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Bevölkerungsumfrage: Bürgler wünschen sich mehr Wohnraum

Die Ergebnisse einer Bevölkerungsumfrage liegen vor. Gewünscht ist etwa mehr Raum für Freizeitaktivitäten oder ein besser ÖV-Angebot.
Im Bürgler Dorfkern erkennen die Einwohner einerseits die grössten Qualitäten der Gemeinde, sehen dort andererseits aber auch am meisten Handlungsbedarf. (Bild: Urs Hanhart, Bürglen, 4. Juni 2018)

(RIN) Die Bürgler Bevölkerung erhielt anfangs 2019 die Möglichkeit, an einer Umfrage zur Gebietsentwicklung Schächenwald/Galgenwäldli und zur generellen Gemeindeentwicklung teilzunehmen. Über 230 Bürgerinnen und Bürger nahmen diese Chance wahr. Nun hat die Planungskommission der Einwohnergemeinde die Auswertungen in einer Mitteilung bekanntgegeben.

Mit der Realisierung der West-Ost-Strassenverbindung (WOV) als zentrales Element des regionalen Gesamtverkehrskonzepts Unteres Reusstal stehen die beiden Areale Schächenwald und Galgenwäldli in den nächsten Jahren vor grundlegenden Veränderungen und neuen Entwicklungsmöglichkeiten. Die WOV wird in absehbarer Zeit realisiert und dient als Verbindung von der Gotthardstrasse zum neuen Halbanschluss der Autobahn A2.

Vor diesem Hintergrund hat der Gemeinderat eine Bevölkerungsumfrage für eine breit abgestützte Meinungsbildung zur räumlichen Entwicklung durchgeführt. Der Gemeinderat nutzte diese Gelegenheit ausserdem, um ebenfalls generelle Fragen zur Gemeindeentwicklung bei der Bevölkerung abzuholen.

Handlungsbedarf bei Parkplätzen und Cafés

Aus der Umfrage gehen wichtige Anmerkungen, Anregungen und Änderungsvorschläge zur Entwicklung hervor. Als grosse Qualitäten der Gemeinde werden das Tell-Museum, die Berglandschaft mit den Wanderwegen (Biel, Ruogig, Haldi) sowie der Dorfkern selbst angesehen. Gleichzeitig wird im Dorfkern der grösste Handlungsbedarf ausgemacht. Die Teilnehmer beantragen beispielsweise die Aufwertung des Begegnungsraumes, Cafés und Restaurants, die Verbesserung der Fuss- und Velowege im Allgemeinen sowie ein besseres Parkierungskonzept.

Bezüglich der Schaffung von Wohnraum im Alter bestand unter den Umfrageteilnehmern ein breiter Konsens. 80 Prozent sehen einen Mangel an Wohnungen im Alter. Die bevorzugte Wohnform ist dabei das eigene Zuhause mit Unterstützung oder eine betreute Alterswohnung. Um ein zweckmässiges Angebot auf die Beine zu stellen, braucht es folglich altersgerechten Wohnraum wie auch institutionelle Betreuungsangebote.

Aus Sicht der Umfrageteilnehmenden spielt sich das Alltagsleben hauptsächlich in den Gemeinden Bürglen oder Altdorf ab. Einzig für grössere Einkäufe, Freizeitaktivitäten oder kulturelle Anlässe nimmt man weitere Wege auf sich. Schwierigkeiten werden aber genau bei den Erreichbarkeiten mit dem öffentlichen Verkehr zu diesen Orten gesehen. Besonders das fehlende ÖV-Angebot am Wochenende gab mehrfach Anlass zur Kritik.

Ruag-Areal soll besser genutzt werden

Im Gebiet Schächenmatt ist die Meinung über eine künftige Nutzung des bisherigen Ruag-Areals relativ deutlich. Zwei Drittel der Teilnehmer bevorzugen eine Nutzung als Arbeitsplatzgebiet. Im Galgenwäldli wird nach dem Wegzug des Werkhofs ebenfalls Platz frei für eine neue Nutzung. Verbleibt die Parzelle in der Zone für öffentliche Zwecke, so sollen Einrichtungen für Sport und Erholung oder für die öffentliche Verwaltung entstehen. Ansonsten erachten die Bürger vorwiegend die Schaffung von Wohnraum als sinnvoll.

Aus dem Ergebnis der Umfrage zur Entwicklung der Gemeinde Bürglen resultiert für den Gemeinderat eine wertvolle Standortbestimmung, wie es in der Mitteilung heisst. Auf dieser Basis können die künftige Gebietsentwicklung aufgebaut und die zahlreichen Anregungen und Wünsche eingehend geprüft werden. In einem nächsten Schritt wird der Teilnutzungsplan Schächenwald in Bezug auf die West-Ost-Strassenverbindung vorgezogen. Nach Abschluss des Teilnutzungsplanverfahrens folgt voraussichtlich die Ortsplanungsrevision für die Gemeindeentwicklung.

Nähere Infos zur Auswertung mit detaillierten Grafiken sind unter www.buerglen.ch ersichtlich.

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