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Buochs

Spontane Bühnenpiraten: Improtheater nimmt Buochser Theatersaal in Beschlag

Das Improtheater «OhneWiederholung» brachte am Freitag jede Menge Spontanität auf die Bühne des Buochser Theatersaals. 
Das Improtheater-Kollektiv «OhneWiederholung» auf der Theaterbühne in Buochs. 
Bild: Bild: zvg (Buochs, 8. 3. 2024)

Im Theatersaal Buochs, wo bis vor kurzem immer dasselbe Stück gespielt wurde, improvisierte am Freitagabend, 8. März, das Improtheater «OhneWiederholung» spontan aus dem Stegreif. Dabei musste auch in Sachen Öffentlichkeitsarbeit improvisiert werden: Da die Journalistin der «Nidwaldner Zeitung», welche die Kritik des Theaterabends geschrieben hätte, unerwartet krank geworden war, sprang kurzerhand ein Berichterstatter aus dem Publikum, Roland Vogel, für sie ein.

Die Künstler zeigten ihr Können auf höchstem Niveau und integrierten Bühnenbild und Requisiten. Dazu gehörte ein aufmerksames, aktives Publikum, welches Rollen, Gefühle und vieles mehr mitbestimmen konnte, was die Schauspieler spontan mit viel Witz, Mimik und Wort in den Szenen umsetzten. Christian Riesen, der Musiker, untermalte die Sequenzen oder gab mit seiner Musik vor, ob es eine Romanze, ein Drama oder gar ein Krimi wurde.

Vom Speeddating bis zum Rhetorikkurs

In der ersten Hälfte buhlten drei Regisseurinnen und Regisseure um die «beste Szene». Da wurde die Kulisse im Wohnzimmer mit echtem Schnaps für ein Speeddating genutzt oder auch mal für ein Musical. Am Ende gewann die Medizinstudenten-WG, in der die mühsamste Mitbewohnerin dank dem heimlichen Verkauf ihrer heiss geliebten Gitarre an Elvis Presley rausgeekelt werden konnte.

Nach der Pause wurden, mit Vorgaben des Publikums, viele kleine Szenen gespielt. Lars Bianchi mimte den Kellner im Gartenrestaurant, der mal wütend, mal vergesslich, mal überfreundlich seine Gäste bediente. Gabriela Renggli spielte die Teilnehmerin eines Rhetorikkurses, die in Sätzen mit nur fünf Wörtern sprechen durfte. Der Lehrer durfte jeweils nur drei und der Mitschüler nur ein Wort verwenden. Das war sehr unterhaltsam, eloquent und überaus witzig.

Polizistenregeln und Seebeizli-Argumente

Der Kriminelle «Schnelle Karotte» bekam durch die Anregungen des aktiven Publikums Sätze zugeworfen, die im Laufe des sich entwickelnden Falles zu witzigen Pointen wurden. Und der Polizist war irritiert, handelte er doch sonst nach der Regel: «Bauer ledig sucht».

Beny Schnyder recherchierte witzig, warum ihn seine Partnerinnen verlassen haben, und fand heraus: «Wegen nicht geputzter Zähne». Und in einem Rap lief er zur Höchstform auf. Rachel Röthlin outete sich als Kleptomanin, die wirklich alles mitgehen liess. Auch das neu geplante Seebeizli in Buochs wurde zum Thema an diesem Abend: Pro und Contra warben für Umweltschutz oder für das Weiterbestehen von Romis Beizli.

Das Improtheater «OhneWiederholung» animierte das Publikum zum Mitmachen. 
Bild: Bild: zvg (Buochs, 8. 3. 2024)

Das zahlreich erschienene Publikum wurde zwei Stunden aufs Beste unterhalten und erlebte einen erfrischenden und unterhaltsamen Abend mit sehr wortgewandten, einheimischen Schauspielern, denen man gerne öfters zusehen möchte. Es war ein einzigartiger und einmaliger Theaterabend – eben «OhneWiederholung». (zvg)

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