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Obwalden

Stollenbau im Sarneraatal geht in die nächste Etappe

Die Erstellung der Baugrube für das Auslaufbauwerk des Hochwasser-Entlastungsstollens hat begonnen. Ende Oktober sind die schweren Grossbohrgeräte unterhalb des Wichelsees aufgefahren. In einem Jahr kommt die Tunnelbohrmaschine.
80 Tonnen schwere Grossdrehborgeräte stehen unterhalb des Wichelsees im Einsatz. (Bild: PD)
Ein sogenannter Schneckenbohrer gräbt sich ins Erdreich. (Bild: PD)
Auch hier ist ein Grossdrehbohrgerät bei der Arbeit zu sehen. Es bereitet den Einbau der vertikalen Stahlprofile vor. (Bild: PD)

Der Hochwasserentlastungsstollen vom Sarnersee bis unterhalb des Wichelsees ist das Herzstück eines Jahrhundertvorhabens; des insgesamt 135 Millionen Franken teuren Hochwasserschutzprojekts Sarneraatal. Nach dem Spatenstich für den Stollenbau im Februar und diversen Vorbereitungsarbeiten haben nun die Arbeiten an der Baugrube für das Auslaufbauwerk begonnen, wie das Amt für Wald und Landschaft mitteilt.

Das künftige Auslaufbauwerk des 6,5 Kilometer langen Hochwasserentlastungsstollens liegt unterhalb der Wehranlage Wichelsee. Hier wird später im Ereignisfall das in Sachseln aus dem Sarnersee im Stollen gefasste Wasser in die Sarneraa eingeleitet.

Baugrube wird bis zu 18 Meter tief

Der beauftragte Totalunternehmer, die Arbeitsgemeinschaft Arge HWS Marti aus Moosseedorf, habe Ende Oktober die schweren Spezialtiefbaugeräte aufgefahren und mit den komplexen Baugrubenarbeiten begonnen, heisst es weiter. Die lang gestreckte Baugrube von 150 Meter Länge und 20 Meter Breite verläuft parallel zur Sarneraa und wird hangseits bis zu 18 Meter abgetieft. Die Bohrspezialisten sind aktuell daran, Stahlträger in den festen Untergrund einzubohren. Es stehen zwei je 80 Tonnen schwere Grossdrehbohrgeräte im Einsatz, um den Einbau der vertikalen Stahlprofile vorzubereiten. Nach dem Einbau der Stahlteile beginnen der etappenweise Aushub und die Ausfachung der Baugrube.

Die Baugrubenarbeiten erstrecken sich voraussichtlich bis ins Frühjahr 2019. Im Anschluss beginnen die eigentlichen Tunnelbauarbeiten und der sprengtechnische Vortrieb der Startröhre. Nach Terminplan werde die Tunnelbohrmaschine im Spätsommer 2019 angeliefert.

Wehranlage Wichelsee wird überwacht

Trotz der temporären, baulich bedingten Eingriffe in das Abflussprofil der Sarneraa gewährleiste die Bauunternehmung deren Abflussleistung während der Dauer der Bauarbeiten, heisst es in der Mitteilung. Und weiter: Die Bauarbeiten, die sich in der Nähe des Flugplatzes Alpnach befinden, seien mit dem Flugplatzbetreiber sowie der Luftwaffe abgestimmt.

Der Baugrubenabschluss beim Auslaufbauwerk dürfe zudem die Sicherheit der Stauanlage Wichelsee der Kraftwerke Sarneraa AG nicht beeinträchtigen. An den massgeblich von den Baueinwirkungen betroffenen Anlagen und Gebäuden seien vor Beginn der Bauarbeiten durch die Bauherrschaft detaillierte Zustandsaufnahmen wie Vermessungen und Rissprotokolle vorgenommen worden.

Die Einhaltung der zulässigen Grenzwerte für Einwirkungen aus der Bautätigkeit werde durch die Überwachung von Deformationen, Erschütterungseinwirkungen und weiteren relevanten Grössen durch die Bauherrschaft sichergestellt. (pd/fhe)

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