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Zug

Unterfeld Süd: Ein neues Konzept nimmt Form an

Für das Areal Unterfeld Süd wurde ein neues Konzept entwickelt. Es besteht aus drei bis vier bebaubaren Arealen mit Wohn- und Gewerbenutzung sowie diversen Freiräumen und einer Art Boulevard in Richtung Nord-Süd.
Neben den Geleisen soll die Gewerbezone entstehen, jenseits des Boulevards dann die Wohnzone. (Bild: PD)

Cornelia Bisch

Nachdem das erste Wohn- und Gewerbeprojekt für das Gebiet Unterfeld Süd im Februar 2017 an der Urne abgelehnt worden war, machte sich die Gemeinde Baar daran, ein neues Konzept zu entwickeln. Dazu berief sie ein Gremium aus Städtebauern und Landschaftsarchitekten, Fachexperten, Behördenvertretern und Grundeigentümern sowie einem Reflexionsteam ein. Letzteres bestand aus Anwohnern, Befürwortern und Gegnern des ersten Projekts, aus Mitgliedern von Fachgremien und Verbänden sowie der Ortsparteien. Während sechs Monaten entwickelten die rund 50 Beteiligten ein neues städtebauliches Konzept für das Gebiet Unterfeld Süd.

«Die Ablehnung an der Urne war ein Schock für uns», gestand Gemeindepräsident Andreas Hotz an der Medieninformation am Dienstag. Aber man habe nicht in der Schockstarre verharrt, sondern sich gleich wieder an die Arbeit für ein neues Konzept gemacht. Auch die Stadt Zug, die Eigentümerin des angrenzenden Gebiets Unterfeld Schleife, nahm an der Konzeptentwicklung teil. Obwohl man, wie Stadtpräsident Dolfi Müller ausführte, künftig getrennte Wege gehen wolle. Laut dem Präsidenten der Korporation Zug Urban Keiser bestehen bereits Testplanungen. «Nach dem Schwingfest im nächsten Sommer beginnen wir mit der Planung», sagte er. Vorgängig würden eine Gleisumlegung und die Renaturierung des Bachs angestrebt, ebenso wie der Bau eines Radwegs. Das Konzept liegt nun in den Grundzügen vor. Bei der Neubeurteilung der Situation wurden insbesondere Fragen zur städtebaulichen Dimensionierung der neuen Wohn- und Gewerbeanlage, zu deren Einbettung in das Stadt- und Landschaftsbild, zu deren Nutzung und zur Verkehrssituation erörtert. «Wir fanden heraus, dass das erste Konzept mit Blockrand und zentralem Innenhof zu voluminös und zu wuchtig daherkam», stellte Bauchef Paul Langenegger fest.

Baufelder können etappiert überbaut werden

Die grossmehrheitlich positiv bewertete Bestvariante ist wesentlich feingliedriger gestaltet und besteht aus drei bis vier bebaubaren Feldern, die etappiert überbaut werden können, unterbrochen von verschiedenen teils privat, teils öffentlich nutzbaren Freiräumen. Eine Parkspur führt entlang der Gemeindegrenze, eine Strassenverbindung in Form eines Boulevards für den Langsamverkehr führt in Richtung Nord-Süd. Die Bereiche für Wohnen sowie Arbeiten und Gewerbe sind klar getrennt. Tiefgaragen sind direkt ab der Stichstrasse im Norden erschlossen, sodass der Boulevard entlastet wird. Das höchste Gebäude beim Bahnhofareal wird 60 Meter hoch sein. In Richtung Norden werden die Spitzen auf 50 und 40 Meter ­reduziert. Das Gros der Bauten soll die Höhe der umliegenden Siedlung von rund 23.5 Metern aufnehmen.

«Dies ist kein pfannenfertiges Projekt, sondern lediglich eine Studie», erläuterte Siedlungsplaner Michael Camenzind. Sie lege lediglich die Grundstrukturen fest und werde nun in einen behördenverbindlichen Richtplan überführt. «Ziel ist es, das Projekt noch in diesem November oder Dezember im Gemeinderat zu verabschieden», kündigte Langenegger an.

Im Februar 2019 gebe es dann eine Orientierungsversammlung und bis Ende 2019 soll die Anpassung des Zonenplans vorgenommen werden. «Danach ist es an den drei Grundeigentümern, ihre Bauprojekte voranzutreiben. Ungefähr bis im Jahr 2022 könnte die Überbauung realisiert sein.»

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