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Urner Formationen begeistern Blaskapellenfans

In Seedorf sorgten fünf Blaskapellen für einen gelungenen Abend. Höhepunkt war ein gemeinsamer Auftritt aller Gruppen.
Zum Abschluss spielten alle fünf Formationen unter der Leitung von Bruno Arnold zwei Blaskapellen-Ohrwürmer. (Bild: Paul Gwerder, Seedorf, 31. Oktober 2019)

Paul Gwerder

Am Donnerstagabend kamen in der Mehrzweckhalle Seedorf Liebhaber von Blasmusik in einem vierstündigen Konzert voll auf ihre Kosten. OK-Präsident Paul Wyrsch begrüsste die Gäste in der vollbesetzten Halle: «Heute gibt es nach den Jahren 2008 und 2011 die dritte ‹Blaskapällä-Stubätä›, welche von Mitgliedern der Seedorfer- und Schächentaler Blaskapelle organisiert wurde.» Von den rund 90 Musikerinnen und Musikern wurden hauptsächlich Polkas und Märsche im böhmisch-mährischen- oder im Egerländer Stil gespielt.

Das musikalische Feuerwerk eröffnete das «jüngste Kind», die Blaskapelle Böhmisch Plus aus Bauen. Die zwölf Musiker, unter denen Claudia Püntener die einzige Frau war, spielten während 40 Minuten grösstenteils Kompositionen im böhmischen Stil. Den Leuten hat insbesondere der Soloauftritt des musikalischen Leiters, Simon Brandner, gefallen. Der gebürtige Österreicher Brandner spielt zudem noch bei der Blaskapelle Schächental und im Musikverein Unterschächen. Abwechslung bot Peter Arnold, als er bei der Polka «Chodounská» seine Musikkollegen am Schwyzerörgerli begleitete.

Danach war die Reihe an der Sechser-Musik Bürglen. Ihren grossen Auftritt hat diese Formation jeweils an der Bürgler Sennenchilbi. Sie spielte in Seedorf alte Tanzmusik, welche in den Jahren 1870 bis 1940 komponiert worden ist. Ein besonders schöner Titel war der Schottisch «Autofahrt mit Todesangst» von Kasi Geisser.

In der im Jahr 2008 gegründeten Blaskapelle Schächental spielen von den 18 Musikanten elf beim Musikverein Unterschächen und die anderen sind Mitglieder bei vier anderen Musikgesellschaften. Diese Blaskapelle ist die einzige, welche an der «Stubätä» mit einem Dirigenten auftrat. «Das hat auch seinen Grund, denn ich kann keines der zahlreichen Instrumente richtig spielen», meinte Dirigent Bruno Arnold mit einem Schmunzeln. Die Schächentaler pflegen in erster Linie die böhmische Musik und begeisterten damit das Publikum.

Svenja Kluser spielt Klarinetten-Solo

Die Schattdorfer Nachtbüäbä traten in alter Frische auf, nachdem sie vor vier Jahren ihr 50-Jahr-Jubiläum feiern konnten. Die Formation spielte Musiktitel im Egerländer Stil und dabei durfte die Eigenproduktion von einem der musikalischen Leiter, Daniel Gutjahr, nicht fehlen, die «Gudi-Polka». Passend zu ihrem Namen war die «Schattendorfer Polka» von Robert Payer, welche die Gruppe anschliessend zum Besten gab.

Zum Schluss des musikalischen Abends spielte die Seedorfer Blaskapelle unter der Leitung von OK-Präsident Paul Wyrsch. Und passend war auch der Titel ihres ersten Stückes, dem Marsch «Blasmusik ist Trumpf». Die drei Musikerinnen und elf Musiker präsentierten dem Publikum ihr äusserst vielseitiges Repertoire – vom Evergreen bis zum Tango. Gross in Szene setzte sich Svenja Kluser mit ihrer Klarinette bei ihrem Soloauftritt im Allgäuer Stück – die «Wilde Hilde». Und zum Schluss spielte die Formation die «Feierabend-Polka» von Hans-Reiner Schmidt.

Danach verlangte das Publikum in der Halle mit dem langanhaltenden Applaus Zugaben. Schliesslich standen sämtliche Musikantinnen und Musikanten des Abends wieder auf der Bühne und spielten kurz vor Mitternacht unter der Leitung von Bruno Arnold zwei Blaskappellen-Ohrwürmer, die Polka «Auf der Vogelwiese» und den «Böhmischen Traum» von Norbert Gälle. Es war ein in allen Belangen gelungener musikalischer Abend.

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