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Uri

Sechs Kandidaten für fünf Sitze: Beim Altdorfer Schulrat kommt es zu Kampfwahlen

Um die Sitze im Altdorfer Gemeinderat gibt es keine Kampfwahlen. Im Schulrat sieht es anders aus.
In Altdorf stehen Ende September Wahlen an. (Bild: Manuela Jans-Koch (Altdorf, 22. September 2020))
Schulratskandidatin der SP Alexandra Egli. (Bild: PD)
Martina Walker, Kandidatin der CVP. (Bild: PD)
Adrian Dittli. (Bild: Anian Heierli (Altdorf, 4. Februar 2016))

Markus Zwyssig

Markus Zwyssig

Markus Zwyssig

Markus Zwyssig

Am 27. September finden in Altdorf die Gesamterneuerungswahlen in Schul- und Gemeinderat statt. Dabei ist für Spannung gesorgt. Die SP Altdorf erhebt nämlich Anspruch auf den vakanten Sitz im Schulrat. «Nach den Landratswahlen im Frühling, als die SP wählerstärkste Partei in Altdorf wurde, wollen wir mehr Verantwortung in den kommunalen Behörden übernehmen», erklärt Walter Infanger, Vorstandsmitglied der SP Altdorf. Die heutige Zusammensetzung mit 2 CVP, 1 FDP, 1 SVP und 1 SP bilde einfach nicht mehr die Parteistärken nach den kantonalen Wahlen ab. «Wir unterstützen mit unserer Wahlliste jedoch sämtliche bisherigen Schulrätinnen und Schulräte als Kandidatinnen und Kandidaten», so Infanger. Das bringe klar zum Ausdruck, dass die SP deren Arbeit schätze und alle Bisherigen weiterhin als Schulratsmitglieder unterstütze.

Anspruch auf zweiten Sitz richte sich nicht gegen bestimmte Person

Die SP Altdorf habe in Altdorf fast 30 Prozent Wähleranteil. Da stelle sich bei einer Vakanz in einer Behörde wie dem Schulrat die Frage, ob sie mit einem Sitz genügend vertreten sei, so Infanger. «Dass die Vakanz den Sitz der CVP betrifft, die als einzige Partei zwei Vertreterinnen im Schulrat hat, machte uns die Entscheidung sicher leichter.» Die SP bekenne sich klar zur Konkordanz. «So wäre es wohl schwierig zu begründen, den einzigen Sitz von FDP oder SVP anzugreifen.»

Dass der Anspruch auf einen zweiten Schulratssitz sich spezifisch gegen eine Person richte, treffe sicher nicht zu. «Die SP Altdorf tat schon im Mai an Parteiengesprächen kund, dass wir im Schulrat eine weitere Kandidatur nebst dem bisherigen SP-Vertreter anstreben», sagt Infanger. «Zu diesem Zeitpunkt war uns weder offiziell noch bilateral bekannt, wer die neue Kandidatin oder der neue Kandidat seitens der CVP sein könnte.»

SP will Auswahl ermöglichen

Die SP Altdorf ist überzeugt, dass sie mit der Oberstufenlehrerin Alexandra Egli eine junge und kompetente Kandidatin für den vakanten Sitz im Schulrat auf der Wahlliste hat. «Es ermöglicht der Altdorfer Bevölkerung eine Auswahl bei den Schulratswahlen», so Infanger.

Für die CVP kandidiert neu Martina Walker. Die diplomierte Pflegefachfrau arbeitet seit über zehn Jahren bei der Spitex Uri als Mütter- und Väterberaterin. Sie ist seit 2013 Mitglied des Altdorfer Pfarreirats, zudem engagiert sie sich in der Fachkommission Gesundheitsförderung und Prävention Uri.

Als Präsident für den Schulrat stellt sich Adrian Dittli von der SVP zur Wiederwahl. Silvia Brücker Infanger möchte als Vizepräsidentin wiedergewählt werden. Die bisherige Regula Epp kandidiert für die CVP. Von der SP stellt sich Harry Ilg als Verwalter weiterhin zur Verfügung.

Gemeinderatswahlen werden zur Formsache

Im Gemeinderat scheinen die Wahlen eine Formsache zu werden. Gemeindepräsident Urs Kälin (SP) tritt zurück. Seine Nachfolge soll der bisherige Verwalter Pascal Ziegler (FDP) antreten. Andreas Bossart von der FDP stellt sich als Vizepräsident zur Wahl. Ebenfalls ihren Rücktritt angekündigt hat Sozialvorsteherin Cordelia Dal Farra (CVP). Ihre Nachfolgerin soll Esther Imholz werden (ebenfalls CVP). Die bisherige Vizepräsidentin Marlies Rieder-Dettling kandidiert neu als Verwalterin. Zur Wiederwahl stellen sich als Mitglieder Bernhard Schuler von der CVP sowie Sebastian Züst von der SP. Als neues Mitglied kandidiert Marian Balli von der SP. Diesen Anspruch macht die Partei geltend, weil Urs Kälin zurücktritt.

Bei den Gemeinderatswahlen zeichnen sich demnach keine Kampfwahlen ab. Altdorf kennt jedoch keine stillen Wahlen. Das heisst: Es kann noch kurz vor dem Wahltermin jemand für ein Amt nominiert werden.

SVP verzichtet auf Gemeinderatskandidatur

Die SVP ist im Altdorfer Gemeinderat nicht vertreten. Und daran wird sich vorderhand auch nichts ändern. «Dieses Jahr werden wir zu den Gemeinderatswahlen in Altdorf nicht antreten», sagt Adrian Dittli, Präsident der SVP Altdorf, Flüelen und Sisikon. «Allenfalls kommen wir in zwei Jahren mit einem Kandidaten.» Man sei momentan mit der entsprechenden Aufbauarbeit beschäftigt. «Bei einer Wahl braucht es die Unterstützung der anderen Parteien, denn jemand muss bereit sein, auf einen Sitz zu verzichten», gibt Dittli zu bedenken. «Andernfalls kommt es zu Kampfwahlen, die man erst gewinnen muss.»

Dittli lässt aber auch durchblicken, dass es immer schwieriger werde, einen Kandidaten zu finden. «Je nach Ressort muss jemand bereit sein, ein 20-Prozent-Pensum für die Arbeit im Gemeinderat aufzuwenden.» Das brauche einen Arbeitgeber, der diese Flexibilität auch ermögliche.

Prominent vertreten ist die Partei hingegen im Schulrat, wo Adrian Dittli das Präsidium besetzt. «Damit sind wir bestens über die Geschehnisse in der Altdorfer Schule informiert und unsere Anliegen können wir gut einbringen», sagt Dittli. In der Rechnungsprüfungskommission Altdorf ist die SVP mit Urs Zgraggen vertreten.

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