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Alpnach

Weg frei für das «Pfistern-Angebot»

Die Korporationsversammlung Alpnach genehmigte ein Millionen-Wohnbauprojekt und erteilte dem Korporationsrat eine bedeutende Kompetenz und Vollmacht.

Die Frühlingsversammlung der Korporation Alpnach hat dem Korporationsrat die Kompetenz und Vollmacht erteilt, ein Angebot für den Kauf des «Pfistern-Areals» einzureichen.
Bild: Bild: Robert Hess (Alpnach, 3. Mai 2022)

«Ich bin sehr erfreut über euer grosses Vertrauen in den Korporationsrat», sagte der Alpnacher Korporationspräsident Urs Spichtig am Dienstagabend im Pfarreizentrum «Alte Post». Die rund 110 Stimmberechtigten hatten diskussionslos und ohne Gegenantrag der Kompetenz- und Vollmachterteilung an den Rat zugestimmt, für einen allfälligen Kauf des «Pfistern-Areals» ein Kaufangebot einzureichen und den Kaufvertrag zu unterzeichnen, falls die Korporation von der Eigentümerschaft den Zuschlag erhält.

Dieser Weg ist deshalb notwendig, weil die Liegenschaft mit Restaurant, Saal, Gartenwirtschaft, Mühle und Anbau, dem Meistbietenden verkauft werden soll. Das Verfahren soll rasch abgewickelt werden, sodass keine Versammlung mehr einberufen werden könnte. Der Rat musste deshalb Kompetenz und Vollmacht vorher einholen.

Beitrag zur Dorfentwicklung

Eigentümerin des Areals ist die Wallimann AG. Der Verkauf soll finanzielle Mittel zu Gunsten der «m.n. Wallimann Stiftung» schaffen, welche die Ärmsten der Welt unterstützen will.

Der Korporationsrat ist bei diesem Verkaufsverfahren aktiv geworden, um die Chance zu nutzen, das «Pfistern-Areal» «einer nachhaltigen Alpnacher Lösung» zuzuführen», heisst es in der Botschaft. «Unsere Vision ist ein lebendiges mit den Stichworten begegnen, erleben, geniessen und produzieren», erklärte Präsident Urs Spichtig.

Nach dem Ja der Versammlung wird der Korporationsrat bis zum 31. Mai ein Angebot bei der BDO AG als Vertreterin der Eigentümerschaft einreichen. Bis zum 10. Juni erfolgt eine Angebotsbereinigung der fünf attraktivsten Bewerber. Über den Zuschlag wird bis zum 15. Juli entschieden. Gewertet werden nicht nur der Preis, sondern auch die Ideen zur Nutzung des Areals. Über die Höhe des Preises können heute deshalb keine Angaben gemacht werden, weil die Beteiligten – also auch die Korporation – eine Geheimhaltungserklärung unterzeichnen mussten. «Wir haben selbstverständlich bereits bei Fachleuten Abklärungen vorgenommen und werden einen für die Korporation tragbaren Entscheid fällen», erklärte Urs Spichtig.

Bisher grösstes Kreditgeschäft

Insgesamt zehn Geschäfte standen auf der Traktandenliste. Grösstes Geschäft war die Krediterteilung für den Neubau von drei Mehrfamilienhäusern auf dem Grundstück «Allmend» im Betrag von 28 Millionen Franken. Geplant sind der Bau von 53 Wohneinheiten, davon 28 Stockwerkeigentums-Wohnungen, um «die Finanzierung zu sichern», sagte Korporationsrat Ueli von Atzigen. Zudem sind 65 Autoabstellplätze vorgesehen. Die Wohnungen sollen im 4. Quartal 2024 bezugsbereit sein.

Neben dem Ja zum Kredit erteilte die Versammlung dem Korporationsrat die Kompetenz zum Verkauf von Stockwerkeinheiten in zwei Häusern.

Korporationsnutzen in bar ausbezahlt

Einstimmig genehmigte die Versammlung die von der Finanzchefin Irene Langensand vorgestellte Jahresrechnung 2021, die mit einem Gewinn von 260’000 Franken abschliesst. Im Gegensatz zu den beiden Vorjahren (Gutscheine wegen Pandemie) wird der Korporationsnutzen aus den selbstbewirtschafteten Mehrerträgen von je 100 Franken wieder in bar ausbezahlt.

Ohne Gegenantrag genehmigte die Versammlung einen Kredit von 325’000 Franken für den Neubau eines Maschinenunterstandes beim Forstwerkhof Chilcherli. Weiter wurde ein Kredit von 272’000 Franken für die Projektierung von Strukturverbesserungsprojekten (Wasser und Elektrizität) auf verschiedenen Pilatusalpen genehmigt.

Holzheizwerk soll optimiert werden

Ganz im derzeitigen Trend liegen die von «Energie-Chef» Beat Niederberger vorgelegten Geschäfte, die ebenfalls ohne Gegenantrag genehmigt wurden. Es sind dies: Kredit von 205’000 Franken für Optimierungen im Holzheizwerk, Rahmenkredit von 500’000 Franken für Neuanschlüsse im bestehenden Fernwärmeleitungsnetz sowie ein Kredit von 210’000 Franken für die Erstellung von Fotovoltaikanlagen auf den Dächern der drei geplanten Häuser.

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