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Objekte auf dem Landart Pfad bei Andermatt ziehen Blicke auf sich

Von Andermatt bis Hospental stehen seit zwei Monaten neun Kunstwerke. Ein Rundgang zur Halbzeit des Projekts.
Besonders schön kamen in der Abendsonne die beiden rechteckigen Zylinder mit dem Namen «obsy und nidzy» des Urner Holzbildhauers Hans Gisler zur Geltung. (Bild: Paul Gwerder (11. September 2020))
Ein besonderer Anblick ist für die vielen Menschen die Natursteinmauer von Hama Lohrmann mit dem Titel «(Klima-)Wandel». (Bild: Paul Gwerder (11. September 2020))

Paul Gwerder

Paul Gwerder

Es ist Halbzeit für den Landart Pfad zwischen Andermatt und Hospental und damit ein spannender Moment, die Objekte, Skulpturen und Installationen wieder zu besichtigen. Kuratorin Claudia Häusler und ein halbes Dutzend Kulturinteressierte haben am späten Freitagnachmittag die neun aufgestellten Kunstobjekte besucht, die in den letzten zwei Monaten immer wieder die Menschen zum Staunen gebraucht haben.

Leider war die erste Arbeit tatsächlich «vergangene Kunst», denn das Gras, welches von Barbara Gschwind in tagelanger Arbeit mühsam «gezöpfelt» worden ist, wurde Opfer einer Mähmaschine. Dafür steht die Holzskulptur mit dem Namen «Flügelschlag» immer noch unversehrt dar und ist nach wie vor ein Blickfang für die Wanderer.

Am Standort 3 steht ein grosser Stein mit der Bezeichnung «Menhir», der vom einheimischen Steinbildhauer Gedeon Regli bearbeitet wurde. Auf den ersten Blick sehen die Menschen einen grossen Stein mit einem tiefen Loch, das alle Dinge verschlingt. Eine Besucherin meinte, dass dieser Stein ganz gut zum daneben-liegenden Golfplatz passen würde. Ende Oktober müssen alle Kunstobjekte wieder verschwinden und es wäre doch schön, wenn der Künstler diesen Stein dorthin verkaufen könnte.

Kunstobjekte stehen noch bis Ende Oktober

Ein besonderer Anblick ist für die vielen Menschen, die hier täglich vorbeiziehen, die Natursteinmauer von Hama Lohrmann mit dem Titel «(Klima-)Wandel». Dazu sagte die Kuratorin: «Allen Künstlern wurde vor der Ausstellung gesagt, dass hier häufig ein starker Wind weht und sie darauf Rücksicht nehmen sollen.» Damals erwiderte Hama Lohrmann: «Meine gebauten Mauern – ohne Zement oder andere Bindemittel – stehen fest und fallen nicht wegen eines kleinen Lüftchens um.»

Besonders schön kamen in der Abendsonne die beiden rechteckigen Zylinder mit dem Namen «Obsy und Nidzy» des Urner Holzbildhauer Hans Gisler zur Geltung. Und als Zeichen seines handwerklichen Könnens hat er noch einen wunderschönen kleinen Adler in den Stamm der etwa 130-jährigen Lärche geschnitzt.

Vor der Besichtigung sagte Kuratorin Claudia Häusler: «Es wird spannend zu sehen sein, ob es Veränderungen der Kunstwerke durch die Witterung gibt oder ob diese noch alle intakt sind.» Am Ende des Rundgangs über den Pfad konnte festgestellt werden, dass alle Kunstwerke immer noch intakt sind – einzig das Holz hat etwas unter der Witterung gelitten.

Die als Themenpfad konzipierte und aus reinen Naturmaterialien erstellte Landart-Ausstellung kann noch bis am 31. Oktober besichtigt werden.

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