Gastreferent Andreas Keel, Geschäftsführer Holz Energie Schweiz, der über die gesamtschweizerische Holzenergienutzung berichtete, sprach von einem Boom: «Ich bin seit einem Jahr am Bremsen.» Dabei sprach Keel auch von Hamsterkäufen und Diebstählen von Holz. Er wünscht sich eine bessere Effizienz bei Holzfeuerungen, insbesondere auch bei Fernwärmeheizungen. Sorgen würden Heizungen mit Pellets bereiten, wo die Nachfrage stark gestiegen sei.

Etwas anders liegen die Dinge beim Rundholz. Im vergangenen Jahr sind die Preise dafür leicht und für gesägtes Holz extrem gestiegen. Für Odermatt bedeutet das, dass die Margen der Verarbeiter grösser geworden sind. Im Vergleich mit dem internationalen Handel, wo die Preise starken Schwankungen ausgesetzt seien, sind die Holzpreise in der Schweiz relativ konstant.

Trotzdem: Zufriedenstellend für die Waldeigentümer sei das nicht. «Die Sägereien bekommen immer noch zu günstig ihr Holz», sagte Thomas Broger vom Dachverband Holz Schweiz. Eines aber freute Sepp Odermatt: «Im Moment ist der Absatz stabil.»

Sepp Odermatt für 30 Jahre Vorstandsarbeit geehrt

Im Rahmen der traktandierten Geschäfte wurden die Vorstandsmitglieder Kaspar Barmettler, Wendelin Blättler und Beat Ettlin in ihren Ämtern bestätigt. Kassier Markus Odermatt präsentierte die Jahresrechnung. Bei einem Gesamtaufwand von 11’704 Franken erzielte die Verbandskasse einen Jahresgewinn von 8867 Franken.

Sepp Odermatt wurde von Präsident Richi Barmettler für 30 Jahre Vorstandsarbeit und sein Engagement in der Holzvermarktung geehrt. Verdankt wurde auch die Arbeit des früheren Kassiers Armin Wyrsch, der jahrelang die Energiekasse revidierte.

Sepp Odermatt (links) wurde von Präsident Richi Barmettler für 30 Jahre Vorstandsarbeit und sein Engagement für den Holzmarkt geehrt.
Bild: Bild: Richard Greuter (Ennetmoos, 24. November 2022)

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