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Luzern

Tierfutterhersteller plant 65 Meter hohes Lagersilo – zwei Gemeinden entscheiden

Willisau und Alberswil stimmen über eine Revision des Bebauungsplans Wydenmühle ab. Das Familienunternehmen Weibel & Co. will dort seinen Firmensitz ausbauen.
Wydenmühle mit neuem Silo. (Visualisierung: PD)
Patrick Weibel. (Bild: PD)
(Visualisierung: PD)

Fabienne Mühlemann

Fabienne Mühlemann

Fabienne Mühlemann

Ein 65 Meter hohes Lagersilo, ein Produktionsgebäude mit 45 Metern Höhe und eine 35 Meter lange Halle für Fahrzeuge: Die Firma Weibel & Co. will ihren Firmensitz auf ihrem Areal Wydenmühle in Willisau ausbauen. Der Tierfutterhersteller stösst mit seiner Lager- und Produktionskapazität an die Grenzen, weswegen diese zwingend erweitert werden muss. Ausserdem müssen die Produktionsanlagen sukzessive ersetzt und optimiert werden. «Der Neubau und der Ausbau der Rohstofflager- und Produktionskapazität wurde durch Umsatzsteigerungen, den Pflichtlagerauftrag des Bundes sowie erfolgreiche zusätzliche Verkaufskanäle notwendig», sagt Geschäftsführer Patrick Weibel.

Mit dem geplanten Siloneubau wird die Lagerkapazität von 2000 auf 8000 Tonnen erweitert. Es handelt sich gemäss Weibel «um die grösste je getätigte Investition» in der über 150-jährigen Geschichte des Familienunternehmens mit rund 30 Mitarbeitenden, eine genaue Zahl will er nicht nennen. Die Höhe von 65 Metern ist jedoch ein Kompromiss, denn ursprünglich sollte das Lagersilo 75 Meter hoch werden. Im Rahmen der Vorprüfung äusserte sich aber unter anderen das Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement wegen der Einpassung in die Landschaft kritisch dazu. Weibel sagt: «65 Meter ist für uns die minimale Höhe, welche aus betrieblicher und ökonomischer Sicht machbar ist. Einerseits müssen wir unsere Bedürfnisse der nächsten 10 bis 15 Jahren abdecken können und andererseits tragen wir mit dem Bau in die Höhe der Bodenausnützung Sorge.»

2000 Fahrten pro Jahr

Durch den Ausbau werde der Güterverkehr vor Ort leicht zunehmen. Gemäss Planungsbericht sind mit etwa 2000 Fahrten pro Jahr zu rechnen. «Mit dem Wegfall der Mega-Metzg wird ein Teil des Personenverkehrs kompensiert. Zudem können wir mit der Auflösung der heutigen Aussenlager die interne Logistik optimieren und die Fahrten für Lagerverschiebungen reduzieren», sagt Weibel.

Das Firmenareal liegt grösstenteils auf Stadtgebiet von Willisau, eine Parzelle befindet sich auf Alberswiler Boden, weshalb beide Gemeinden darüber abstimmen lassen. Der Betriebsausbau erfolgt innerhalb der bestehenden Bauzonen, darum sind keine Änderungen am Zonenplan erforderlich. Trotzdem bringt der Ausbau Änderungen für das Bau- und Zonenreglement mit sich. In der Arbeitszone III ist für das Gebiet Wydenmühle eine Sonderregelung mit entsprechender Anpassung in den Baureglementen vorgesehen. Die Gemeindeversammlung in Alberswil findet am 26. November und die Urnenabstimmung in Willisau am 28. November statt.

Die beiden Räte befürworten gemäss Abstimmungsbotschaft die beantragte Bebauungsplanänderung. «Sollte die Abstimmung positiv ausfallen, wird der Bebauungsplan dem Luzerner Regierungsrat zur Genehmigung vorgelegt. Gleichzeitig werden wir möglichst schnell die Baueingabe für die Baubewilligung eingeben», sagt Weibel. Er ist überzeugt: «Wir haben sehr viele positive Signale und Reaktionen von der Bevölkerung erhalten und sind daher zuversichtlich, dass die Stimmberechtigten Ja zu unserem Vorhaben sagen, um den Fortbestand eines lokalen Gewerbebetriebs zu sichern.»

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