Stadt Luzern gibt neu Erziehungstipps via Podcast

Wie geht man mit den Aufs und Abs pubertierender Kinder um? Wie merken Eltern, wenn ihre Kinder unter Leistungsdruck leiden? Wie findet man das richtige Verhältnis zwischen freier Spielzeit und durchgeplanten Aktivitäten wie Sport oder Förderprogrammen? Wie schaffe ich es, etwas Humor in den stressigen Alltag reinzubringen? Fragen dieser Art werden im neuen Podcast «Herausforderung Familie» der Stadt Luzern behandelt. Das Ziel sei, Empfehlungen zu geben und «Wege zu einem entspannten Zusammenleben» aufzuzeigen, wie die Stadt mitteilt.

Die Folgen dauern je rund 15 bis 20 Minuten, dabei gibt jeweils eine Fachperson der Abteilung Kinder Jugend Familie Auskunft. Vorerst sind fünf Folgen auf Spotify oder Apple Podcast verfügbar. «Ob es mehr werden, ist noch offen. Wir schauen zuerst mal, wie das Angebot ankommt», sagt Christina Reusser, Bereichsleiterin Kinder- und Jugendhilfe bei der Stadt Luzern.

Grosser Andrang bei Referaten zu Familienthemen

Wie kam es zur Podcast-Idee? «Wir haben früher im Zeitraum von sechs bis sieben Wochen einmal pro Woche öffentliche Referate zu solchen Themen durchgeführt, die waren teils sehr gut besucht, wir mussten Leute abweisen», sagt Reusser. Ausserdem sei die Organisation dieser Anlässe aufwendig gewesen, für eine Weiterführung hätte die Stadt andere, grössere Räumlichkeiten suchen müssen. «Daher wollten wir nun ein Format schaffen, das vom Platz her nicht begrenzt ist.»

Dass die Erziehung Eltern sehr beschäftigt – stärker oder anders als früher –, sei eine generelle gesellschaftliche Tendenz, sagt Reusser. «Es ist mehr Verunsicherung spürbar; bei Eltern, aber auch bei Jugendlichen.» Dies hänge unter anderem mit der Digitalisierung zusammen. Es sind Unmengen an Informationen, auch zum Thema Erziehung, in Sekundenschnelle verfügbar. Das könne dazu führen, dass viele die Orientierung verlieren. «Hinzu kommt, dass es in den letzten Jahren diverse Krisen wie die Pandemie oder Kriege gegeben hat und gibt, was das Gefühl der Verunsicherung noch verstärken kann», sagt Reusser. Letzteres betreffe vor allem Jugendliche, deren Persönlichkeit noch nicht so gefestigt sei.

Beratungsaufwand ist gestiegen

Diese Verunsicherung sei auch in den Beratungsangeboten der Abteilung Kinder Jugend Familie zu spüren. «Einerseits nehmen die Fallzahlen zu», sagt Reusser. Markanter sei aber die Entwicklung, dass der Beratungsaufwand pro Person beziehungsweise pro Familie stark angestiegen sei, in der Jugend- und Familienberatung beispielsweise um 24 Prozent seit 2020.