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Luzern

Streit um Zigaretten endet für Mann in geschlossener Klinik

Nach einem Streit um ein Pack Zigaretten in einem Restaurant in Emmenbrücke hat ein 22-jähriger Mann dem Wirt mit einem Messer in den Bauch gestochen. Das Luzerner Kriminalgericht verurteilte ihn dafür wegen versuchter vorsätzlicher Tötung zu sieben Jahren Gefängnis.
Bild: KEYSTONE/GAETAN BALLY

Unter Aufschub des Vollzugs der Freiheitsstrafe werde eine Massnahme für junge Erwachsene angeordnet, heisst es im Urteil, das am Mittwoch veröffentlicht wurde. Das Gericht kann Tätern unter 25 Jahren eine stationäre Therapie von maximal vier Jahren verordnen, wenn ihre Persönlichkeitsentwicklung erheblich gestört ist.

Dem Beschuldigten wird eine leicht verminderte Schuldfähigkeit attestiert. Er hatte im Mai 2020 eine 10er-Note in den Zigarettenautomaten eines Restaurants gesteckt, die Zigaretten wurden allerdings nicht ausgeworfen. Der Wirt überprüfte den Automaten, warf selber Geld ein und erhielt die gewählte Packung.

Er teilte dem Beschuldigten mit, er werde die Sache mit dem Betreiber des Automaten anschauen. Falls zu viel Geld im Automaten sei, werde er es ihm zurückgeben. Damit gab sich der Beschuldigte nicht zufrieden, es kam zum Streit. Zufällig anwesende Polizisten schickten den Beschuldigten weg.

Dieser kam am Tag darauf zurück ins Restaurant. Nach einem erneuten verbalen Disput holte der Beschuldigte ein Taschenmesser hervor, stach dem Wirt in die Bauchgegend und rannte davon. Das Opfer erlitt eine zehn Zentimeter tiefe lebensbedrohliche Stichwunde, wobei auch eine Arterie verletzt wurde.

Die Staatsanwaltschaft sah dies als versuchten Mord und forderte dafür eine Gefängnisstrafe von acht Jahren sowie einen Landesverweis von 15 Jahren für den Somalier. Das Gericht blieb mit seinem Urteil leicht darunter, es setzte die Dauer des Landesverweises bei 12 Jahren fest. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (sda)

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