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Uri

Urner Bauwerke werden online dokumentiert

Die Bauhistorikerin Marion Sauter möchte moderne, architektonische Perlen der Schweiz dokumentieren. Dabei arbeitet sie mit Studierenden der Hochschule Luzern zusammen.
Der Seedorfer Aussichtsturm wurde von von Gion A. Caminada gestaltet. (Bild: Architekturbibliothek.ch, Seedorf, 2017))

Ende 2017 erschien der letzte Urner Lexikonband der «Kunstdenkmäler der Schweiz»-Reihe. Die etablierte «Kunstdenkmäler der Schweiz»-Reihe blickt auf eine fast 100-jährige Geschichte zurück, dementsprechend sind Bauwerke dokumentiert, die vor 1920 entstanden sind. Jüngere Schweizer Bauwerke wurden bislang nur sporadisch oder regional erfasst, sei es von den Fachstellen für Denkmalpflege, Kulturvereinen oder Verlagen. Die Vielfalt erschwert dabei die Übersicht. Die Vermittlung moderner Baukultur wäre aber von grosser Bedeutung, so fordert auch die Schweizer Kulturbotschaft 2016–2020.

Laut einer Mitteilung der Leiterin des Projekts «architekturbibliothek.ch», Bauhistorikerin Marion Sauter, hat sie nun aber weitergeforscht, um auch die schweizerische Architektur der Moderne zu erfassen. Zusammen mit den Studierenden der Hochschule Luzern dokumentiert sie die Schweizer Architektur von 1920 bis heute und macht die Forschung online zugänglich.

Pro Jahr 130 Gebäude dokumentiert

Die umfassende Erfahrung aus dem Erarbeiten des historischen Architekturlexikons für den Kanton Uri hat Marion Sauter nun genutzt, um für die moderne Schweizer Architektur ein neues Werkzeug zu formen und dies möglichst leicht zugänglich zu machen. Deshalb sind die Bauwerke auf der Website www. architekturbibliothek.ch oder auf Instagram unter architekturbibliothek.ch zu finden.

Mit ihren Studierenden der Institute für Architektur und Innenarchitektur der Hochschule Luzern dokumentiert Marion Sauter Schweizer Bauwerke von 1920 bis heute. Jeder Studierende dabei bearbeitet jeweils ein Bauwerk pro Jahr, wodurch gut 130 Baudokumentationen jährlich entstehen sollen. Eine wissenschaftliche Text- und Bildredaktion sorgt ausserdem für die notwendige Tiefe. Parallel dazu entstehen ein Bildarchiv und ein Architektenlexikon.

Begonnen hat die Bearbeitung in der Zentralschweiz, die bis Ende 2019 mit etwa 350 Bauwerken vertreten sein wird. Danach sollen Gebäude der ganzen Schweiz erfasst werden. Die Faustregel: 1 Bauwerk auf 2 500 Einwohner. Die ersten 180 Bauwerke sind bereits online, darunter folgende Urner Vertreter: die Station in Flüelen, die Dätwyler-Bauten in Altdorf, einige Schulhäuser und natürlich der Seedorfer Aussichtsturm von Gion A. Caminada. (pd/jb)

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