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Kantonsrat

Stichtag wird angepasst: Obwaldner Kinder kommen später in die Schule

Der Kantonsrat hat eine Verordnungsänderung angenommen. Der Stichtag für die Einschulung wird um fünf Monate verschoben.

Der Stichtag für die Einschulung der Obwaldner Schul- und Kindergartenkinder wird angepasst. Auf dem Bild: Der Waldkindergarten in Giswil.
Bild: Bild: Manuel Kaufmann (Giswil, 13. September 2022)

Die Obwaldner Kinder sollen künftig später eingeschult werden. Der Kantonsrat hat mit 42 zu 7 Stimmen einer Anpassung der Volksschulverordnung zugestimmt. Neu sollen Kinder, die Ende Februar das fünfte Altersjahr vollenden, auf Beginn des nächsten Schuljahres in den obligatorischen Kindergarten eintreten.

Für den Eintritt in die Primarschule wird entsprechend auf die Vollendung des sechsten Altersjahres per Ende Februar abgestellt. Aktuell ist der 31. Juli der Stichtag für die Einschulung. Die Anpassung auf den neuen Stichtag soll in zwei Schritten erfolgen. So soll verhindert werden, dass in einem Jahrgang sehr viel weniger Schülerinnen und Schüler eingeschult werden.

Der Einstieg in den Kindergarten und in die Schule sei für die Kinder und Familien ein wichtiger Schritt, der sorgfältig geplant werden müsse, sagte Kommissionspräsidentin Annemarie Schnider (SP, Sachseln) am Donnerstag in der Debatte.

Flexibilität ist gewährleistet

In der Kommission sei unter anderem diskutiert worden, dass es gleichwohl Flexibilität brauche beim Einschulungsdatum. Schon heute könnten die Erziehungsberechtigten einen früheren oder späteren Kindergarten- oder Schuleintritt beantragen. Während es bis anhin eher darum gegangen sei, noch nicht schulreife Kinder um ein Jahr zurückzustellen, werde es nun vermehrt darum gehen, dass bereits reife Kinder unbürokratisch früher in den Kindergarten respektive in die Schule eintreten dürften.

Sehr erfreut über die Anpassung zeigte sich Veronika Wagner (CVP/Mitte, Kerns). Aufgrund ihrer Motion war die Verschiebung der Einschulung an die Hand genommen worden. Es bringe eine Entlastung der Kindergartenlehrpersonen, da ihre Schützlinge etwas älter seien und weniger Betreuung bräuchten.

Veronika Wagner
Bild: Bild: PD

Die SVP-Fraktion und die CSP signalisierten Zustimmung zur Vorlage. Hanspeter Scheuber (CSP, Kerns) ortete für den Kanton Obwalden Aufholpotenzial bei der vorschulischen frühkindlichen Bildung. Die mehrheitliche Ablehnung der Vorlage hatte die FDP angekündigt. Marco De Col (FDP, Kerns) hätte die Einschulungsfrage lieber im Rahmen der geplanten Revision des Bildungsgesetzes angepackt.

Bildungs- und Kulturdirektor Christian Schäli hielt fest, dass die Motion den Regierungsrat verpflichtet habe, das Anliegen jetzt umzusetzen. Zur angesprochenen Flexibilität sagte er, dass die Bildungsdirektion für die Schulen eine Handreichung erstellen wolle, damit die Gesuche ohne grossen administrativen Aufwand umgesetzt werden könnten.

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