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Nidwalden

Sunneguugger feiern Jubiläum – und sorgen sich um Nachwuchs

Die Ennetbürger Guuggenmusik feiert ihren 50. Geburtstag. Dabei macht sie sich auch Gedanken über ihre Zukunft.
Die «Chälti Sägler» aus Stans feierten beim Jubiläum der «Sunneguugger» mit. (Bild: Edi Ettlin (Ennetbürgen, 1. Februar 2020))
Die Hohlgass-Rassler aus Immensee haben einen vorfasnächtlichen Gastauftritt in Ennetbürgen. (Bild: Edi Ettlin (Ennetbürgen, 1. Februar 2020))
Die Hunghäfä aus Schwanden GL beschallen das Barzelt in der Herdern. (Bild: Edi Ettlin (Ennetbürgen, 1. Februar 2020))

Edi Ettlin

Edi Ettlin

Edi Ettlin

Das Jubiläumsjahr der Guuggenmusik Sunneguugger hat am Samstag mit einem Sternmarsch begonnen, der mehrere Formationen zum Dorfplatz von Ennetbürgen führte. Anschliessend begann dann der Bratwurstgrill auf dem Areal rund ums Schützenhaus Herdern zu dampfen, das Barpersonal war bereit und das jugendliche Vorfasnachtsvolk trudelte ein. Zu ihrer Party hatten die «Sugus», wie die Sunneguugger auch genannt werden, 16 andere Guuggen eingeladen. Die weiteste Anreise hatte der Bus mit den «Hunghäfä» aus dem Glarnerischen Schwanden zurückzulegen. Die Abrechnung am Sonntagmorgen ergab, dass rund 1000 Personen das Fest besucht hatten.

Für Raphael Spiess, Präsident des Vereins, ist es das dreizehnte Jahr als aktiver Guugger. Daran, wie es damals vor fünfzig Jahren war, kann er sich also nicht erinnern. Aber das Bedürfnis an Fasnachtsmusiken muss gross gewesen sein, ist doch die «Buochser Chatzemuisig» aufs Jahr gleich alt und die «Birger Fäger» aus dem eigenen Dorf sind nur gerade sieben Jahre jünger. «Auf jeden Fall sind die Sunneguugger in der Zwischenzeit ein Bestandteil von Ennetbürgen geworden», sagt Spiess mit leisem Stolz. Damit spricht er nicht zuletzt jene Aktivitäten an, die ausserhalb der Fasnacht stattfinden: Etwa den Lottomatch im September oder die Alleinstehendenweihnacht im Dezember. «Dieses Nachtessen mit Unterhaltung für ältere Leute wird sehr geschätzt», so Spiess.

Lösungen gegen Nachwuchssorgen

Doch die Euphorie fürs fasnächtliche Schaffen scheint ihren Zenit überschritten zu haben. Es sei schwierig geworden, neue Mitglieder – allenthalben «Erschtmäuchä» genannt – für die Guugge zu finden. Es sei eine Tendenz, die Spiess im ganzen Kanton beobachte. «Die Jungen wollen sich nicht so stark binden, wie dies eine Guuggenmusik verlangt.» Doch Alarmismus mag er nicht verbreiten. «Auf der musikalischen Seite funktioniert es noch.»

Eine offizielle Strategie gegen den Schwund haben die Sunneguugger noch nicht. Doch Präsident Spiess sieht einen Ansatz: «Wir werden wohl versuchen, den Aufwand so zu reduzieren, dass für die Mitglieder neben der Guugge auch andere Hobbys Platz haben.» Obwohl die Musik im Zentrum stehen soll, könnte dies heissen: weniger Proben und Auftritte. Vor allem aber sieht Spiess beim Aufwand, den sich der Verein rund ums Motto auferlegt, noch einigen Spielraum. Die Arbeiten am neuen Sujet beginnen jeweils im Mai und münden darin, dass die Mitglieder nach den Vorgaben eines Motto-Teams bei der Produktion von Grinden, Gwändli und Plaketten Hand anlegen.

Guuggenmusiken sind keine Konkurrenz mehr

Doch die Entwicklung hat auch ihre guten Seiten. Nach Ansicht von Spiess sind die Zeiten vorbei, als sich die Nidwaldner Guuggen gegenseitig konkurrenzierten. «Der Zusammenhalt unter den Vereinen steigt und man geht gerne an die Anlässe anderer.» Und so nimmt man nun mit Vorfreude den Endspurt in Angriff. Wenn dann am Schmutzigen Donnerstag der Urknall den Stanser Dorfplatz erbeben lässt, werden die Sunneguugger die neuen Gwändli tragen, das Motto 2020 in die Fasnachtswelt hinaustragen und alles wird gut sein.

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