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Seine Arbeit hilft Studenten bei der Prüfungsvorbereitung

Mathias Barmet aus Eschenbach hat die Maturitätsschule für Erwachsene in Luzern abgeschlossen. Als Maturaarbeit hat er ein Programm entwickelt, das aus Lernstoff Lückentexte  produziert und Testfragen erstellt. Bald soll seine Erfindung als App erscheinen.
Der 23-jährige Informatiker Mathias Barmet präsentiert den Preis, den er für seine Maturaarbeit erhalten hat. (Bild: Roger Grütter (Luzern, 11. Juni 2018))

Mathias Barmets Weg zur Matura unterscheidet sich in mancher Hinsicht von dem eines «regulären» Maturanden. Der 23-Jährige hat vor zwei Jahren seine Lehre zum Informatiker mit Berufsmatura und Ehrenmeldung abgeschlossen. Gleich anschliessend startete er an der Maturitätsschule für Erwachsene – dort hat er nun innerhalb von zwei Jahren die Matura nachgeholt.

Und dies mit Erfolg: Mathias Barmet durfte seine Maturaarbeit mit dem Titel «Automatic Practice Testing» an der ETH Zürich präsentieren und hat sich dort den «Niklaus Wirth – Young Talent Computer Science Award» geholt. Die Auszeichnung – eine Urkunde, eine Medaille und Preisgeld – wurde von der Schweizer Informatik Gesellschaft (SI), dem Schweizerischen Verein fur Informatik in der Ausbildung (SVIA) sowie dem Ausbildungs- und Beratungszentrum fur Informatikunterricht der ETH Zurich (ABZ) vergeben. Die Arbeit verfasste Barmet in Englisch – «das ist halt die Informatiksprache», meint er dazu.

Er entwickelte eine Lernhilfe für Studenten

Während knapp sechs Monaten hat der Eschenbacher ein Computer-Modell entwickelt, das das Lernen erleichtern soll: «Mit dem Programm kann man aus einem beliebigen Text Übungsfragen oder einen Lückentext mit möglichst sinnvollen Lücken generieren», erklärt Barmet. Auf die Idee gekommen sei er dank einer Studie, in der verschiedene Lerntechniken miteinander verglichen wurden. Die Studie kam zum Schluss, dass Übungstests die effektivste Art der Prüfungsvorbereitung sind. «Meine Arbeit soll künftig in erster Linie Studenten weiterhelfen. Diese können dann beispielsweise einen Biologietext einmal lesen und sich dazu Übungsfragen generieren lassen.» Derzeit ist das Programm noch nicht öffentlich nutzbar. Barmet zieht es aber in Betracht, demnächst eine App zu entwickeln.

Die Maturitätsschule für Erwachsene hat Barmet jeweils mittwochs und samstags besucht. Den Grossteil des Wissens eignen sich die Absolventen im Selbststudium an. Viele arbeiten während dieser Zeit weiter. So auch Barmet, er war in einem 80-Prozent-Pensum für den Softwareentwickler Löwenfels tätig – dort hat er auch bereits seine Lehre gemacht. Auf die Frage, ob er denn überhaupt noch Zeit für andere Hobbys gehabt habe, antwortet er mit einem Schmunzeln: «Es war schon anstrengend, aber Zeit für Snowboarden, Fitness und Joggen blieb immer. Und während den Schulferien habe ich jeweils im Geschäft zusätzliche Überstunden gemacht. So konnte ich die Ferien verlängern und meinem Hobby, dem Surfen, nachgehen.»

Mit der Matura im Sack beginnt Mathias Barmet im September bereits seinen nächsten Ausbildungsabschnitt. Er hat sich an den Partneruniversitäten Bern und Fribourg für das Informatikstudium eingeschrieben. Seinen Ausbildungsweg würde er im Nachhinein wieder genau gleich verfolgen: «Ich finde es gut und habe es geschätzt, dass man parallel zur Maturitätsschule für Erwachsene noch arbeiten kann.» Und in der Schule habe er seinen Blickwinkel erweitern können: «Ich war nach der Lehre sehr auf Technik fokussiert. Durch die vielen Fächer in der Maturitätsschule konnte ich mein Wissen auch in anderen Bereichen erweitern – da habe ich gemerkt, dass beispielsweise auch Biologie ganz spannend sein kann.»

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