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Uri

Wassner Wasserversorgung soll für über 900'000 Franken verbessert werden

An der Gemeindeversammlung wird die Jahresrechnung behandelt, welche weit besser als budgetiert abschliesst. Zudem kann die Gemeinde die Liegenschaften der aufgelösten Schützengesellschaft übernehmen.
In der Gemeinde Wassen soll die Versorgung mit Trinkwasser verbessert werden.  (Bild: Urs Hanhart (Wassen, 7. Juni 2018) )

Markus Zwyssig

Die Rechnung der Gemeinde Wassen schliesst mit einem kleinen Plus ab. Bei einem Aufwand von 1,81 Millionen Franken resultiert ein Ertragsüberschuss von 230 Franken. Ohne die zusätzlich vorgenommenen Abschreibungen von 104'100 Franken würde der Gewinn sogar 104'330 Franken betragen. Unter Berücksichtigung des budgetierten Aufwandüberschusses von 34'420 Franken schliesst die Rechnung um 138'750 Franken besser ab als budgetiert. Der Gemeinderat bezeichnet das finanzielle Ergebnis als «sehr gut», wie er seiner Botschaft zur Versammlung schreibt. An der Gemeindeversammlung vom kommenden Freitag werden die Stimmbürger darüber entscheiden können.

Die Wassner befinden an der Versammlung auch über die Übernahme der Wasserversorgung Wattingen, die bislang im Besitz des Bundesamtes für Rüstung Armasuisse war. Die in den 1940er-Jahren entstandenen Anlagen können nicht mehr betrieben werden und sowohl die Militäranlagen wie auch ein grosser Teil des Weilers Wattingen werden mit Frischwasser aus der Wasserversorgung der Gemeinde versorgt.

Kosten für Wasserversorgung übernimmt Bundesamt für Rüstung

Das Trinkwasser wird aber im Falle einer Belegung der Zeughäuser durch Truppen, oder auch generell während einer Hitzeperiode, knapp. Zudem verfügt die Gemeinde Wassen zurzeit noch lediglich über eine einzige Quellfassung im Bereich Kohlbrunn. Von einst drei Quellen sind zwei versiegt. Zur Sicherstellung der Wasserversorgung für das Dorf Wassen und die Weiler Pfaffensprung, Surütti und Wattingen braucht es daher eine zweite Quellfassung im Bereich Wannisfluh. Diese soll auch angesichts des schwindenden Rohrbachgletschers eine nachhaltige Verbesserung der Trinkwassersicherheit mit sich bringen.

Um eine grössere Versorgungssicherheit zu erreichen, wollen die Gemeinde Wassen und die Armasuisse die Wasserversorgung Wattingen mit den Quellfassungen im Bereich Wannisfluh sanieren. Die Kosten von rund 915'000 Franken werden vollumfänglich durch die Armasuisse getragen. Anschliessend gehen die Anlagen ins Eigentum der Gemeinde über. Wassen plant, die Sanierung der Wasserversorgung Wattingen im kommenden Jahr auszuführen. Das Kreditbegehren von rund 50'000 Franken für die Sanierung der gemeindeeigenen Quellfassung Wannisfluh soll im Rahmen des Budgets 2021 an der Gemeindeversammlung vom 27. November verabschiedet werden.

Liegenschaften gibt es kostenlos, aber Sanierung des Zeigerstands steht an

Die Gemeinde Wassen soll auch die Liegenschaften der 2007 offiziell aufgelösten Schützengesellschaft übernehmen. Die stillgelegten Anlagen könnte die Gemeinde dabei kostenlos erhalten. Die jährlichen Unterhaltskosten können mit den Einnahmen von 1500 Franken, die durch eine Antennenmiete entstehen, gedeckt werden.

Gemäss dem Amt für Umweltschutz sind jedoch alle nicht mehr benötigten Zeigerstände im Kanton Uri zu sanieren. Die Sanierung des Zeigerstands der Schiessanlagen in Wassen könnten Kosten von geschätzt rund 150'000 Franken verursachen, heisst es in der Botschaft. Der Bund beteiligt sich an den Kosten der Untersuchung, Überwachung und Sanierung pauschal mit 8000 Franken pro Scheibe. Es gibt allerdings die Möglichkeit, dass der Zeigerstand ohne grosse Sanierungsmassnahmen stillgelegt werden kann. Dies würde die finanziellen Aufwendungen entscheidend verringern.

Der Gemeinderat ist grundsätzlich nicht verpflichtet, die Schützenliegenschaften in sein Eigentum zu übernehmen. Eine spätere Umnutzung oder Veräusserung der einen oder anderen Liegenschaft kann zu gegebener Zeit geprüft werden. Im vorliegenden Kaufvertragsentwurf zwischen der Gemeinde Wassen und dem Organisationskomitee Liquidation Schützengesellschaft Wassen ist geregelt, dass für die Abtretung keine Entschädigung zu bezahlen ist. An der Gemeindeversammlung vom kommenden Freitag wird über die Übernahme im Detail informiert und Fragen dazu werden beantwortet. Am Abstimmungssonntag vom 29. November soll bezüglich der Übernahme der Schützenliegenschaften an der Urne abgestimmt werden können.

Hinweis: Die Gemeindeversammlung am Freitag, 26. Juni, 20 Uhr, findet aus Platzgründen in der Pfarrkirche St. Gallus in Wassen statt.

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