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Luzern

Schutzraum Rüeggisingen soll zur Notunterkunft werden

Nicht nur im Kriegsfall soll der Schutzraum Rüeggisingen für die Emmer Bevölkerung zur Verfügung stehen, sondern auch bei anderen Katastrophen. Dafür muss aber die Ausstattung besser werden.
Die Emmer Gemeindepräsidentin und Sicherheitsdirektorin Ramona Gut-Rogger im Schutzraum Rüeggisingen.  (Bild: Pius Amrein (Emmen, 23. August 2021))

Beatrice Vogel

Weil Emmen derzeit über zu wenige Schutzplätze für die Bevölkerung verfügt, wird der Schutzraum Rüeggisingen saniert und erweitert. Der Einwohnerrat hat dafür vor einem Jahr einen Sonderkredit von rund 1,1 Millionen Franken bewilligt. Bei diesem Bauprojekt ist nur eine Minimalausstattung vorgesehen, denn der Schutzraum ist ausschliesslich auf Kriegsnutzung ausgelegt. Heizung, Warmwasser oder Brandschutz gehört bei dieser Ausstattung nicht dazu. Bei einer kriegerischen Handlung muss der Schutzraum innert fünf Tagen bezugsbereit sein.

Doch mit der Revision des Bundesgesetzes über den Bevölkerungs- und Zivilschutz werden künftig nicht mehr nur kriegerische Handlungen, sondern vermehrt auch Notlagen und Katastrophen im Fokus stehen. Der Gemeinderat Emmen plant deshalb im Schutzraum Rüeggisingen nicht nur herkömmliche Schutzplätze zu realisieren, sondern diesen zur Notunterkunft auszubauen. Notunterkünfte müssen sofort bezugsbereit sein und beinhalten Beheizung, Warmwasser sowie feuerpolizeiliche Massnahmen. Sie können weder als Lagerräume genutzt noch zur Übernachtung vermietet werden.

Um das Projekt Notunterkunft zu realisieren beantragt der Gemeinderat beim Parlament einen Zusatzkredit von 154'352 Franken. Insgesamt sind damit für den Um- und Ausbau des Schutzraums Rüeggisingen rund 1,3 Millionen Franken veranschlagt. Diese Ausgaben werden durch den Ersatzbeitragsfonds Zivilschutz rückfinanziert. Einzig die Gebühren für die Baubewilligung sowie der Anschluss an Kanalisation und Wasser von rund 25'000 Franken gehen zu Lasten der Gemeinde. Der Einwohnerrat entscheidet am 21. September über den Kredit.

Schulerweiterung Erlen günstiger als budgetiert

An derselben Sitzung wird das Emmer Parlament über die Abrechnung der Schulerweiterung Erlen befinden. Bewilligt war ein Gesamtkredit von rund 13,4 Millionen Franken. Wie der Gemeinderat schreibt, wurde dieser Betrag in der Ausführung um 69'428 Franken unterschritten. Günstiger fielen die Vorbereitungs- und Umgebungsarbeiten sowie das nicht genutzte Provisorium aus. Auch die eingeplante Reserve wurde nicht angetastet. Teurer als geplant war insbesondere der Rohbau aufgrund vorher nicht bekannter Mehrleistungen.

Der 4. Trakt der Schulanlage Erlen wurde zwischen Herbst 2019 und Dezember 2020 mit Occasionmodulen erstellt und bietet Platz für 300 Schüler und Schülerinnen.

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