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Flüelen

Richard Arnold rudert mehr als einmal um die Welt

Richard Arnold hat als erster Urner das bronzene Äquatorband des Schweizerischen Ruderverbands erhalten.

Der Schweizerische Ruderverband (Swiss Rowing) hat erstmals in seiner 137-jährigen Geschichte das sogenannte Äquatorband vergeben. Mit dieser Auszeichnung werden ab 2023 alljährlich Mitglieder geehrt, die sich insbesondere auch ausserhalb des Spitzensports engagiert haben und mindestens einmal um die Erde gerudert sind. Für eine einfache Erdumrundung (mindestens 40’075 Kilometer) wird das bronzene Äquatorband verliehen, für eine zweifache (ab 80’150 Kilometern) das silberne und für eine dreifache Umrundung (120’225 und mehr Kilometer) das goldene.

Richard Arnold wurde von Swiss Rowing mit dem bronzenen Äquatorband ausgezeichnet. 
Bild: Bild: Josef Poletti (Basel, 18. 11. 2023)

Als erster Urner zählte bei der Premiere vom vergangenen Samstag in Basel der 71-jährige Richard Arnold vom Ruderclub Flüelen (RCF) zu den Empfängern des bronzenen Äquatorbandes. Er ist bisher – gemäss offiziell bestätigten Einträgen in Log- und Tourenbüchern sowie in diversen Klubstatistiken – bereits knapp 1,4-mal um die Welt gerudert und hat dabei insgesamt rund 55’400 Kilometer zurückgelegt, den grössten Teil davon auf dem Urnersee. Der ehemalige RCF-Präsident war zudem allein oder zusammen mit Kolleginnen und Kollegen auch mehrmals auf grossen europäischen Binnenseen und auf bekannten Flüssen wie etwa dem Rhein oder der Donau unterwegs.

Erinnerungen an erfolgreiche Zeiten

Anlässlich einer spontan organisierten Feier im Familien- und Kollegenkreis wurde am vergangenen Mittwochabend in der «Schützenstube» nicht nur auf die Verleihung des bronzenen Äquatorbands angestossen, sondern auch auf Richard Arnolds sportliche Erfolge in den 1970er-Jahren. Unter anderem gewann der Flüeler während seiner Laufbahn auch zwei Schweizer-Meister-Titel bei den Aktiven. 1973 liess er sich bei den nationalen Titelkämpfen auf dem Luzerner Rotsee als Mitglied des legendären «Tellenachters» die Goldmedaille umhängen. Und 1977 holte sich Richard Arnold zusammen mit Eugen Herger, Hermann Aregger und Peter Schuler sowie mit Steuermann Alexander Aregger in der Yol-de-Mer-Klasse den ersten Schweizer-Meister-Titel in der Geschichte des Seeclubs Flüelen (SCF).

Von links: die drei Flüeler Schweizer Meister Hermann Aregger, Eugen Herger, Richard Arnold zusammen mit den Ruderclub-Mitgliedern Josef Poletti, Ralph Wyrsch und Pascal Arnold. 
Bild: Bild: Bruno Arnold (Flüelen, 22. 11. 2023)

Im Rahmen einer gelungenen Feier in der Flüeler «Schützenstube» schilderten drei anwesende Schweizer Meister von damals und weitere – mehr oder weniger Rudersport-bewanderte – Gäste in illustrer Runde auch ein paar eher unbekannte, aber umso abendfüllendere Anekdoten aus der Geschichte des Seeclubs Flüelen sowie weiterer erfolgreicher Dorfvereine. Natürlich machten auch Originalfotos aus der erfolgreichen sportlichen und gesellschaftlichen Vergangenheit der Ruderer die Runde und brachten – vor allem der Frisuren und der Kleider wegen – nicht zuletzt die «Direktbetroffenen» von damals zum Schmunzeln …

Verrückte Idee in die Tat umgesetzt

Richard Arnold, der 1967 mit dem Rudersport begonnen hat, geniesst noch heute ein- bis zweimal pro Woche mehr oder weniger lange Ausfahrten in seinem eigenen Einer – auch in den aktuell relativ kalten November-Tagen. Im Juli 2019 setzte der passionierte Ruderer eine nach eigenen Angaben «besonders verrückte Idee» in die Tat um. Der sportliche Flüeler umrundete in drei Tagen dem Ufer entlang den ganzen Vierwaldstättersee von Flüelen bis nach Luzern und zurück. Dies ergab eine beachtliche Distanz von rund 125 Kilometern respektive von eindrücklichen knapp 14’000 Ruderschlägen. In Richard Arnolds ganzer Karriere dürften es übrigens über 6 Millionen gewesen sein. Diese beeindruckende sportliche Leistung verdiente zu Recht nicht nur eine spezielle Auszeichnung des nationalen Ruder-Dachverbandes, sondern auch eine gelungene Feier in kommunaler Flüeler Manier!

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