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Strategie soll geschärft werden

Der Landrat hat von der Regierung eine Strategie für die Sportregion verlangt. Diese gibt die Verantwortung an Andermatt-Urserntal Tourismus ab.
Für Andermatt soll eine Strategie entworfen werden. (Bild: Urs Hanhart (5. Juni 2018))

Die Urner Regierung hat sich mit der Entwicklung der Sportregion Andermatt-Urserntal auseinandergesetzt. Dies aufgrund eines Postulats von Ruedi Cathry (FDP, Schattdorf) und mehreren Mitunterzeichnern. Die Landräte hatten vorgebracht, für die Sportregion im Urserntal fehle eine Strategie. Mit einem knappen Resultat forderte der Landrat die Regierung schliesslich auf, «eine übergeordnete Strategie für die nachhaltige Entwicklung der Sportregion Andermatt-Ursern zu erarbeiten.»

Die Regierung ist nun aber der Meinung, dass es auf kantonaler Ebene kein «zusätzliches übergeordnetes Strategiepapier» brauche. Dies zeigt sie in ihrem Bericht zum Postulat auf. So verweist sie auf das Regierungsprogramm, den kantonalen Richtplan, das Regionale Gesamtverkehrskonzept Ursern und das kantonale Tourismusgesetz und -reglement.

«Stimmige Strategie» als wichtig erachtet

Allerdings hält es auch die Regierung für richtig, dass für die Tourismusregion Andermatt/Urserntal eine «klare, stimmige und regional verankerte Destinationsstrategie» ausgearbeitet werden soll. Diese müsse die kantonalen strategischen Vorgaben aufnehmen und auf der regionalen Ebene konkretisieren.

In die Pflicht nimmt sie die regionale Organisation, die Andermatt-Urserntal Tourismus (AUT) GmbH. Diese sei bereits daran, eine entsprechende Strategie auszuarbeiten. «Die Destinationsstrategie muss von den lokalen Akteuren definiert werden, ansonsten fehlt die notwendige regionale Verankerung», so die Regierung. Es sei die Aufgabe der Region, die Ziele und Massnahmen zu Gunsten der Sport- und Tourismusregion Andermatt-Urserntal in Zusammenarbeit mit den massgeblichen regionalen und kantonalen Partnern zu definieren. «Diese Aufgabe gehört zum gesetzlich vorgegebenen ‹Pflichtenheft› der Andermatt-Urserntal Tourismus GmbH», so die Regierung.

In der Tat arbeitet die AUT an einem neuen Strategiepapier, wie Tourismusdirektor Flurin Riedi bestätigt. Denn bis Ende Juni muss sich das Unternehmen neu um die Aufgabenerfüllung im Rahmen des Tourismusgesetzes für die Ferienregion Andermatt bewerben. Dazu zählen eine Destinations- sowie eine Unternehmensstrategie. Laut Riedi wird dabei mit Experten zusammengearbeitet, welche die Region gut kennen. «Der Tourismus hat sich in unserer Region in den vergangenen fünf Jahren stark entwickelt», weiss Riedi. «Es macht deshalb Sinn, die Strategie laufend anzupassen.» Teil des ausgearbeiteten Papiers sind die strategischen Geschäftsfelder, Schwerpunktthemen sowie ein Masterplan mit Massnahmen, Zielen und Visionen. «Es dient vor allem dazu, dass alle in dieselbe Richtung ziehen», so Riedi. Ausgerichtet sei die Strategie auf eine Ganzjahresdestination.

Postulanten: «Wir sind enttäuscht»

Nicht ganz zufrieden mit dem Resultat der Regierung sind Postulant Ruedi Cathry und seine Mitunterzeichner. «Wir sind etwas enttäuscht», so der FDP-Landrat. «Wir haben eine Strategie erwartet und die Regierung hat uns stattdessen einen Bericht abgeliefert, weshalb sie keine ausarbeiten müsse.» Trotz allem bezeichnet er den Bericht als «aufschlussreich und aussagekräftig».

Cathry räumt ein, dass der Vorstoss von 2015 stamme und sich in Zwischenzeit viel getan habe im Urserntal. Es mache auch Sinn, dass die AUT eine eigene Strategie ausarbeite. Diese müsse aber die Vermarktung betreffen. «Die Entwicklung dieser Destination und die Abstimmung mit verschiedenen Inverstoren wie dem VBS und anderen Instanzen kann aber in keiner Art und Weise Aufgabe einer Tourismusorganisation sein.»

Cathry und die Mitunterzeichner wollen nun jedoch nichts überstürzen. «Wir sind gespannt auf die Destinationsstrategie der AUT», sagt der Landrat. Auch sind zur Zeit weitere parlamentarische Vorstösse offen, was die Sportregion Andermatt-Urserntal anbelangt. «Diese Antworten sind ebenfalls abzuwarten», sagt Cathry. Danach werde man sich ein Bild machen müssen, ob allenfalls weitere Schritte notwendig seien.

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