(sda/pd) Vom rund 150 Kilometer langen Ufer des Vierwaldstättersees ist nur ein Drittel in einem natürlichen oder wenig beeinträchtigten Zustand. Zu diesem Schluss kommt eine Erhebung der Aufsichtskommission Vierwaldstättersee (AKV), die eine Revitalisierung anstrebt. 42 Prozent der Ufer sind naturfremd, also von Menschenhand gestaltet und verbaut. Acht Prozent sind vollkommen künstlich und 15 Prozent der Uferzonen gelten als beeinträchtigt, wie die AKV am vergangenen Dienstag mitteilte. Beim nicht oder wenig beeinträchtigten Teil handle es sich vorwiegend um die steilen und felsigen Uferabschnitte, vor allem rund um den Urnersee.
Anrainerkantone werden in die Pflicht genommen
Es bestehe grosser Handlungsbedarf hinsichtlich der Wiederherstellung von natürlicheren Uferabschnitten. Dies betreffe insbesondere die kaum mehr vorhandenen intakten Flachwasserbereiche, die wertvolle Lebensräume für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren seien, hält die Kommission fest. Sie wolle nun die Revitalisierungsplanung mit den Anrainerkantonen in Angriff nehmen. Ziel sei es, prioritäre Uferabschnitte zu ermitteln.
Dass sich eine Revitalisierung lohne, zeige ein aktuelles Beispiel aus dem Kanton Nidwalden. In Hergiswil wurde der öffentlich zugängliche Abschnitt im Bereich des Gemeindehauses aufgewertet. Eine Betonmauer musste zu Gunsten eines teilweise abgeflachten, bepflanzten und begehbaren Ufers weichen. Davon profitieren Mensch und Natur gleichermassen. Der neu gestaltete Uferbereich werde von der Bevölkerung rege genutzt.
Koordinierter Gewässerschutz seit 1985
Die Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden und Nidwalden sind seit 1985 in der AKV organisiert. Gemeinsam und koordiniert engagieren sie sich im Gewässerschutz, um den Vierwaldstättersee und sein Einzugsgebiet als wichtiges Wasser-Ökosystem zu erhalten und zu verbessern. Sie publizieren unter anderem jährlich Angaben zur Badewasserqualität in den Strandbädern und an Badeplätzen rund um den Vierwaldstättersee.
Weitere Informationen unter www.4waldstaettersee.ch
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