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Uri

Temporäre Campingplätze waren in diesem Sommer beliebt – besonders die teuren

Seit Anfang Juli gibt es im Kanton Uri elf verschiedene «TempCamps» mit über 110 Stellplätzen. Das Projekt wurde von Uri Tourismus lanciert und war ein voller Erfolg.
Der Stellplatz bei der Familie Ziegler im Garten in Flüelen. (Bild: Marlies Planzer/PD (Andermatt-Urserntal Tourismus))

Für den Sommer 2020 wurden durch die zwei Urner Tourismusorganisationen zusätzliche, temporäre Stellplätze, sogenannte «TempCamps», geschaffen. Mit der Unterstützung des Kantons und der Gemeinden wurde das Projekt innerhalb weniger Wochen realisiert. Von Anfang Juli bis Ende September werden über den ganzen Kanton verteilt Camper auf elf «TempCamps» willkommen geheissen.

Interessante Kontakte und grosse Nachfrage

Die Familie Ziegler aus Flüelen bietet auf ihrem eigenen Grundstück im Garten einen Stellplatz an. «Bis anhin hatten wir hauptsächlich Gäste aus der Schweiz bei uns», sagt Angela Ziegler, welche den Platz betreut, und ergänzt: «Für uns ist es eine interessante Erfahrung. Man kommt mit den Campern ins Gespräch. Unsere Gäste fragen uns oftmals nach Ausflugstipps im Kanton Uri, da geben wir gerne Auskunft.»

Auch der Dorfladen in Unterschächen sowie die umliegenden Gastrobetriebe stellen gemäss einer Mitteilung von Uri Tourismus eine erhöhte Besucherzahl von Campern fest. Martin Arnold vom Restaurant der Gasthof in Bürglen bestätigt: «Die Camper, welche den temporären Stellplatz auf unserem Parkplatz nutzen, kehren regelmässig bei uns im Restaurant zum Abendessen ein, was uns natürlich sehr freut.» Bei der Familie Dittli auf dem Pferdestall Islern in Attinghausen geniessen die Camper einen tollen Blick auf den Bristen und die Nähe zu Pferden, Ponys, Eseln und asiatische Minirinder Zwergzebus. «Bei schönem Wetter sind unsere fünf Stellplätze an den Wochenenden immer besetzt, aber auch unter der Woche haben wir durchschnittlich zwei bis drei Camper bei uns zu Gast.»

Unterschiedliche Ansprüche

Die Vielfalt unter den Stellplätzen ist gross. So gibt es «TempCamps» mit nur einem Stellplatz wie zum Beispiel im Rebberg Buchholz oder dann mit bis zu 30 Plätzen auf dem Oberalppass. Auch die Ausstattung der Plätze variiert. In Unterschächen können etwa die sanitären Anlagen des Raiffeisen Langlaufzentrums genutzt werden, beim Stellplatz Giessen hingegen wurde für die Dauer des «TempCamps» eine mobile Toilette gemietet, welche von den Campern genutzt werden kann. Die Preise der Plätze variieren zwischen 10 und 38 Franken pro Fahrzeug und Nacht.

«Die Camper sind durchaus bereit, für eine attraktive Lage mehr zu bezahlen.»

Dass die Plätze sich in Grösse, Ausstattung, Preis und Lage unterscheiden, wurde bewusst entschieden. Somit lässt sich feststellen, welche Plätze bei den Campern gefragt sind, und welche weniger. Projektleiter Claudio Deplazes ergänzt: «Wir stellen fest, dass die Camper landschaftlich reizvolle Plätze bevorzugen. Sie sind durchaus bereit, für eine attraktive Lage mehr zu bezahlen.» Ähnliches lässt sich auch bei den Seitenaufrufen der Stellplätze auf der Plattform «GoCamping» feststellen. Dort schwingt das «TempCamp» Cheddite Isleten hoch hinaus. Die Stellplätze Giessen Altdorf, Reuss Attinghausen sowie Grund Amsteg sind einfachere Stellplätze, welche vor allem für den Durchgangsverkehr – als Zwischenhalt für eine Nacht – interessant sind. (jb)

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