Urner Museen können Besucherzahlen wieder steigern – nun folgt eine grosse Sonderausstellung

Die Kulturszene hatte in den Jahren 2020 und 2021 mit grossen Herausforderungen zu kämpfen. Die Einschränkungen rund um die Coronapandemie erforderten von den mehrheitlich ehrenamtlich geführten Urner Museen viel Flexibilität. Im vergangenen Jahr konnten sich die Urner Museen nun wieder auf ihre gewohnten Tätigkeiten des Vermittelns, Sammelns und Forschens fokussieren, wie der Verein Urner Museumskonferenz in einer Mitteilung schreibt.

Mit zahlreichen Sonderausstellungen und Veranstaltungen trugen die Urner Museen wesentlich zur Vielfalt der Urner Kulturszene bei. Rund 35’000 Personen hätten im vergangenen Jahr eines der 14 Urner Museen besucht, schreibt der Verein weiter. Damit konnten die Vorjahreszahlen deutlich übertroffen werden. Die Besucherzahlen liegen indes noch hinter den Vor-Corona-Zahlen (42’000 Besucherinnen und Besucher) zurück.

Weiterhin sehr beliebt sind die Urner Museen bei den Urner Schulen. 98 Schulklassen mit insgesamt rund 1800 Schülerinnen und Schülern besuchten im abgelaufenen Schuljahr ein didaktisches Angebot eines Urner Museums. Die Besuche werden durch eine Finanzierung des Kantons Uri sowie des Armin-Lusser-Fonds ermöglicht. Die Urner Museumsnacht, welche alle drei Jahre durchgeführt wird, führte im vergangenen Jahr ins Urner Oberland und auf den Gotthard. Die ausverkaufte Museumsnacht war ein Erfolg.

Erna Schillig 2023 mit grosser Sonderausstellung

Die Urner Museumskonferenz kündigt in ihrer Mitteilung auch Sonderausstellungen und Spezialevents der Urner Museen an. So widmet das Haus für Kunst Uri im Rahmen seines 25-Jahr-Jubiläums seine Sommerausstellung der Urner Künstlerin Erna Schillig. In einer Hommage an das etwas in Vergessenheit geratene grossartige Werk von Erna Schillig treten die Arbeiten ihrer Malerfreunde August Babberger und Heinrich Danioth punktuell in einen Dialog mit ihrem Werk.

Das Historische Museum Uri zeigt eine Ausstellung zu den Übergangsbräuchen in Uri von der Geburt bis zum Tod. Das Talmuseum in Andermatt präsentiert eine Sonderausstellung zu den Kristallfunden aus der Eiszeit, welche im Gotthardgebiet gemacht wurden. Das Mineralienmuseum präsentiert Schätze aus dem ganzen Alpenraum sowie ausgewählte Steine, die im Gotthard-Strassentunnel gefunden wurden. Im Sasso San Gottardo sind neben der Dauerausstellung zu Goethe auch verschiedene Events – etwa zu General Guisan – geplant. Das Tellmuseum präsentiert weiterhin seine einzigartige Ausstellung zum Mythos Tell.

Museumskonferenz mit neuem Präsidium

Im vergangenen Jahr haben sich elf Urner Museen zum Verein «Urner Museumskonferenz» zusammengeschlossen. Damit wurde die bisherige lose Zusammenarbeit zwischen den Urner Museen mit einer Vereinsstruktur gefestigt und gestärkt.

Anlässlich der ersten Generalversammlung Ende Januar 2023 hat der Verein nun einen neuen Präsidenten erhalten. Richard Zgraggen (Kunstverein Uri) übernimmt das Präsidium von Romed Aschwanden, der wie 2022 angekündigt seinen Rücktritt erklärt hat. Als neuer Vizepräsident wurde Damian Zingg (Sasso San Gottardo) gewählt. Susanne Gisler (Amt für Kultur und Sport) komplettiert als Kassierin den Vorstand.

Die Geschäftsstelle des Vereins wird weiterhin durch Ralph Aschwanden, Kulturbeauftragter des Kantons Uri, geführt. Der Verein Urner Museumskonferenz organisiert die Urner Museumsnacht, ist Ansprechpartner für alle Anliegen, die sich an die Urner Museen richten, koordiniert die Finanzierung von Vermittlungsprojekten mit den Schulen und stellt den Unterhalt der Website www.museen-uri.ch sicher. (pd/mka)