notifications
Uri

Urner Kantonalbank schreibt besten Gewinn ihrer Geschichte

18,2 Millionen Franken Gewinn kann die Bank für 2021 verzeichnen. In der neuen Strategieperiode spielt zudem die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle.
Karsten Döhnert, Vizepräsident des Bankrats. (Bild: Markus Zwyssig (2021))
Ende März wird die Urner Kantonalbank das neue Dienstleistungsgebäude am Bahnhofplatz 1 beziehen. (Bild: Valentin Luthiger)

Florian Arnold

Florian Arnold

Das ist Rekord: Die UKB schreibt für das Jahr 2021 einen Gewinn von 18,2 Millionen Franken bei einem Geschäftserfolg von 17,9 Millionen, das beste Ergebnis aller Zeiten. Und dies im zweiten Pandemiejahr. CEO Christoph Bugnon betont zwar: «Die Zahlen täuschen ein wenig: Auch wir waren stark betroffen von der Pandemie und vor allem für die Kunden brauchte es einiges mehr an Anstrengung.» Auf der Ertragsseite ist dies aber nicht zu spüren, was die Bankleitung auch auf die «robuste Urner Wirtschaft» zurückführt.

Insgesamt liegt das Ergebnis 9,7 Prozent im Plus gegenüber dem Vorjahr. Für den Kanton Uri wirft das nun 7 Millionen Franken Gewinnausschüttung ab, welche somit gleich hoch ausfällt wie für 2020. «Damit bewegen wir uns in genau dem Rahmen, der von uns erwartet wird», sagt Bankratsvizepräsident Karsten Döhnert.

Zinsgeschäft bleibt das Wichtigste

Der Betriebsertrag stieg um 5,2 Prozent auf 45,0 Millionen, dies unter anderem wegen Wertberichtigungen von 1,8 Millionen. Das Zinsgeschäft bleibt das Wichtigste für die UKB, jedoch sank dort der Brutto-Erfolg um 0,6 Millionen auf 33,4 Millionen. Zulegen konnte man dafür bei den Ausleihungen, die um 1,8 Prozent auf 2,955 Milliarden Franken stiegen. Weiter hat auch das Geschäft mit Wertschriften geboomt. «Viele sind von Sparern zu Wertschriftensparern geworden», so Döhnert.

Mit ein wenig Bedauern nehme man auch von einem erhöhten Aufwand Kenntnis, sagte der Bankrat. Dieser stieg um 2 Millionen auf 26,0 Millionen. Gründe dafür seien unter anderem die Mietkosten für das bereits verkaufte bisherige UKB-Gebäude, variable Vergütungen im Zusammenhang mit dem Abschluss der Strategieperiode sowie Investitionen in die Digitalisierung und Weiterentwicklung der Bank. Die Kosten für die Strategie werden mit 1,8 Millionen Franken beziffert.

Offenbar gerechtfertigte Ausgaben: «Wir sehen, dass die Strategie Früchte trägt.» Die Ziele, die man sich für die Periode von 2017 bis 2021 gesteckt habe, seien mehrheitlich erreicht worden. Hauptziel sei es gewesen, die «Grundfitness» der UKB zu erhöhen. Prozesse wurden überarbeitet und die Digitalisierung vorangetrieben. Insgesamt habe man die Kultur der Bank verändert und richte sich als Vertriebsbank aus.

Dienstleistungsangebot soll erweitert werden

Nun steht die nächste Strategieperiode an. Auch hier habe man sich sehr hohe Ziele gesteckt. So möchte man kumuliert über die kommenden vier Jahre einen Ertrag von 70 Millionen Franken erwirtschaften, begonnen mit 16 Millionen im aktuellen Jahr, soll der Ertrag jedes Jahr um eine Million wachsen. Und dies bei einer Bank ohne «Gewinnmaximierung»? «Man braucht als Unternehmung eine Gewinnsteigerung, um sich weiter entwickeln zu können», sagt CEO Christoph Bugnon dazu. So sei ein höherer Gewinn auch die Grundlage für eine Personalentwicklung, die ausgebaut werden soll. Weiter möchte die Bank ihr Dienstleistungsangebot erweitern und hierfür auch Kooperationen mit anderen Unternehmen eingehen.

Ein Augenmerk legt die Bank in der neuen Strategieperiode auf die Nachhaltigkeit. Konkret heisst das: Die UKB will als Betrieb bis 2025 klimaneutral arbeiten. CFO Urs Eichenberger betonte aber, dass man den Begriff nicht nur aus ökologischer Sicht betrachte, sondern auch aus ökonomischer und gesellschaftlicher. «Das ist ein historisches Thema unserer Bank», so Eichenberger. So wolle man in Zukunft Partner auswählen, welche die Gesinnung teilen, und bei den Kundengesprächen wolle man die Nachhaltigkeit ansprechen, etwa im Anlagegeschäft. Um diese Ziele zu verfolgen, hat die Bank einen Nachhaltigkeitsverantwortlichen und eine entsprechende Projektgruppe eingesetzt.

Keine verstärkte Mitarbeiterfluktuation

Aus der Geschäftsleitung zurückgetreten ist Sascha Hostettler. Die Bankspitze hat dies zum Anlass genommen, die Strukturen leicht anzupassen und wird künftig als Dreiergremium mit Christoph Bugnon, Urs Eichenberger und Hanspeter Furger agieren. Im vergangenen Jahr habe man keine verstärkte Mitarbeiterfluktuation festgestellt, sagte Christoph Bugnon.

Nach der Coronakrise beeinflusst nun der Ukraine-Krieg die Weltwirtschaft massiv. Von direkten Auswirkungen auf die UKB geht CEO Christoph Bugnon nicht aus. «Niemand kann aber genau abschätzen, wie sich der Markt entwickeln wird. Die Beobachtungen laufen momentan im Normal-Modus.»

Kommentare (0)