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Uri

Vom Zürich Hauptbahnhof nach Realp: Das Urner Oberland soll besser erschlossen werden

Am Partneranlass der Auto AG Uri sind am Donnerstag wichtige Akteure der Verkehrspolitik zusammengekommen. Präsentiert wurden beispielsweise die verkehrspolitischen Entwicklungsperspektiven für das Urner Oberland.
Urs Traxel, Verwaltungsratspräsident der Auto AG Uri, und Regierungsrat Urban Camenzind unterhalten sich am Rande des Anlasses.  (Bild: Christian Tschümperlin (Altdorf, 23. September 2021))
Yannick Blättler von Neoviso bereitet die Manager – die über 50-Jährigen – auf die Bedürfnisse der Generation Z vor.  (Bild: Christian Tschümperlin (Altdorf, 23. September 2021))
Urs Traxel, Verwaltungsratspräsident der Auto AG Uri, betont, dass der Verkehr trotz Corona nicht stillsteht. (Bild: Christian Tschümperlin (Altdorf, 23. September 2021))
Regierungsrat Urban Camenzind präsentiert die verkehrspolitische Entwicklungsperspektive für das Urner Oberland.  (Bild: Christian Tschümperlin (Altdorf, 23. September 2021))
Daria Martinoni, Leiterin Region Ost der SBB, lobt die Highlights des neuen Kantonsbahnhofs.  (Bild: Christian Tschümperlin (Altdorf, 23. September 2021))
Reto Marzer, CEO der Auto AG Uri, stellt das neue Check-in-Ticket für den Urner Talboden vor.  (Bild: Christian Tschümperlin (Altdorf, 23. September 2021))

Christian Tschümperlin

Christian Tschümperlin

Christian Tschümperlin

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Christian Tschümperlin

Christian Tschümperlin

Sie stehen ein gegen Rassismus und für Diversität, sind sogenannte Digital Natives, also mit dem Smartphone aufgewachsen, und kämpfen laut gegen den Klimawandel. Soziologen nennen sie die Generation Z, gemeint sind junge Erwachsene, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden. Diese jungen Erwachsenen drängen nun auf den Arbeits- und Konsumgütermarkt. Und wie man diese neue Zielgruppe gekonnt anspricht und einspannt, darauf hat sich Yannick Blättler von Neoviso spezialisiert. Er war Gastredner am Partneranlass der Auto AG Uri.

«Nicht alle jungen Menschen leben nachhaltig. Viele fliegen trotzdem in die Ferien»,

stellte Blättler gleich zu Beginn seiner Ausführungen klar. Doch ihnen sei das Thema Nachhaltigkeit wichtig. Und deshalb mache es Sinn, das Thema in der eigenen Werbung proaktiv zu platzieren, so der Jungunternehmer vor den geladenen Managern und Gemeindevertretern.

So holt man die Generation Z ab: Klar, schnell und flexibel

Das Leben vieler jungen Menschen spielt sich während mindestens drei bis fünf Stunden täglich in den sozialen Medien ab. Ob sie da nun auch präsent werden müssten, werde er oft von Managern gefragt. «Doch es geht nicht nur um die vielfältigen Kanäle, es geht auch um die Message», so Blättler. Diese müsse klar, schnell und flexibel sein. «Die Aufmerksamkeitsspanne in den sozialen Medien ist kurz, sehr kurz.» Das Ziel von Neoviso ist es, den Graben zwischen Jung und Alt zu schliessen. «Um die Schweiz und die Welt weiterzubringen.» Er wolle mit seiner Firma weiterwachsen und die Generation Z künftig begleiten, wenn sie beispielsweise ins Alter kommen, dass sie sich ein Haus oder ein Auto kaufen können. «Und eventuell eine zweite Firma gründen, wenn die Generation Alpha, also die noch jüngeren, für die Wirtschaft relevant wird», so Blättler.

Die Begrüssung der Gäste am Donnerstag, 23. September, übernahm Urs Traxel, Verwaltungsratspräsident der Auto AG Uri. Vor Ort traf man auf Gemeindevertreter, aber auch diverse Partnerfirmen. So war der neue Direktor der Verkehrsbetriebe Luzern, Laurent Roux, am Anlass mit dabei. Unternehmen müssten sicherstellen, dass sie durch alle Stürme der Zukunft kommen, so Traxel. «Der öffentliche Verkehr stand trotz Corona nicht still. Aber dieser funktioniert nur dank der Menschen.» Es sei wichtig, die Menschen bei Veränderungsprozessen mitzunehmen.

Zur verkehrspolitischen Entwicklungsperspektive des Urner Oberlandes sprach Regierungsrat Urban Camenzind.

«Uns wird oft zum Vorwurf gemacht, dass wir die Entwicklung im Urner Unterland zwar vorantreiben, aber das Oberland vergessen»,

so der Volkswirtschaftsdirektor. Aber Andermatt sei der zweite Schwerpunkt ihrer Arbeit. Da diene Visp als Vorzeigebeispiel mit der Verlagerung des Freizeitverkehrs auf den öffentlichen Verkehr. «Es ist ein kompliziertes Projekt mit vielen Interessen: Die SBB, die Südostbahn, die Gemeinden und Tourismusorganisationen sind mit an Bord und nun auch das Astra.» Eine weitere Baustelle sei die Verkehrsdrehscheibe Göschenen. «Da können im Winter erste Schritte präsentiert werden, etwa mit dem Ausbau des Fahrplanes zu Randzeiten in der Schöllenen.» Man plane Direktzüge von Göschenen-Realp nach Zürich.

«Wer in Zürich einsteigt, kann dann direkt in Realp in die Ferien gehen.»

Und auch der Fahrplan am Oberalppass werde ausgebaut werden. «Das ist für Touristen eine gute Nachricht und auch für die Einheimischen.»

Lob für den Kantonsbahnhof

Daria Martino, Leiterin Region Ost der SBB, verwies in ihrer Präsentation auf die Bahnhighlights der vergangenen Jahre. 2016 wurde der Gotthard Basistunnel in Betrieb genommen, Uri war schon zu Beginn an die Basislinie angeschlossen. Der Treno Gottardo der Schweizerischen Südostbahn AG ist seit Ostermontag, 5. April, stündlich bis nach Locarno unterwegs. Flüelen, Altdorf und Göschenen haben direkte Verbindungen nach Zürich, Basel und ins Tessin. Und sie lobte den neuen Kantonsbahnhof in Altdorf, der Ende Jahr eröffnet wird.

Reto Marzer, CEO der Auto AG Uri, machte auch auf die Schattenseiten der aktuellen Situation im öffentlichen Verkehr aufmerksam. «Der öffentliche Verkehr kämpft wegen Corona mit den Frequenzen. Die Einschränkungen sind nicht überall gut angekommen», sagte er. In Fachkreisen werde teilweise damit gerechnet, dass erst 2025 wieder mit den vollen Kapazitäten gerechnet werden könne. Trotzdem rüste man sich bereits jetzt für diese Zukunft. Mit Blick auf die Zukunft gebe es verschiedene Päpste, je nachdem, wen man frage: «Den Elektropapst, den Wasserstoffpapst, den Papst des synthetischen Treibstoffes oder den Dieselpapst.» An einem Kick-off im Oktober sollen verschiedene Fragen geklärt werden. Etwa, welches Fahrzeug man beschaffen wolle und wie es angetrieben werde. Dabei spielen auch die Topografie und die Jahreszeit eine Rolle.

«Wir wollen Anfang nächstes Jahr einen Elektrobus auf unserer Linie testen.»

Mit vielen Inputs und Anregungen ging es danach in den Mittag, währenddessen die Anwesenden weiter angeregt diskutierten.

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