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Uri

«Tischlein deck dich» in neuen Händen

Nachdem Edy und Rita Trüb der Abgabestelle Altdorf mehr als acht Jahren vorstanden, treten die beiden etwas kürzer. Aurelia Auf der Maur und Bianca Odermatt heissen die Nachfolger. Inzwischen helfen 30 Freiwillige im Verein mit.
Edy und Rita Trüb freuen sich mit Aurelia Auf der Maur und Bianca Odermatt motivierte Nachfolger gefunden zu haben (von links). (Bild: Georg Epp, Altdorf, 22. August 2018)

Georg Epp

«Tischlein deck dich» ist ein nationales Lebensmittelprojekt mit 126 Abgabestellen. Zum Preis von 1 Franken können dort einwandfreie Lebensmittel und Waren bezogen werden. Am 18. August 2010 wurde die Abgabestelle Altdorf an der Seedorferstrasse 6a eröffnet. Nach mehr als acht Jahren ehrenamtlichem Engagement treten die 74-jährigen Edy und Rita Trüb etwas kürzer und sind glücklich mit Aurelia Auf der Maur als neue Abgabestellen-Leiterin und mit Bianca Odermatt deren Stellvertreterin eine Nachfolge gefunden zu haben.

Was einmal zaghaft begann, wurde in der Zwischenzeit zu einem stattlichen Lebensmittelverteiler. Mehr als 32 Tonnen Lebensmittel, davon 19 Tonnen von Urner Lebensmittelgeschäften, konnten inzwischen verteilt werden. Mit den Lebensmitteln, die von Freiwilligen im Kanton Uri gesammelt wurden, erhielten die Bedürftigen bedeutend mehr Grundnahrungsmittel angeboten.

Urner Bäckereien liefern Brot und Kleingebäcke

Vor acht Jahren waren es 25 Bezüger, heute sind es bereits 56 pro Woche. Die Abgabe erfolgt jeweils am Mittwoch zwischen 10 und 11 Uhr. Am Samstagabend dürfen die Helfer bei der Lidl-Filiale in Flüelen Lebensmittel in Empfang nehmen und lagern. Brot und Kleingebäcke bekommt «Tischlein deck dich» von den beiden Bäckereien Tresch in Erstfeld und Herger in Schattdorf.

Jeden Mittwochvormittag liefert die Bäckerei Hauger viel Brot und Kleingebäck vom Vortag. Von der «Tischlein»-Plattform Baar beliefert ein gekühlter Lieferwagen die Abgabestelle Altdorf. Auch die Coop-Filiale Altdorf liefert viele wertvolle Lebensmittel.

400 Abgabetage erfolgreich bewältigt

Alle erhaltenen Lebensmittel müssen gewogen, gezählt und zur Verteilung aufgestellt werden. Dann erfolgt die wichtigste und schwierigste Arbeit. Wer bekommt was und wie viel der gesammelten Lebensmittel. Um Lebensmittel zu erhalten, muss der Bezüger bei einer Sozialfachstelle seine Bedürftigkeit abklären lassen. Anhand der gemeldeten Personen auf der ausgestellten Bezügerkarte darf er Lebensmittel beziehen. Dabei wird geachtet, dass auch der letzte Bezüger gerecht mit Ware beliefert wird.

Nach inzwischen 400 Lebensmittelabgaben haben Edy und Rita Trüb die nötige Routine erarbeitet, um den Ansturm und das gerechte Verteilen jeweils zu meistern. Damit «Tischlein deck dich» auch weiterhin seine sozial wichtige Aufgabe zu Gunsten der Benachteiligten erfüllen kann, war es wichtig, die inzwischen stark angewachsene Arbeit auf mehr Freiwillige zu verteilen. Inzwischen helfen 30 Freiwillige, die 2018 über 2000 Stunden geleistet haben.

Mit dem Hilfswerk der Kirchen Uri konnte inzwischen ein Nutzungsvertrag abgeschlossen werden. Das Hilfswerk stellt das Verteiler-Lokal grosszügigerweise praktisch zur Alleinbenützung zur Verfügung. Dadurch konnte die Abgabestelle etwas professioneller eingerichtet werden, was die grosse Arbeit erleichtert. Der gemeinnützige Verein Sprungbrett stellt ein VW-Bus mit einem sehr humanen Mietzins zur Verfügung, der Mietzins wird in den nächsten vier Jahren von der Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion des Kantons Uri bezahlt.

Edy und Rita Trüb engagieren sich weiterhin

Die Freude bei Edy und Rita Trüb ist gross, eine Nachfolgeregelung nach längerer Suche gefunden zu haben. Mit Aurelia Auf der Maur und Bianca Odermatt werden zwei engagierte Persönlichkeiten die Abgabestelle Altdorf übernehmen. Sie haben sich seit Anfang Jahr bereits gut eingearbeitet und bewältigen die anfallenden Arbeiten mit viel Herzblut. Edy und Rita Trüb werden nicht ganz von der Bildfläche verschwinden, sie werden mit einem weiteren Freiwilligen am Samstagabend bei der Lidl-Filiale die Lebensmittel abholen und lagern. Sie sind auch bereit, bei Engpässen einzuspringen.

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