Der Tod des Kreml-Kritikers Alexei Nawalny bewegt auch in Luzern. An mindestens zwei Orten in der Stadt Luzern wurden ihm zu Gedenken Blumen niedergelegt: bei der Suidterschen Apotheke an der Bahnhofstrasse und bei der Kornschütte. Auch Kerzen und Briefe erinnern an den russischen Oppositionellen.
Bei der Apotheke wurde zudem mit Steinen ein Beitrag von Elisabeth Rudolf befestigt; er ist am 22. Februar als Leserbrief in unserer Zeitung erschienen . Darin fragt sie: «Sollten wir nicht auch in der Schweiz Blumen niederlegen in Solidarität mit allen, die sich nicht mundtot machen lassen trotz härtester Repression?»
«Es ist wichtig, dass wir Stellung beziehen»
Auf Anfrage sagt die Stadtluzernerin Elisabeth Rudolf, sie sei bereits auf die Blumen bei der Suidterschen Apotheke hingewiesen worden. «Das hat mich sehr gefreut – ich habe den Ort auch schon besucht.» Sie berichtet, nach der Veröffentlichung ihres Leserbriefs sei ein «anonymer, diffamierender Hassbrief» in ihrem Briefkasten gelandet. Deshalb mache sie die Geste umso glücklicher.
Wer die Blumen für Nawalny niedergelegt hat, weiss auch Rudolf nicht. So oder so: Für sie sind die «Gedenk-Orte» in der Stadt Luzern ein wichtiges Zeichen. «Früher hat man gesagt: ‹Reden ist Silber, Schweigen ist Gold›», sagt sie. «Ich finde, in unserer Zeit kann man das nicht mehr behaupten. Es ist wichtig, dass wir Stellung beziehen.»
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