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Uri

«Lösungen und nicht Konflikte»: Urner Landrat startet zuversichtlich in die neue Legislatur

Landammann Urban Camenzind hat den Landräten Mut gemacht. Der neue Landratspräsident Ruedy Zgraggen setzt auf Dialog und konstruktive Sitzungen.
Der neue Landratspräsident Ruedy Zgraggen beim Marsch zur Kirche. (Bild: Urs Hanhart (Altdorf, 3. Juni 2020))
Vereidigung des Regierungsrats in der Kirche St. Martin. (Bild: Urs Hanhart (Altdorf, 3. Juni 2020))

Markus Zwyssig

Markus Zwyssig

Landammann Urban Camenzind (CVP) war es vorbehalten, die erste Landratssitzung der 34. Legislatur zu eröffnen. Aufgrund der Coronakrise tagt der Landrat noch immer im Uristiersaal. «Der Start erfolgt in einer Zeit, in der Uri bevölkerungsmässig, gesellschaftlich, wirtschaftlich, finanziell und politisch zuversichtlich und mit guten Zukunftsperspektiven dasteht», so Camenzind. Ende der 1980er- bis anfangs der 2000er-Jahre habe dies noch völlig anders ausgesehen. Camenzind gab sich zuversichtlich, dass diese positive Grundhaltung helfen werde, die schwierige Coronasituation zu überstehen. Gerade als Volkswirtschaftsdirektor habe er zurzeit viele positive Beispiele, wie die Urner Unternehmen die neue Ausgangslage nutzen und zum Positiven drehen würden.

Um erfolgreich zu bleiben, müssten die Urner vermehrt zusammenwachsen. «Das heisst für mich nicht, dass wir immer der selben Meinung sein müssen», so Camenzind. «Aber wenn wir bei einem Thema davon ausgehen können, dass alle Beteiligten nur das Beste für unseren Kanton wollen, dann sollte es uns gelingen, das Verbindende einer Vorlage herauszufinden und zu betonen.»

Nach den mutmachenden Worten von Landammann Camenzind brachen die Regierungsräte und die Landräte auf und marschierten mit dem geforderten Abstand zur Kirche:

Angeführt von der Polizei ging zuvorderst der Landweibel, gefolgt von den Regierungsräten und dem Kanzleidirektor. Die Landräte marschierten ihnen in Dreierkolonnen nach. In der Pfarrkirche St. Martin begrüssten sie Dekan Daniel Krieg und Pfarrer Stefan Lobsiger zur Vereidigung. Musikalisch begleitet wurde die Stunde in der Kirche von Sopranistin Eve Kopli Scheiber und Organistin Lea Ziegler Tschalèr. Regierungsräte, Landrätinnen und Landräte legten ihren Eid respektive ihr Gelübde ab.

Ratsleitung wird einstimmig gewählt

Zurück im Uristiersaal wurde Ruedy Zgraggen (CVP, Attinghausen) einstimmig als neuer Landratspräsident gewählt. Die neue Vizepräsidentin heisst Sylvia Läubli (SP, Erstfeld), erste Stimmenzählerin ist Cornelia Gamma (FDP, Schattdorf) und als zweiter Stimmenzähler amtet Martin Huser (SVP, Unterschächen). Alle wurden einstimmig gewählt.

Er habe riesengrosse Freude und finde fast keine Worte, sagte Zgraggen. Seit acht Jahren sitzt der CVP-Politiker aus Attinghausen im Landrat. Mit der Wahl werde ihm grosses Vertrauen geschenkt. Er hoffe, dass er die Erwartungen auch erfüllen könne: «Die Herausforderung nehme ich gerne an, habe aber auch den nötigen Respekt.»

Zgraggen zeigte auf, wie er sein Amt wahrnehmen möchte: «Als Landratspräsident suche ich Lösungen und nicht Konflikte.» Er wolle eine gute Gesprächskultur mit dem Landrat und der Regierung pflegen und den Dialog mit den Parteien suchen. Zgraggen versicherte:

«Es darf auch gekämpft und
gestritten werden.»

Er werde sachbezogene Diskussionen auch nicht abbrechen. Eingreifen werde er aber, «wenn Diskussionen statt zur Sache nur noch in ein Parteigeplänkel übergehen.» Er hoffe mit viel Dialog auf effiziente und speditive Landratssitzungen. Er werde sich gut vorbereiten und erhoffe sich dies auch von der Verwaltung, den Parteien und den Ratsmitgliedern. An ihrem ersten Sessionstag beschäftigen sich die Landräte anschliessend vor allem mit Wahlgeschäften. Diese waren aber allesamt unbestritten.

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