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Nidwalden

Selbst der Frühling zeigte sich am Stanser Fasnachtsstart

Der gestrige Umzug stand unter frühlingshaften Vorzeichen. Es war fast 20 Grad wärmer als im Vorjahr.
Die Ennetbürger «Birger-Fäger» mit ihrer «Staffel 77» am grossen Stanser Umzug. (Bild: Markus von Rotz, 28. Februar 2019)

Matthias Piazza

Lange mussten sich die Fasnächtler dieses Jahr auf den Schmutzigen Donnerstag gedulden. Die Fasnacht startete fast drei Wochen später als im vergangenen Jahr. Die Geduld hat sich ausgezahlt, zumindest für jene Fasnächtler, welche schnell frieren. Ob es am späten Termin liegt oder einfach am Wetterglück: Tatsache war, dass die rund 1000 Mitwirkenden mit ihren rund 40 Nummern und die zahlreichen Zuschauer den traditionellen Stanser Umzug bei frühlingshaften 17 Grad geniessen konnten. Das sind fast 20 Grad mehr als am letztjährigen Umzug, als unsere Zeitung titelte «Stimmung kocht bei 0 Grad.»

«Ich habe gerade ein bisschen warm», gab Julia Zgraggen, angesprochen auf das frühlingshafte Wetter, zu Protokoll. Fasnächtlich geschminkt und ein rotes Kostüm tragend – «wir sind die ‹Sorgenfresser›» – genoss sie mit Kolleginnen und Kindern den Umzug. Die Erwachsenen der Gruppe nippten an einem Aperol-Spritz. «Das habe ich noch nie erlebt an der Fasnacht». Normalerweise sei Kaffee Zwätschgä angesagt. Ob Temperaturen um den Gefrierpunkt oder gegen 20 Grad: «Jedes Wetter ist gut für die Fasnacht, Hauptsache, es regnet nicht», meinte die treue Fasnächtlerin.

Auch Obwalden und Uri dabei

Besonders froh über das milde, trockene Wetter dürfte auch das Duo gewesen sein, dass sich von Kopf bis Fuss mit Zeitungspapier einkleidete. Eine als Strichmännchen verkleidete Fasnächtlerin meinte, dass sie viel weniger Schichten angezogen habe als vorgesehen. Ob’s am Wetter lag: Man hatte den Eindruck, auf dem Dorfplatz noch mehr fantasievoll gestaltete Sujets angetroffen zu haben als früher. Mönche, Nonnen, Zwerge, Bienen, Clowns: Einzeln oder in Gruppen trugen sie zu einem gelungenen Fasnachtsauftakt bei.

Dass Stans als Fasnachtshochburg über die Kantonsgrenzen ausstrahlt, zeigte sich an den zahlreichen Auswärtigen. Aus Obwalden reisten etwa die Alpnachstader «Städer Schränzer» und die Sarner «Rätschbäsä» an, mit den Altdorfer «Chyybääderli Guggä» und den Seedorfer «Ryysbodäfääger» war auch Uri vertreten.

Überschattet wurde der Umzug von einem Unfall. Ein Umzugswagen fuhr einer Person über die Füsse, was zu einem Unterbruch führte. Genauere Informationen, auch zur Schwere der Verletzung, konnte die Polizei auf Anfrage nicht geben.

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