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Uri

Strahlner präsentieren eine einmalige Mineralienqualität

Genau 60 Aussteller und gute Besucherzahlen machten die 59. Urner Mineralientage zum Erfolg. Gezeigt wurden auch die neuesten Funde vom Planggenstock.
Börsenleiter Stefan Püntener (rechts) am Stand von Patric Tresch. (Bilder: Georg Epp (Altdorf, 25. September 2021))
Ein Rosafluorid aus der Kluft vom Planggenstock.
Elio Müller (links) und Franz von Arx an ihrem Ausstellungsstand.

Georg Epp

Georg Epp

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An den 59. Urner Mineralientagen im Uristiersaal in Altdorf zeigten sich die Beteiligten sehr froh, dass es trotz schwieriger Lage nicht zu einer erneuten Absage kam. Weil nach der Absage im vergangenen Jahr nun am Samstag Fundstücke aus zwei Jahren präsentiert wurden, stieg die Qualität der angebotenen Mineralien nochmals an. Das Interesse an der Börse ist nach wie vor gross: Trotz Zertifikatspflicht wurden nahezu 1000 Besucherinnen und Besucher registriert.

Rundum zufrieden zeigte sich auch Stefan Püntener, der Leiter der Mineralienbörse. Alles habe geklappt und auch die Aussteller zeigten sich sehr zufrieden. Die Mineralientage sind für den Verein Urner Mineralienfreunde ein wichtiges Hauptstandbein und auch Einnahmequelle neben dem Mineralienmuseum in Seedorf. Der 50-jährige Familienvater Püntener aus Erstfeld entdeckte das Hobby des Strahlnerns vor zwölf Jahren aus Eigeninitiative. Weil er auf Anhieb Glück und Erfolg hatte, ist er dem Hobby treu geblieben, dem Verein Urner Mineralienfreunde beigetreten und mittlerweile seit 2019 Leiter der Mineralienbörse.

Püntener lobte seine Mithelfer und meinte: «Trotz viel Arbeit kommt von den Ausstellern immer etwas zurück, nämlich Lob, Dankbarkeit und viele erlebte Strahlergeschichten». Strahlnern heisst für ihn in erster Linie, die herrlichen Naturerlebnisse zu geniessen. «Und die Hoffnung, früher oder später einen speziellen Mineralienschatz zu finden, motiviert immer wieder.»

Ein beliebter Treffpunkt für Strahlner

Die zweitälteste Mineralienbörse Europas ist nach wie vor ein sehr beliebter Treffpunkt für Strahlner, Sammler und Fachleute. Die grösste alpine Mineralienbörse der Schweiz zeichnet sich aber nicht nur durch die hohe Qualität des Ausstellungsgutes aus, auch die gemütliche Atmosphäre und das vielseitige Angebot sind weit über die Landesgrenze bekannt. Nebst Strahlnerschätzen aus zwei Saisons von Strahlnern aus der ganzen Schweiz präsentierte rund ein Drittel der Aussteller Mineralien oder Schmuck aus der ganzen Welt. Überall wurde eifrig diskutiert, tauschte man Strahlnererlebnisse aus. Viele Strahlnerfreunde treffen sich normalerweise nur einmal im Jahr, nämlich an den Urner Mineralientagen. Daher war es für viele ein Wiedersehen nach zwei Jahren.

Das Mineraliensuchen wird im Kanton Uri nach wie vor mit grossem Engagement betrieben. So kommen erstaunliche Funde, wie etwa im Göscheneralpgebiet (Planggenstock), nicht von ungefähr. Hier bestätigte Elio Müller, der Strahlner-Partner von Franz von Arx, dass am Planggenstock nach wie vor gearbeitet wird. Mittlerweile sei man 70 Meter tief in die Kluft eingedrungen. Zusammen mit Franz von Arx präsentierte er die allerneuesten Errungenschaften aus der bekannten Kluft, unter ihnen übergrosse und selten gefundene Rosafluoride.

Sonderausstellung mit Vereinsschätzen

Zu sehen gab es aber auch die Sonderausstellung «Vereinssammlung der Urner Mineralienfreunde» im Untergeschoss des Gebäudes. Diese älteren Prachtstücke widerspiegeln die beinahe sechzigjährige Vereinsgeschichte und sind normalerweise nicht für ein breites Publikum zugänglich. Wer die Ausstellung besucht, ist beeindruckt, was für gewaltige Kunststücke die Natur hervorbringen kann.

Zurzeit werden im Kanton Uri noch rund 240 Patente ausgestellt und der Verein Urner Mineralienfreunde zählt aktuell rund 650 Vereinsmitglieder. Obwohl es immer schwieriger wird, Kristalle zu finden und auch zu verkaufen: Die Freude am Strahlner-Hobby, sich in der Natur in den Bergen zu bewegen und nach Kristallen zu suchen, scheint ungebrochen gross.

Wunderschöne Kristallgemälde von Markus Uebelhart ergänzten die Ausstellung. Trotz herrlichen Wetters verteilten sich die Besucherinnen und Besucher über die Öffnungszeiten vom Samstag und Sonntag. Das Eintrittsticket in die Mineralienschau war dieses Jahr auch gültig für das Mineralienmuseum in Seedorf, das sich dem Thema «Kristalle aus der Surselva» widmet.

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