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Uri

Schwingklub Flüelen: Jubiläum wird im Herbst gefeiert

Am Freitag wird der Schwingklub Flüelen hundertjährig. Ein Rückblick in die Geschichte.
Die Flüeler Jungschwinger trainieren fleissig für die grossen Erfolge der Zukunft. Das Bild entstand im Rahmen einer Kampagne mit der Firma PEAX fürs ISAF 2019. (Bild Peax, Unteraxen 2019)

Elias Bricker

Eigentlich wollten die Ehrenmitglieder und Funktionäre des Schwingklubs Flüelen am Freitag, 20. März, gemeinsam im Restaurant Linde anstossen. Denn genau vor hundert Jahren gründeten sechs Männer in diesem Lokal den Schwingklub und bestimmten neben dem Vereinslokal auch den ersten Vorstand. Doch wegen des Corona-Virus muss nun dieser Jubiläumsapéro abgesagt werden.

Stattdessen feiern die Flüeler Schwinger, wie geplant, im Herbst: Das offizielle Jubiläumsfest findet am Samstag, 31. Oktober, in der Turnhalle in Sisikon statt. Dabei wird auch eine Festschrift präsentiert. Die Jubiläumskommission unter der Leitung von Bernhard Walker steckt bereits mitten in den Vorbereitungen.

Turner förderten das Schwingen aktiv

Schwingen war in Flüelen aber schon lange, bevor der Schwingklub gegründet wurde, populär. Die Urner Turnvereine widmeten sich um die Jahrhundertwende vor allem dem Nationalturnen und förderten den Schwingsport im Kanton Uri ganz speziell. So führte auch der Turnverein Flüelen zwischen 1910 und 1920 einige Male auf dem Holzplatz beim «Hirschen» einen Kilbischwinget durch.

Einige Flüeler Turner traten denn auch dem 1917 gegründeten Urner Kantonalen Schwingerverband bei. Der Kantonalverband organisierte in den Jahren unmittelbar nach seinem Gründen Trainings in verschiedenen Urner Ortschaften. Auch in Flüelen besuchten einige Mitglieder diese Schwingerkurse. 1920 entstanden aus den Trainingsgruppen des Kantonalverbandes schliesslich eigenständige Vereine – so in Erstfeld, Schattdorf, Altdorf, Göschenen und auch in Airolo. Am 20. März 1920 gründeten auch sechs Männer im Hotel Linde in Flüelen einen Schwingklub.

Flüeler trainieren draussen

Als Trainingshalle diente von Beginn an die alte Kirche, die ohnehin die Funktion einer Gemeindeturnhalle hatte. Die Schwinger hatten im Chor einen Sägemehlring errichtet. Erst mit dem Bau des Gehren-Schulhauses in den Siebzigerjahren erhielten die Schwinger mit dem Athletikraum einen neuen Trainingsort, allerdings ist dieser bis heute nur mit Matten bestückt. Daher besuchten die Schwinger immer wieder die Trainings in den Schwinghallen anderer Klubs. 2010 errichtete der Vorstand auf dem Sportplatz die sogenannte Open-Air-Anlage, auf der im Sommer unter freiem Himmel im Sägemehl trainiert werden kann.

Auch die sportlichen Erfolge blieben nicht aus: Mit Franz Poletti, Hans Ziegler, Josef Schilter, Franz Walker, Bernhard Walker und Pius Zwyer stellte der Klub in den vergangenen hundert Jahren mehrere Kranzfestsieger. Um auch weiterhin erfolgreich zu sein, investiert der Schwingklub Flüelen als einer der kleinsten Schwingklubs in der Schweiz überhaupt viel in die Nachwuchsförderung.

Schwingfest zog Massen an

Zu den Höhepunkten der Vereinsgeschichte gehören auch die Grossanlässe: Der Schwingklub führte bereits 17-mal das «Kantonale» und viermal das «Innerschweizerische» durch. In bester Erinnerung ist allen Beteiligten noch das Innerschweizer Schwing- und Älplerfest im vergangenen Jahr.

1991 organisierte der Urner Kantonale Schwingerverband zudem unter Mitwirkung der Flüeler das Bundesfeierschwingfest zum 700-jährigen Bestehen der Eidgenossenschaft durch. Das Fest lockte damals 16 000 Zuschauer an. Einen grösseren Sportanlass hat es im Kanton Uri wohl kaum je gegeben.

Mehr Infos gibt es unter www.schwingklub-flueelen.com

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