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Zug

Schüler der Kantonsschule Zug sind geteilter Meinung über die neue Maskenpflicht

Seit Montag gilt an der Kantonsschule Zug eine Maskenpflicht. Sie führt bei den Schülerinnen und Schülern unter anderem zu Kopfweh und Ohrenschmerzen.
Mehr Abstand: Neu sitzen die Schülerinnen und Schüler nicht mehr nebeneinander. (Bild: Stefan Kaiser, Zug 19. August 2020)
(Bild: Stefan Kaiser, Zug 19. August 2020)
(Bild: Stefan Kaiser, Zug 19. August 2020)
(Bild: Stefan Kaiser, Zug 19. August 2020)
(Bild: Stefan Kaiser, Zug 19. August 2020)

Fabian Gubser

Fabian Gubser

Fabian Gubser

Fabian Gubser

Fabian Gubser

Im Gegensatz zur Kantonsschule Menzingen müssen in der Kantonsschule Zug die Masken immer getragen werden – auch bei genügend Abstand im Schulzimmer. Das stösst nicht überall auf Begeisterung, wie ein Besuch im Ergänzungsfach «Anwendungen der Mathematik» zeigt. Die Klasse hat am späten Mittwochnachmittag im obersten Stock des Altbaus Schule – dort, wo es im Sommer meistens ziemlich warm wird. Heute sind die Temperaturen erträglich, die Türen offen und die Storen unten.

Nach Schulschluss erklärt Lehrer Daniel Niederberger die neuen Massnahmen. So sei der Abstand von anderthalb Metern wegen der Maskenpflicht nun nicht mehr zwingend. Neu ist auch die Pultordnung: Anstatt in Reihen sitzen die Schülerinnen und Schüler jetzt immer zu zweit an einem frei stehenden Pult.

Dies sei nicht optimal, findet Niederberger, da bei grossen Klassen gewisse von ihnen so in die «falsche» Richtung, also nach hinten statt nach vorne zur Leinwand schauen. Seiner Meinung nach würde die Maskenpflicht ausreichen. Die bisherigen Massnahmen gelten weiterhin: So reinige man nach jedem Halbtag die Tische mit Desinfektionsmittel und soll sich vor und nach dem Unterricht die Hände waschen.

Das denken zwei Schülerinnen, ein Schüler und ein Lehrer über die Maskenpflicht:

Rhea Conti (16) aus Hünenberg See

«Ich kriege oft Kopfweh und schlafe manchmal fast ein. Die Maskenpflicht in den Gängen, so wie in Zürich, leuchtet ein, aber im Schulzimmer macht sie keinen Sinn. Schliesslich verbringe ich mit der Klasse auch sonst Zeit – und in den Supermärkten, wo man auf viele fremde Menschen trifft, gibt es auch keine Maskenpflicht. Als sie uns per E-Mail angekündigt worden ist, fehlte mir eine Begründung.»

David Krol (18) aus Cham

«Mein Vorschlag wäre, dass jede Klasse ein Zimmer erhält und nur die Lehrer wechseln – so wäre die Maskenpflicht nicht nötig. Der Abstand zwischen uns ist ja bereits genug gross. Für mich ist die Maske mühsam: Man kann sich schlechter konzentrieren und seit heute schmerzen die Ohren. Deswegen bin ich die ganze Zeit am Trinken. Sonst habe ich mich aber auf die Schule gefreut – das Soziale hat gefehlt.»

Zahra Merchant (17) aus Walchwil

«Noch muss ich mich daran gewöhnen, wieder in der Schule zu sein. Zu Hause war es immer ruhig, dort konnte ich viel besser lernen – jetzt bin ich schnell abgelenkt. Am liebsten hätte ich einen Mix aus Präsenz-Unterricht und Homeschooling. In der Schule sehe ich keinen grossen Unterschied mit der Maske – mich stört mehr der Abstand, weil ich nicht mehr so einfach den Pultnachbar etwas fragen kann.»

Daniel Niederberger (41) aus Gersau SZ

«Ich bin froh, dass ich zum Erklären wieder zu den Schülern ans Pult kommen kann. Wenn ich mit der Maske vorne stehe, muss ich mich zusammenreissen, laut und deutlich zu reden. Tragen Schüler Stoffmasken, ist das Zuhören teilweise schwierig. Das erste Modell war mir zu klein, die neue Variante passt aber. Der Komfort ist okay, nur das tropische Klima auf der Haut fühlt sich manchmal unangenehm an.»

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