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Luzern

Vorfreude auf einen «normalen» Weissen Sonntag

Nach zwei Jahren finden am 24. April wieder in vielen Kirchgemeinden des Kantons Luzern Erstkommunionfeiern statt. Obwohl nun ohne Einschränkungen möglich, läuft der Weisse Sonntag zum Teil doch etwas anders ab als vor der Pandemie.
Kinder warten in der Kirche auf ihre erste heilige Kommunion. (Archivbild: Roger Grütter (Sempach, 3. April 2016))

Susanne Balli

Katholisch getaufte Kinder der 3. Primarklasse stehen nächstens vor einem ganz besonderen Tag. Am 24. April finde der Weisse Sonntag statt. Dafür haben sie sich in den letzten Wochen sorgfältig vorbereitet. Vielerorts im Kantons Luzern wird an diesem Tag die Erstkommunion gefeiert. Dann dürfen die Kinder in den traditionellen cremeweissen Gewändern und die Mädchen mit weissen Haarkränzen in der Kirche ihre erste heilige Kommunion in Form einer Hostie erhalten.

Wie viele Kinder es dieses Jahr im Kanton Luzern sein werden, erfasst die katholische Landeskirche Kanton Luzern nicht. Im Kanton Luzern gibt es 100 Pfarreien, wobei nicht ganz jede Pfarrei Erstkommunion feiert. «Wenn man einen Durchschnitt von 20 Kindern pro Pfarrei nimmt, wären das etwa 2000 Kinder im Kanton Luzern», sagt Bischofsvikar Hanspeter Wasmer auf Anfrage. Dabei handle es sich aber um eine Schätzung.

Nicht alle feiern am traditionellen Weissen Sonntag

Einige Pfarreien führten die Erstkommunion bereits vor der Pandemie später durch als am traditionellen Weissen Sonntag, der jeweils eine Woche nach Ostern stattfindet. Wasmer sieht den Grund darin, dass es zu wenig Priester und Seelsorgende gebe, damit am gleichen Tag in jeder Pfarrei Erstkommunion gefeiert werden könne.

Zum Teil verschieben Pfarreien den Tag aber auch aus organisatorischen Gründen, weil sie auf die Ferienpläne der Familien Rücksicht nehmen und die Erstkommunion ausserhalb der Schulferien durchführen wollen.

In Hochdorf findet die Erstkommunion am Weissen Sonntag in zwei Gruppen statt. «In der Pfarrei St.Martin Hochdorf feiern heuer 64 Kinder Erstkommunion. Diese Zahl ist ungefähr gleich wie letztes Jahr», sagt Veneranda Querimi, Pfarreiseelsorgerin von Hochdorf in Ausbildung. «Wir freuen uns sehr.» Und sie fügt an: «Es ist eine Befreiung, wieder im normalen festlichen Rahmen zu feiern.»

Dies nicht nur für die Familien, die an das Fest nach dem Gottesdienst denken, sondern auch für die Pfarrei, da es wieder möglich sei, in einer grossen Gemeinschaft zu feiern. In den letzten Jahren sei vieles anders gelaufen. So wurden laut Querimi im Jahr 2020 die Erstkommunionsgottesdienste auf den September verschoben. «Im letzten Jahr haben wir unter den bestehenden Massnahmen vom April 2021 am Wochenende des Weissen Sonntags mehrere Gottesdienste gefeiert, damit mindesten zwei Familienmitglieder eines Kindes am Gottesdienst teilnehmen konnte.» Via Youtube seien die Feiern für weitere Angehörige live übertragen worden.

Feiern in zwei Gruppen, aber ohne Einschränkungen

Auch in Sursee wird am 24. April der Weisse Sonntag traditionell begangen. 57 Kinder sind es, welche die heilige Kommunion empfangen dürfen. «Weil wir mit den Vorbereitungen begonnen haben, als noch Coronamassnahmen galten, werden auch dieses Mal wieder zwei Gottesdienste stattfinden, einer um 9 Uhr und einer um 11 Uhr», sagt Franz Bieri, Leiter des Pfarreisekretariats Sursee, auf Anfrage. Man habe das nicht mehr ändern wollen, und es sei auch im Sinne einiger Familien, die weiterhin vorsichtig sein möchten. Trotz zwei Gruppen sei es diesmal ein grosser Schritt zurück in die Normalität. «Letztes Jahr mussten wir die Schutzmassnahmen einhalten und kontrollieren. Es durften im Herbst an den Feiern nur Personen mit Zertifikaten an den Gottesdiensten teilnehmen, die Zahl der Teilnehmenden war beschränkt.» Jetzt gelte keine Beschränkung mehr. «Alle, die mitfeiern wollen, dürfen kommen. In der Pfarrkirche Sursee gibt es über 800 Plätze», sagt Bieri.

Wie in Sursee behält auch die Pfarrei Littau das Feiern in zwei Gruppen dieses Jahr bei. In Littau können am Weissen Sonntag 29 Kinder die Erstkommunion empfangen. «Wir haben in der Pandemiezeit kleine Gruppen gemacht und so die Feiern gestaltet. Dieses Jahr werden wir dies wieder so tun, da es sehr gut ankam, sowohl bei den Kindern, Eltern und Katechetinnen», sagt Bernhard Koch, Gemeindeleiter der Pfarrei St.Theodul in Littau.

Es zeigt sich also: Die Vorfreude über das Feiern ohne Massnahmen am Weissen Sonntag ist gross. Dennoch haben die angefragten Pfarreien in den letzten zwei Jahren gemerkt, dass die Feiern im kleinen Rahmen auch Vorteile mit sich bringen, weil sie als persönlicher empfunden werden.

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