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Zug

Solides Ergebnis der WWZ-Gruppe im ersten Halbjahr

Der Nettoerlös der WWZ-Gruppe stieg im ersten Halbjahr 2021 um 6 Prozent auf 120,5  Millionen Franken. Der höhere Stromabsatz, die kühle Witterung und der Ausbau der Fernwärme trugen zur Umsatzsteigerung bei.

Der Ausbau der klimafreundlichen Fernwärme schreitet gemäss Medienmitteilung von WWZ planmässig voran. Die Energiezentralen Metalli, Lüssi und Grafenau des Energieverbunds Circulago sind in Betrieb. Der Baustart des Wärmeverbunds Ennetsee, das zweite grosse Fernwärmeprojekt von WWZ, ist erfolgt. Erste Kundinnen und Kunden werden voraussichtlich Ende 2022 mit Wärmeenergie aus der Kehrichtverbrennungsanlage Renergia beliefert werden können. WWZ investierte im ersten Halbjahr insgesamt 52,7 Millionen Franken in die Wachstumsbereiche und den Unterhalt der Versorgungsinfrastruktur. Zur Finanzierung des weiteren Ausbaus der Fernwärme will WWZ Fremdkapital aufnehmen und plant, im Herbst eine kotierte Anleihe in der Grössenordnung von 100 Millionen herauszugeben.

Stromabsatz gestiegen

Nach der schwachen Vorjahresperiode stieg laut Medienmitteilung der Stromabsatz im ersten Halbjahr 2021 wieder an. Bei den gebundenen Kunden in der Grundversorgung erhöhte sich die Nachfrage um rund 4 Prozent, und auch bei den Marktkunden ausserhalb des Versorgungsgebiets steigerte WWZ den Absatz. Der Nettoerlös aus dem Stromverkauf stieg um 10 Prozent.

Ausbau des Telekomnetzes auf 1 Gbit/s praktisch abgeschlossen

WWZ betreibt eigene Telekomnetze und bietet darauf digitale Telekomdienste an. Die Abozahlen konnten im ersten Halbjahr insgesamt weiter gesteigert werden. Während interaktives Fernsehen und Mobiltelefonie zulegten, gaben Festnetztelefonie und Grundanschlüsse weiter nach. Der Preisdruck war unverändert hoch. Der Nettoerlös im Segment Telekom blieb trotz des Mengenwachstums auf Vorjahresniveau. Die hohen Infrastrukturinvestitionen in die Datennetze und Betriebssysteme führten zu höheren ordentlichen Abschreibungen.

Die kühle Witterung führte im ersten Halbjahr zu einer höheren Nachfrage nach Heizenergie. Der Absatz an Erdgas stieg. Infolge von Preissenkungen blieb der Nettoerlös aus dem Verkauf von Erdgas mit 17,2 Millionen Franken jedoch knapp unter Vorjahr. Der Absatz der Fernwärme stieg um 10 auf 28 MWh. Der Nettoerlös der Fernwärme erhöhte sich um 46 Prozent auf 3,3 Millionen.

Investitionsschwerpunkt Fernwärme

Umweltfreundliche Wärmeversorgungslösungen bilden den Wachstumsschwerpunkt von WWZ. Das Unternehmen baut hier zurzeit zwei Grossprojekte. Der Wärme- und Kälteverbund Circulago wird weite Teile der Stadt Zug und von Baar-Süd mit CO2-armer Energie aus dem Zugersee versorgen. Die Energiezentralen Grafenau, Lüssi und Metalli sind bereits in Betrieb, der weitere Ausbau des Energieverbunds schreitet planmässig voran. Das zweite Projekt, der Wärmeverbund Ennetsee, wird das Gebiet Rotkreuz-Hünenberg-Cham mit CO2-freier Abwärme aus der Kehrichtverbrennungsanlage Renergia versorgen. Der Baustart ist erfolgt, erste Kundinnen und Kunden werden voraussichtlich Ende 2022 beliefert. Die beiden Projekte haben ein Investitionsvolumen im Endausbau von über 200 Millionen Franken und sparen jährlich bis zu 37’000 Tonnen CO2 ein.

Ein Teil der Investitionen in die Fernwärme soll mit Fremdkapital finanziert werden. Dazu ist eine kotierte langfristige Anleihe in der Grössenordnung von 100 Millionen Franken geplant. Die Eigenfinanzierung der WWZ-Gruppe bleibt auch mit der Anleihe überdurchschnittlich hoch und die Verschuldung tief.

Schwächeres zweites Halbjahr erwartet

Das erste Halbjahr 2021 hat von der kühlen Witterung profitiert. Dieser Effekt wird voraussichtlich im zweiten Halbjahr wegfallen. Die Beschaffungspreise für Strom und Erdgas sind im Verlauf des 2021 stark gestiegen. Wir erwarten im zweiten Halbjahr tiefere Bruttomargen. Der Wettbewerb im Segment Telekom ist intensiv. Die Abschreibungen und Aufbaukosten der Fernwärme bleiben hoch, jedoch stärkt WWZ damit ihre Position im Bereich klimafreundlicher Energie weiter. (haz)

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