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Kanton Luzern

Trinkwasser aus Feuerwehrschläuchen und verdorbene Lebensmittel: Kontrolle deckt massive Mängel auf

Die Dienststelle für Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz (DILV) zieht grösstenteils eine positive Bilanz zu den Kontrollen im Jahr 2022. Es gab aber auch einige massive Mängel, wie verdorbene Lebensmittel und solche mit zu hoher Pestizidbelastung. 

Luzerner Betriebe wie Lebensmittelhersteller, Restaurants, Bäckereien, Badis und Tattoostudios wurden im Jahr 2022 1300 Mal durch die Dienststelle Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz (DILV) inspiziert. Dabei waren die Verhältnisse bei rund 94 Prozent gut bis sehr gut, wie der Kanton Luzern mitteilt. Bei den restlichen sechs Prozent, bei 78 Betrieben, gab es jedoch gleich grössere Mängel zu verzeichnen.

Von den insgesamt 622 nicht konformen Proben stammten die meisten von Lebensmitteln oder Trinkwasser.
Bild: Bild: Basierend auf dem Jahresbericht der DILV.

Dazu gehörten stark verschmutzte Räume, ungenügend gekühlte Produkte oder gar abgelaufene und verdorbene Lebensmittel. Betroffene Betriebe mussten diese Mängel auf Anweisung der DILV beheben. Wie Silvio Arpagaus, der zuständige Kantonschemiker, auf Nachfrage erklärt, werden derartige Betriebe häufiger kontrolliert als andere. «Zudem werden bei wiederkehrenden Mängeln schärfere und weitreichendere Massnahmen durch uns erlassen, von einem Produktionsverbot bis hin zur Einleitung strafrechtlicher Schritte.»

Gebrauchte Feuerwehrschläuche für Trinkwasser

Ein besonderes Augenmerk lag im vergangenen Jahr auf der Kontrolle der Trinkwasserversorgung bei grösseren Festanlässen. Die Rohre, die dabei eingesetzt wurden, waren teilweise nicht für den Kontrakt mit Lebensmitteln geeignet. Beispielsweise wurden gebrauchte Feuerwehrschläuche zur Trinkwasserversorgung verwendet. Durch die Verwendung von Schläuchen und Rohren, die nicht für den Transport von Trinkwasser gedacht sind, könnten laut Silvio Arpagaus gesundheitsgefährdende Stoffe wie Weichmacher ins Wasser gelangen. Auch zu einer Kontamination mit krankheitserregenden Keimen könnte es kommen.

Von den 8000 Proben von Lebensmitteln, Trink- und Badewasser entsprachen rund acht Prozent nicht den Gesetzesnormen. Die meisten Fälle betrafen den unsachgemässen Umgang mit Lebensmitteln, wie etwa eine zu lange Lagerdauer oder eine Lagerung bei zu hohen Temperaturen. Neben diesen Mängeln gab es auch Produkte, die nicht korrekt deklariert waren. So waren nicht alle «fettarmen» Produkte auch tatsächlich fettarm.

Verbotene Pflanzenschutzmittel und zu viele Pestizide

Bei verschiedenen Gärtnereien und Hobbyzentren wurden 25 Pflanzenschutzmittelproben genommen – sieben davon enthielten ordnungswidrige Wirkstoffe und wurden daraufhin verboten.

Da besonders Gemüse und Gewürze aus dem asiatischen Raum häufiger mit Pestiziden belastet sind, werden diese seit mehreren Jahren gezielt kontrolliert. Von 26 erhobenen Proben haben denn auch 54 Prozent die Höchstwerte für Pestizide überschritten. Bei zwei Produkten musste die Ware sogar beschlagnahmt werden, um die Gesundheit der Konsumierenden zu schützen.

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