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Attinghausen kann auf finanzielles Polster vertrauen

Die Coronapandemie dürfte das Budget 2021 belasten. Trotz eines Minus heissen die Attinghauser Stimmbürger das Budget einstimmig gut.
An der Gemeindeversammlung von Attinghausen wurde unter anderem über eine neue Tourismuskommission orientiert.  (Bild: Pius Amrein (Oktober 2019))

Christian Tschümperlin

Im Zentrum der traditionellen Attinghauser Gemeindeversammlung stand am Montagabend die Genehmigung des Budgets für das kommende Jahr. 2021 sieht dieses bei einem Aufwand von 5'247'000 Franken und einem Ertrag von 5'106'000 Franken ein Defizit von 141'000 Franken vor. Der Steuerfuss bleibt unverändert bei 92 Prozent. Das Budget wurde einstimmig und ohne Voten von den 47 stimmberechtigten Anwesenden in der Schulhausaula genehmigt.

Als Grund für das Minus führte Gemeindeschreiber Daniel Kempf unter anderem die Ausgabenteilung zwischen Kanton und Gemeinde im neuen Finanz- und Lastenausgleich auf. «Wir erhalten weniger Finanzen und haben zugleich mehr Lasten», sagte er. Zudem rechne die Gemeinde im Zuge der Coronapandemie mit weniger Ertrag und mehr Aufwand. «Der Coronafaktor dürfte sich sowohl auf die Finanzkraft der natürlichen als auch der juristischen Personen auswirken.» Weil man aber in Attinghausen in den vergangenen Jahren ein finanzielles Polster aufbauen konnte, könne man den Verlust mit der Eigenkapitalausstattung wettmachen. Ebenfalls einstimmig und ohne Voten genehmigt wurde der Ertragsüberschuss von 26'800 Franken bei der Wasserversorgung Attinghausen.

Attinghausen tritt bei der Einberufung auf die Bremse

Das Wort ergriff dagegen Hans Stadler, ehemaliger Gemeindepräsident von Attinghausen, als es um die Genehmigung der Rechtserlasse zur Gemeindeordnung ging. Stadler war mit einem Änderungsvorschlag erfolgreich. «Unser Vorschlag in der neuen Gemeindeordnung sah vor, dass die Gemeindeversammlung grundsätzlich innerhalb von 14 Tagen einberufen werden kann. Dies soll die Flexibilität erhöhen. Der Passus wurde dahingehend präzisiert, dass wir sie in der Regel innert vier Wochen, aber frühestens innerhalb von zwei Wochen einberufen können», sagte Kempf. Die bisherige Praxis lag bei vier Wochen.

Traktandiert war auch ein Kredit von 150'000 Franken für die Neumöblierung der Primarschule Attinghausen. «Schülermobiliar und einige Lehrerpulte sind zwischen 15 und 20 Jahre im Einsatz und weisen teilweise erhebliche Schäden und Mängel auf», schrieb die Gemeinde in ihrer Botschaft. Hinzu kommen Ziele im Lehrplan 21: So soll das individuelle Lernen unterstützt werden durch entsprechende Infrastruktur. Die Differenzierung des Unterrichts mit klassischer Möblierung im Klassenverband, mit Lernateliers und Fachunterricht erfordere mehr Flexibilität beim Mobiliar. Der Kredit wurde einstimmig angenommen.

Tourismuskommission löst den Tourismusverein ab

Orientiert wurde über eine neue Tourismuskommission, die den Verein Attinghausen Tourismus bereits abgelöst hat. Letzterer war im Sommer 2020 aufgelöst worden. «Der Tourismus wird für Attinghausen wichtiger, gerade auch im Zusammenhang mit dem Brüsti», sagte Kempf. Den Vorsitz der neuen Kommission hat Gemeinderat Thomas Tresch inne.

Weiter wurde über die Schutzmassnahmen vor Hochwasser am Palanggenbach informiert. Dieser ist Teil eines grösseren Konzeptes: Es gibt frische Dämme, die Mündung in die Reuss wird vergrössert und es wird eine neue Brücke erstellt, sodass Langsamverkehr und Lastwagen auf separate Spuren geleitet werden. Die Arbeiten dauern an.

Eine weitere Baustelle ist die Ausdolung des Giessenbachs, der durch Attinghausen verläuft. Der Bach fliesse derzeit in Teilstrecken in Rohren unter der Erde, erklärte Kempf. «Im Zusammenhang mit den Ersatzmassnahmen wegen des neuen Kraftwerks Palanggenbach soll dieser offengelegt und in ein oberirdisches Fliessgewässer verwandelt werden.»

Schützenstand wird aufgegeben

Ein Wermutstropfen musste ebenfalls verkündet werden: Der Schützenstand Attinghausen stellt den Schiessbetrieb ein. Hintergrund sind Altlastensanierungen und der Umstand, dass die Installation eines künstlichen Kugelfangs nötig geworden wäre. Die Altlastensanierung hätte so oder so durchgeführt werden müssen. Für den Schützenverein wird nach einer Anschlusslösung in einer anderen Gemeinde gesucht, denn daneben verpflichtet das Militärgesetz die Gemeinde, entsprechende Angebote bereitzustellen.

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