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Stadt Luzern

Trällern, zwitschern, zirpen, pfeifen und krächzen: Im Natur-Museum dreht sich alles um Vögel

Das Natur-Museum Luzern zeigt einen spannenden und vielseitigen Einblick in die Welt der Vogelstimmen.

Im Rahmen eines HSLU-Projekts werden im Wauwilermoos Vogelstimmen eingefangen.
Bild: Bild Helena Simonett

Wie lernen Vögel ihren Gesang? Ist Vogelgezwitscher wirklich «Musik»? Welche Bedeutung geben wir Menschen ihren Lautäusserungen? Mit diesen und weiteren Fragen hat sich seit 2019 ein interdisziplinäres Team aus Klangforscherinnen und Soundspezialisten der HSLU im Rahmen des Projekts «Seeking Birdscapes» auseinandersetzt. Sie arbeiteten dafür mit externen Partnern wie der Vogelwarte Sempach, der Stiftung BirdLife Luzern und dem Natur-Museum Luzern zusammen. Ihre Arbeit wird im Rahmen einer Ausstellung im Natur-Museum Luzern sowie einer öffentlichen Konferenz an der Hochschule Luzern vorgestellt. Die Vernissage zur Sonderausstellung im Natur-Museum fand am Donnerstabend statt.

Klangbeziehung zwischen Mensch und Umwelt

Das zahlreich erschienene Publikum erhielt einen spannenden Einblick in die Klangbeziehung zwischen Mensch und Vogel, insbesondere die auditiven, akustischen und musikalischen Dimensionen von Klangräumen («Soundscapes»), die von Vögeln geschaffen werden («Birdscapes»). «Welche Klänge wir als angenehm und schön empfinden, hat viel mit geteilten Lebensräumen von Menschen und Vögeln sowie unseren Gewohnheiten zu tun. Daher haben wir die Klang-Umgebung des Menschen in ihren musikkulturellen, ökologischen und technologischen Zusammenhängen betrachtet», sagt Co-Projektleiterin und Klanganthropologin Patricia Jäggi.

Eine Anregung für viele Komponisten

In der Schweiz brüten 210 Vogelarten, in ganz Europa sind es 500. Mit ihrem Stimmorgan, der Syrinx, trällern, zwitschern, zirpen, pfeifen und krächzen sie bereits vor Tagesanbruch und teils bis in die späte Nacht. «Es hat sich dabei zum Beispiel gezeigt, dass Hörerfahrungen sowohl die menschlichen Biografien als auch das Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge prägen», erklärt Projektleiterin und Ethnomusikologin Helena Simonett. So nehme jeder Mensch – ob Laie oder Experte – Vogellaute anders wahr. «Auch in der Musikgeschichte spielen Vogelstimmen eine grosse Rolle. Viele Komponisten haben sich vom Gesang der Vögel anregen lassen, etwa Beethoven oder Tschaikowsky», weiss sie.

Hinweis Das Natur-Museum Luzern zeigt die Sonderausstellung «Birdscapes» bis am 3. November. Infos: www.naturmuseum.ch

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