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Nidwalden

Stanser Kinder fahren mit dem «Traktor» in den Kindergarten

Lukas Tanner bietet einen speziellen Fahrdienst an. Jeden Freitag chauffiert er mit Trettraktor und Anhänger Kindergärtler von der Breitenstrasse in Stans ins Dorf und zurück.
Auf dem Trettraktor-Kindertaxi in Stans geht’s fröhlich zu und her. (Bild: Franz Niederberger)

Franz Niederberger

Jeweils am Freitag müssen die Stanser Kinder früher als an anderen Wochentagen im «Chindsgi» sein. Meistens sind die Kindergärtler nach dem Kindergarten auch ein wenig müder und hungriger als sonst, denn Turnen steht auf dem Stundenplan. Umso mehr freuen sie sich jeweils auf die Fahrt mit dem Trettraktor-Kindertaxi und dass sie früher am Mittagstisch zu Hause sind.

Pilotiert wird der robuste Trettraktor von Lukas Tanner. Der 45-jährige SBB-Projektleiter arbeitet in einem 80-Prozent-Arbeitspensum. Jeder Freitag ist für ihn ein «Freitag» – und für die Kindergärtler ein Freudentag. Die Idee, diese sicher zum Kindergartenunterricht zu bringen, kam ihm spontan beim Spielen mit den Kindern. Bei der Beschaffung des Trettraktors, der von Kindern und Erwachsenen gefahren werden kann, wurde er im Internet fündig.

Eigeninitiative und handwerkliches Geschick

Für den Sitzwagen konnte jedoch keine brauchbare Lösung beschafft werden. Sollte die Idee vom achtplätzigen Anhänger mit Sitzgelegenheit realisiert werden, so kam nur eine Eigenkonstruktion in Frage. Das Projekt wurde nach genauer Planung im September 2018 realisiert. An mehreren Wochenenden baute Lukas Tanner mit seinem zehnjährigen Sohn Nicolas die stabile, aus Holz und Stahl verschraubte Konstruktion. Dabei konnte Nicolas sein handwerkliches Geschick ebenfalls unter Beweis stellen und Neues dazu lernen.

Nach rund einem Monat Arbeit war es dann so weit, das Trettraktor-Kindertaxi aus der Breite war einsatzbereit. Finanziert wurde das Gefährt aus eigenen Mitteln. Für den Unterhalt wird das Gefährt regelmässig gereinigt, geölt, geschmiert und auf die Funktionstüchtigkeit kontrolliert.

Nun erwarten Lukas Tanner jeden Freitagmorgen, ausser wenn viel Schnee liegt, leuchtende Kinderaugen. Die Kindergärtler können es dabei jeweils kaum erwarten, um 8 Uhr die Fahrt in das Dorf zu erleben. Um 12 Uhr erfolgt die Rückfahrt in das Quartier bei der Breitenstrasse. Begleitet wird der Transport immer von einer erwachsenen Person am Ende des Gefährtes, sie sorgt sich um die Sicherheit der Kinder. Gefahren wird ausschliesslich auf dem Trottoir und auf privaten Wegen.

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