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Zug

Über eine Million mehr für die Binzmühle-Sanierung

Weil mehr erhaltenswerte Substanz gefunden wurde, soll die Sanierung des historischen Hofes teurer werden. Ausserdem wird das vorgesehene Naturschulzimmer neu platziert.
Die Sanierung des alten Hofs Binzmühle in Rotkreuz wird teurer, unter anderem weil weitere erhaltenswerte Elemente wie Dekormalereien entdeckt wurden. (Bild: Stefan Kaiser
(3. Juli 2019))

Cornelia Bisch

Der Zusatzkredit von 1,1 Millionen Franken sei nötig, weil die Sanierungsmassnahmen für das Mühlegebäude, das Mittelhaus und die Remise des Hofs Binzmühle in Rotkreuz nochmals verfeinert und die Nutzung konkretisiert worden seien, schreibt die Gemeinde Risch. Einen Baukredit von 7,7 Millionen Franken für die Sanierung des Hofs hat das Volk bereits genehmigt, nun muss an der Gemeindeversammlung vom 30. November über den Zusatzkredit abgestimmt werden.

«Die vertieften Abklärungen der Bausubstanz durch das Kantonale Amt für Archäologie haben unerwartet viele erhaltenswerte Strukturen und Elemente hervorgebracht wie beispielsweise Dekormalereien, historische Fenster, Parkettböden und Täferwerk», teilt die Gemeinde mit. Die Wiederherstellung dieser Elemente sei aufwendig und mit entsprechenden Kosten verbunden, an denen sich jedoch der Kanton beteilige.

Ebenfalls soll das geplante Naturschulzimmer neu im Untergeschoss eingerichtet werden. «Der Ausbau des Rittersaals als externes Klassenzimmer mit direktem Bezug zum Aussenbereich bietet viele Vorteile, damit bei Kindern die Neugier und das Verständnis für die Natur geweckt werden kann», argumentiert die Gemeinde. Die dadurch im Erdgeschoss freigewordenen, im Edelrohbau erstellten Räumlichkeiten könnten zu einem späteren Zeitpunkt ausgebaut und damit «autonom und variabel» genutzt werden.

Falls die Vereine die zugesagten Lagerräume erhalten würden, stimme die SP-Ortspartei dem Zusatzkredit zu, schreibt Präsidentin Jirina Copine auf Anfrage. Auch die übrigen Ortsparteien unterstützen das Kreditbegehren.

Ruf nach mehr Überwachung

Bereits im Vorfeld der Gemeindeversammlung zu reden gab eine Motion der SVP-Ortspartei betreffend Installation von Videoüberwachungsanlagen im Zentrumsbereich von Rotkreuz, unter anderem auch auf den Bahnperrons. Ziel der Motion ist die Erhöhung der Sicherheit der Bevölkerung. Der Gemeinderat empfiehlt der Versammlung, die Motion für erheblich zu erklären. Unterstützt wird er von der SVP und der Mittepartei sowie einer knappen Mehrheit der FDP, während die SP das Vorhaben als unnötig erachtet und deshalb ablehnt. Die Grünen sind ebenfalls dagegen. Präsidentin Hanni Schriber-Neiger schreibt: «Die Wirksamkeit solcher Kameraüberwachungen ist höchst umstritten, von datenschutztechnischen Bedenken ganz zu schweigen.» Die Grünen halten es deshalb für besser, je nach Dringlichkeit mehr Sicherheitspersonal in Uniform einzusetzen.

In Form einer Interpellation gelangte die SP ihrerseits mit dem Anliegen an die Gemeinde, künftig auf Eintrittspreise in das Freibad Rotkreuz zu verzichten. Dieses Ansinnen lehnt wiederum die SVP ab. Die Gemeinde reagierte bereits auf die Interpellation mit dem Gegenvorschlag einer Familienkarte, den die FDP unterstützt.

Hohe Investitionen erwartet

Das Budget 2022 sieht bei einer Senkung des Steuerfusses auf 56 Prozent einen Überschuss von rund 307'000 Franken vor. Die Gemeinde rechnet mit einem Steuerertrag von 38,2 Millionen Franken und einem innerkantonalen Finanzausgleichsertrag von 8,7 Millionen Franken. Um rund 766'000 Franken höher eingeschätzt werden die Personalausgaben, was unter anderem auf eine Erweiterung der Kindertagesstätte Langmatt sowie eine Aufstockung des Hausdienstes für die neuen Schulräume zurückzuführen ist. Ebenso wie die übrigen Ortsparteien unterstützen die Grünen die budgetierte Personalaufstockung, regen aber zusätzlich die Schaffung einer festen Stelle für vernetzte Raumplanung an, welche abteilungsübergreifend und gesamtheitlich die Fäden ziehe.

Der Finanzplan bis zum Jahr 2026 beinhaltet eine Investitionssumme von total knapp 160 Millionen Franken. Dabei schlagen vor allem der Bau des neuen Zentrums Dreilinden sowie die gesamte Überbauung an der Buonaserstrasse, die Sanierung des Freibads Rotkreuz und jene des Hofs Binzmühle sowie die Hochwasserschutzmassnahmen für Rotkreuz zu Buche.

Neuen Konzessionsvertrag mit der WWZ AG

Abgestimmt wird an der Gemeindeversammlung auch über einen neuen Konzessionsvertrag mit der WWZ AG, welcher jenen aus dem Jahr 1996 ersetzt. Dabei wird der WWZ AG die Erlaubnis erteilt, öffentlichen Grund für die Erschliessung der Haushalte mit Elektrizität, Gas und Fernmeldedienstleistungen zu nutzen. Der Vertrag garantiert allen Zuger Gemeinden dieselben Bedingungen.

Die Ortsparteien stimmen Budget und Finanzplan zu und unterstützen den Konzessionsvertrag mit der WWZ.

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