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Uri

Türkischer Erzbischof feiert Messe in Altdorf

Im März besucht Erzbischof Martin Kmetec verschiedene Pfarreien der Schweiz, wo er in Gottesdiensten über die Türkei berichtet und wie die «Kirche in Not» vor Ort den Christen hilft.
Erzbischof Martin Kmetec wird am 24. März das Missionshaus St.Josef in Altdorf besuchen. (Bild: PD)
Erzbischof Martin Kmetec (Mitte) im Austausch mit den Ordensbrüdern. (Bild: PD)

Erzbischof Martin Kmetec vom türkischen Erzbistum Izmir weilt vom 19. bis 27. März in der Schweiz. In dieser Zeit wird er in verschiedenen Pfarreien Gottesdienste feiern und Vorträge halten. Am Donnerstag, 24. März, besucht Kmetec das Missionshaus St.Josef in Altdorf, wo er einen Gottesdienst um 19 Uhr feiern wird. Erzbischof Kmetec wird auf die herausfordernde Situation der Christen in der Türkei eingehen.

Das Christentum habe in der Türkei eine reiche 2000-jährige Tradition, wie es in einer Mitteilung des katholischen Hilfswerks «Kirche in Not» (ACN) heisst. Der Apostel Paulus kam aus Tarsus in der heutigen Türkei, wo er auch auf seinen Missionsreisen gewirkt hat. Einige der Kirchenväter stammen ebenfalls aus dem Gebiet der Türkei. Durch sie und verschiedene Konzilien, die auf türkischem Boden stattgefunden haben, prägt das türkische christliche Erbe die Kirche bis heute. Einst blühte das Christentum im Gebiet der heutigen Türkei, wovon Bauwerke wie die Hagia Sophia im heutigen Istanbul, ehemals Konstantinopel, die Hauptstadt des Oströmischen Reiches (Byzanz), noch immer zeugen.

Heute würden nach verschiedenen Wellen der Verfolgung kaum noch Christen in der Türkei leben, heisst es in der Mitteilung weiter. Sie seien vertrieben und getötet worden, Kirchen zerstört oder enteignet und teilweise bis heute nicht zurückgegeben. Während Anfang des 20. Jahrhunderts noch etwa 20 Prozent der Bevölkerung Christen gewesen sein sollen, machen sie nur noch einen Bevölkerungsanteil von 0,2 Prozent aus, schreibt ACN. Zwar garantiert die türkische Verfassung Gewissens-, Glaubens-, Rede- und Religionsfreiheit, jedoch sehe die Realität an vielen Stellen anders aus: «Es gibt erhebliche Anzeichen dafür, dass die Religionsfreiheit in der Türkei auch heute bedroht ist», so das Hilfswerk.

Unterdrückung der christlichen Minderheit

Die türkische Regierung erkenne offiziell nur drei Minderheiten an: die armenisch-apostolischen orthodoxen Christen, die griechisch-orthodoxen Christen und die Juden. Trotz ihres Sonderstatus hätten diese Gruppen ebenso wie andere Minderheiten, darunter auch die Katholiken, keine rechtliche Identität und können als Gemeinschaft keinen Grundbesitz erwerben oder Rechtsmittel in Anspruch nehmen. Grundbesitz können diese Glaubens­gemeinschaften derzeit nur über separate Stiftungen halten. Ihre Rechte bleiben eingeschränkt. «Katholiken und anderen christlichen Konfessionen fehlt es an der Möglichkeit, Geistliche und Religionslehrer auszubilden», schreibt ACN. «Neue Seminare dürfen nicht gegründet werden. Auch dem Neubau von Kirchen werden von verschiedenen Seiten Steine in den Weg gelegt.» (pd/RIN)

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