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Obwalden

Verstorbene Kernserin Bea Zai hinterlässt Spuren – nicht nur als Journalistin

Über ein Vierteljahrhundert arbeitete Bea Zai als freie Mitarbeiterin für unsere Zeitung. Vor kurzem starb die Kernserin mit 80 Jahren.
Bea Zai starb im Alter von 80 Jahren. (Bild: PD)

Marion Wannemacher

Obwalden lag ihr am Herzen. Mehr als ein Vierteljahrhundert gestaltete Bea Zai kontinuierlich einen Teil der regionalen Berichterstattung. Die gebürtige Kernserin schrieb unter anderem für die «Obwaldner Zeitung», aber auch fürs «Obwaldner Wochenblatt» über Themen aus den Bereichen Brauchtum, Theater und Musik. «Sie hatte einen sehr gepflegten Schreibstil und war eine versierte Berichterstatterin im kulturellen Bereich», bringt es Robert Hess, damaliger Redaktionsleiter der «Obwaldner Zeitung», auf den Punkt.

Bea Zai stammte aus einer Familie, die zum venezianischen Landadel gehörte. Pietro Zai war Ende des 19. Jahrhunderts in die Schweiz eingewandert, hatte Spinnereien im Thurgau modernisiert und erste Wasserkraftwerke und Elektrifizierungen für diverse Firmen gebaut. In Kerns hatte er unter anderem das Elektrizitätswerk initiiert und war auch politisch tätig. Sein Sohn Mario führte in Luzern eine Garage. Dessen Tochter Bea lernte als junge Frau auf Reisen die Welt kennen und betreute mit 18 Jahren die Kinder einer reichen Familie in Mexiko. In Luzern leitete sie später die Fotogeschäfte Weber, bevor sie Schulsekretärin in Kerns wurde und freie Mitarbeiterin unserer Zeitung.

Mit dem Verkauf ihres Landhauses gründete sie eine Stiftung

Gesundheitlich litt sie mehr als zwanzig Jahre stark an den Folgen einer Borreliose. Vor zwei Jahren gründete sie mit einem Teil des Erlöses ihres herrschaftlichen Wohnsitzes Nideich die Stiftung Beatrice-Caterina Zai. Diese hat die Ziele, Armut in Entwicklungsländern zu bekämpfen, aber auch die Obwaldner Lokalkultur zu fördern. Vor allem war es ihr ein grosses Anliegen, etwas gegen die Not armer Mädchen in der Dritten Welt zu unternehmen.

Ihr ehemaliger Chef Markus von Rotz, früherer Leiter der «Obwaldner Zeitung» und «Nidwaldner Zeitung», sagt über sie: «Ich habe Bea Zai bewundert, weil sie ihre körperlichen Beschwerden in den letzten Jahren kämpferisch und auch mit Humor getragen hat.» Das habe sich auch in ihrem beruflichen Engagement bei der Zeitung bemerkbar gemacht. «Sie hat immer versucht, das Positive zu sehen in den Mitmenschen und in dem, worüber sie geschrieben hat.»

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