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Obwalden

Solarfaltdächer und eine fix installierte Photovoltaikanlage: Entsorgungszweckverband setzt auf erneuerbare Energien

Die Delegierten des Entsorgungszweckverbandes Obwalden genehmigten drei Kreditanträge von gesamthaft 2,525 Millionen Franken.

Im Mittelpunkt der ordentlichen Delegiertenversammlung des Entsorgungszweckverbandes Obwalden (EZV OW), die im Restaurant Rose in Kerns durchgeführt und von Verbandspräsident Cornel Waldvogel geleitet wurde, standen drei Kreditvorlagen für erneuerbare Energien als Hauptthemen im Fokus. Einstimmig bewilligten die Delegierten die drei Kreditanträge von gesamthaft 2,525 Millionen Franken für zwei Solarfaltdächer, eine fix installierte Photovoltaikanlage und für die Abwärmenutzung aus dem Abwasser.

Die Solarfaltdächer, hier von der ARA Bassersdorf, werden in jeder Nacht, bei Sturm oder bei starkem Schneefall eingefahren.
Bild: Bild: PD

Bereits seit mehreren Jahren befasste sich die Geschäftsführung und Geschäftsleitung mit dem Thema Photovoltaikanlage und Abwärmenutzung in der ARA Sarneraatal in Alpnach. Vor rund drei Jahren wurde eine Spezialfirma eingeladen, um ihr Produkt eines Solarfaltdaches zu präsentieren. Die Firma dhp technology AG aus Zizers hat ein System entwickelt, bei welchem Solarpanels an Drahtseilen aufgehängt sind. In der Nacht sowie bei Hagel, Starkwind und bei Schneefall werden die Solarpanels automatisch eingefahren und garagiert – analog zu Seilbahngondeln. Geschäftsführer Sepp Amgarten betonte: «Der Vorteil eines solchen Systems liegt hautsächlich in der Tragkonstruktion der Solarpanels.» Mit der bewährten Seilbahntechnik brauche es beispielsweise massiv weniger Stahlkonstruktionen gegenüber herkömmlichen, festmontierten Solarpanels. «Dies wirkt sich auf den Preis aus. Kontrollen, Unterhalt und Reparaturen können im eingefahrenen Zustand – heisst garagiert – ausgeführt werden.»

Hier sind die Solarfaltdächer der ARA Bassersdorf eingefahren.
Bild: Bild: PD

Messungen zeigten ein zufriedenstellendes Ergebnis

Im Jahr 2020 wurde eine Vorstudie zu Solarfaltdächern über den Becken der ARA in Auftrag gegeben, wie im Weiteren zu erfahren war. Nebst der Grobplanung und Berechnungen wie Energieausbeute und Statik erfolgten ebenfalls Messungen bezüglich Abwinde beim Helikopterflugbetrieb vom Flugplatz Alpnach. Die Armasuisse machte Flüge mit dem Superpuma über die ARA und die nahe Umgebung. Die Messungen zeigten ein zufriedenstellendes Ergebnis.

Einstimmig wurde dem Kredit von 1,4 Millionen Franken für den Bau der Solarfaltdächer über den Reaktoren für die biologische Reinigungsstufe sowie den Sandfang-, Vorklärungs- und Vorlagebecken zugestimmt. Sofern die weiteren Planungsarbeiten termingerecht verlaufen, können die Solarfaltdächer bei der ARA Sarneraatal im Jahr 2023 oder anfangs 2024 in Betrieb genommen werden.

Genehmigt wurde auch ein Kredit von 325 000 Franken für den Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der vierten Reinigungsstufe der ARA Sarneraatal. Für die Abwärmenutzung von der ARA Sarneraatal (Ausgleichsbecken und zugehörige Infrastruktur) genehmigten die Delegierten schliesslich noch einen Kredit von 800 000 Franken. Simone Bützer und Tobias Kappeler von der Firma Hunziker Betatech AG aus Zürich erläuterten die technischen Schritte für die Realisierung der umfangreichen Arbeiten bei der ARA Sarneraatal. Mit der Realisierung der Photovoltaikanlage auf dem Hallendach und den Faltdächern kann rund 40 Prozent des Strombedarfes der ARA in Zukunft gedeckt werden. Mit der Umsetzung dieser Projekte wird der EZV OW zu einem zentralen Energieversorger in der Region.

Der EZV OW erwartet für die Realisierung der drei Projekte Beiträge aus dem Energieförderprogramm des Kantons Obwalden und Einmalvergütungen (GREIV) aus dem Förderprogramm des Bundes.

7700 Tonnen Kehricht in einem Jahr

Im Berichtsjahr 2021 wurden in den sieben Verbandsgemeinden des Kantons Obwalden 5610 Tonnen Kehricht mit den elektrischen Kehrichtsammelfahrzeugen eingesammelt, rund 2020 Tonnen wurden an den Kehrentsorgungsanlagen entsorgt. Im Vorjahr 2020 betrug die gesamte Kehrichtmenge rund 7700 Tonnen. Für das Geschäftsfeld Abfall wurden 2021 rund 3,3 Millionen Franken aufgewendet und für das Geschäftsfeld Abwasser rund 3,5 Millionen Franken. Einstimmig wurden auch der Jahresbericht 2021/2022, die Jahresrechnung 2021 und das Budget 2023 genehmigt.

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