Urs Hanhart
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In den beiden Pandemiejahren war die sportliche Wettkampftätigkeit stark eingeschränkt. Dennoch gelang es Urner Athletinnen und Athleten, sich auf regionaler, nationaler und zum Teil sogar internationaler Ebene hervorragend in Szene zu setzen. Es gab Dutzende Medaillengewinne zu feiern. Im Vorjahr bestand keine Möglichkeit, die erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler zu würdigen. Deshalb fiel die diesjährige Urner Sportlerehrung, die am Freitag im Theater Uri in Altdorf stattfand, besonders üppig aus. Nicht weniger als 64 Cracks aus 20 Sportarten durften auf die Bühne. Besonders gut vertreten waren der Radsport (inklusive Radball) sowie das Luftgewehrschiessen und das Ringen. Ein kleiner Wermutstropfen war, dass Linda Indergand, die in Tokio im Mountainbikerennen die olympische Bronzemedaille geholt und damit den wohl grössten Urner Erfolg gefeiert hatte, nicht teilnehmen konnte. Geehrt wurden zudem 13 verdiente Funktionärinnen und Funktionäre. Aus Rücksicht auf die Hauptprotagonisten, für die zum Teil wichtige Wettkämpfe anstehen, galt im Saal Maskenpflicht, an die sich auch alle hielten.
Ein Schwinger im Geiste
Musikalisch eröffnet wurde die Feierstunde vom hauseigenen Orchester, die das Stück «Schwingerlüüt im Schwizerland» zum Besten gab. Passend dazu begab sich anschliessend Bildungs- und Kulturdirektor Beat Jörg mit Schwingerhose bekleidet und Festkranz auf dem Kopf ans Rednerpult, um seine Festansprache zu halten. «Schwingen gilt ja immerhin als unser Nationalsport. Die Vorfreude auf das grosse Schweizer Sportereignis in diesem Jahr, das eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Pratteln, ist riesig», begründete er sein doch sehr spezielles Outfit für einen solchen Anlass. Jörg wies darauf hin, dass er sich, als eher schmaler Wurf, nie wirklich fürs Schwingen interessiert habe. Aber als Bildungs- und Kultur- sowie eben auch Sportdirektor sei er inzwischen eine Art Schwinger im Geiste. «In allen Sportlerinnen und Sportlern, die geehrt werden, steckt irgendwo ein kleiner Schwingerkönig», so Jörg, der anfügte: «Sie alle haben ihr Talent entdeckt und entwickelt, Ambitionen gezeigt und fleissig trainiert. Darum stehen sie jetzt auch an der Spitze, sei es regional, national oder gar international. All jenen, die tolle Leistungen gezeigt und sportliche Glanzlichter gesetzt haben, gratuliere ich im Namen der Urner Regierung herzlich.» Jörg vergass nicht, auch die Verdienste von Trainern, Betreuern und Vereinsfunktionären hervorzuheben: «Sie sorgen dafür, dass unser Kanton ein guter Boden für sportliche Höchstleistungen ist.» Zum Schluss wünschte Jörg allen anwesenden Sportlerinnen und Sportlern, dass sie immer zu denen gehören, die – bildlich gesprochen – den anderen das Sägemehl vom Rücken wischen dürfen.
OL-Oldie bleibt nimmermüde
Die Ehrungen gingen in drei Blocks über die Bühne. Dabei pflückte Moderator Walti Tresch einzelne Sportlerinnen und Sportler heraus, um mit ihnen Kurzinterviews zu führen. Einen speziell grossen Applaus gab es für den mit Abstand Ältesten unter den Geehrten. Es handelte sich um den 95-jährigen Orientierungsläufer Dolfi Kempf, der 2021 in seiner Kategorie gleich drei WM-Titel einheimste. Trotz seines hohen Alters denkt die OL-Legende noch nicht ans Aufhören. In diesem Jahr möchte er wiederum Wettkämpfe bestreiten, unter anderem sogar in Australien. Zu seinem Motto sagte Kempf: «Für mich steht die Teilnahme stets im Vordergrund. Das Gewinnen ist zweitrangig.»
Weltrekordjagd geht weiter
Seit einigen Jahren wird an der Sportlerehrung jeweils eine Athletin oder ein Athlet besonders in den Fokus gerückt. Diesmal war im Rahmen des Sporttalks die Speed-Windsurferin Heidi Ulrich zu Gast. Die gebürtige Schwyzerin, die schon seit einigen Jahren in Flüelen wohnt, um von optimalen Trainingsbedingungen profitieren zu können, realisierte 2020 einen neuen Speed-Weltrekord auf offenen Gewässern. 2021 gewann sie sämtliche Weltcuprennen. Was ihr noch fehlt, ist der Titel schnellste Windsurferin der Welt. Vor zwei Jahren verpasste sie in Namibia in einem eigens angelegten Speed-Kanal die absolute Speed-Bestmarke der Frauen um läppische 0,3 Stundenkilometer. «Ich möchte auch diesen Weltrekord in den Kanton Uri holen. Das ist mein nächstes grosses Ziel», verriet die 37-jährige Ausnahmekönnerin im Gespräch mit Talkmaster Tresch. Im Herbst dieses Jahres will sie für zwei Monate nach Namibia reisen und dieses ambitionierte Vorhaben verwirklichen.
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