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Theater Schattdorf: Campingferien sorgen für Trubel

Das Theater Schattdorf nimmt die Zuschauer in die Campingferien mit. Dabei schlüpfen die erfahrenen Spieler in für sie neue Rollen.
Die Kulisse des Theaters Schattdorf lädt in die Campingferien ein. (Bilder: Robi Kuster)
Die Familie Vogel beim Morgenessen vor dem Wohnwagen.
Zwischen den beiden Familien kommt es zu Diskussionen.

Robi Kuster

Robi Kuster

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Die beiden Wohnwagen am linken und rechten Bühnenrand wirken wie echt. Und das Bild im Hintergrund führt das Publikum unmissverständlich nach Sempach. Hier spielt sich das Stück «Rabatz uf em Campingplatz» ab, mit dem das Theater Schattdorf dieses Wochenende Premiere feierte. Es handelt sich dabei um eine Komödie von Carl Slotboom. Roli Simitz hat sie für Nidwalden in den Dialekt umgeschrieben. Christian Herger hat sie so übernommen. Er habe lediglich Kürzungen vorgenommen, sagt der Regisseur. Herger ist vom Engagement seiner Spielerinnen und Spieler begeistert. Regie führt er in Schattdorf nun zum zweiten Mal.

Die Wohnwagen gleichen sich aufs Haar, die Familien Vogel und Vontobel allerdings nicht. Die Schwiegermutter von Karl-Heinz Vontobel hat bei einem Wettbewerb gewonnen – und so verbringt die Familie statt im Luxushotel eine Ferienwoche auf dem Campingplatz: eine völlig neue Erfahrung, wie schon beim Eintreffen klar wird. Die Familie Vogel hingegen ist sich das Leben im Wohnwagen gewohnt. Das wichtigste Mitbringsel für Lutz Vogel ist das Bier, so geniesst er bei Vogelgezwitscher die Ferien – wenn da nicht die Nachbarn wären.

Das Frauenregime hat das Sagen

Mathilde Vontobel (Jolanda Gisler) und deren Mutter (Brigitte Inderkum) bringen ihre Abneigung zum Campieren gleich zu Beginn auf den Punkt: «Das sind ja Nomaden und moderne Neandertaler.» Karl-Heinz Vontobel (Werner Gisler) und dessen Tochter Klara (Nadja Gisler) könnten sich mit Camping zwar noch anfreunden, aber Karl-Heinz hat unter dem Frauenregime gar nichts zu sagen. Er ist der Pantoffelheld schlechthin, was für Werner Gisler Neuland bedeutet: «Ich wollte schon lange eine solche Rolle spielen. Wobei ich schon eher für das Gegenteil berüchtigt bin.» Er spielt den Hampelmann hervorragend.

Ganz anderer Natur ist Lutz Vogel (Roland Ernst). Er ist der Macho, der seine Frau Trudi (Alexandra Gamma) und seinen Sohn Rolf (Jonas Kempf) tyrannisiert. «Trudle», wie er seine Frau nennt, ist so eingeschüchtert, dass sie sich tollpatschig benimmt. Und Rolf versucht, aus den Fängen des Vaters auszubrechen. Er findet Gefallen an Klara Vontobel und wendet alle Tricks an, um an sie heranzukommen. Klara hat aber ein Auge auf Michael Frei (Mario Felber) geworfen, der als angehender Sozialpädagoge ein Praktikum auf dem Campingplatz macht.

Felber erlebt seine Premiere auf der Bühne

Mario Felber ist das erste Mal auf einer Theaterbühne. Auch Roland Ernst als Lutz Vogel hat einen mehrjährigen Unterbruch hinter sich. Seine Rolle ist ihm auf den Leib geschnitten. Und so erleben die Theaterbesucher in Schattdorf völlig vertauschte Rollen der langjährigen Mitspieler, was die Sache spannend macht.

Das Stück lebt ausschliesslich von den Gegensätzen und den lustigen Einfällen, zu welchen auch Alexandra Gamma wesentlich beiträgt. Das Stück ist authentisch und ganz aus dem Leben gegriffen. Jedem Camper wird wohl die eine oder andere Szene bekannt vorkommen.

Das Stück lädt ein, sich zurückzulehnen und an den Ereignissen zu freuen, ohne sich lange Gedanken machen zu müssen. Während der Pause können zur Zeitüberbrückung verschiedene kalte Plättli genossen werden, die schnell zur Hand sind und bestens zum Campingambiente passen.

Weitere Aufführungen sind zu sehen am 13., 15. und 16. November (20 Uhr); 17. (17 Uhr) sowie 20. und 22. November (20 Uhr). Reservationen jeweils am Mittwoch und Freitag, 17.30 bis 18.30 Uhr unter der Nummer 079 330 95 50 oder online unter www.theater-schattdorf.ch.

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